2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Da geht's lang! Jörn Schwieters gibt bei der FSG Twist die Richtung vor. F: Doris Leißing
Da geht's lang! Jörn Schwieters gibt bei der FSG Twist die Richtung vor. F: Doris Leißing

"Vielleicht funktionieren wir einfach besser"

Im Interview: Jörn Schwieters

Aus dem Rückraum der Frauen-Oberliga eilten die Fußballerinnen der FSG Twist von Sieg zu Sieg und bestachen in der Hinrunde mit Akribie und Einsatz. Wir haben mit dem Trainer Jörn Schwieters vor dem Rückrundenstart gesprochen.

Jörn Schwieters, drei Monate Winterpause liegen hinter uns. Wie verlief die Vorbereitung auf die Rückrunde?

Wir sind sehr zufrieden mit den vergangenen Wochen und waren in unseren Einheiten sehr breit aufgestellt. Generell erarbeiten sich die Mädels ihre Ausdauer selbst, sodass wir uns in den Trainingseinheiten voll auf den Ball konzentrieren können. Das Konzept klappt richtig gut. Wir haben einige Turniere und Testspiele gestellt, waren in der Soccerhalle und beim Spinning. Langeweile sollte also nie aufgekommen sein.

Derzeit steht die FSG Twist auf dem zweiten Platz der Frauen-Oberliga. Wie zufrieden seid ihr mit der Hinrunde?

Es hätte besser laufen können. (lacht) Nein ernsthaft, wir sind natürlich voll zufrieden. Ich habe schon vor der Saison fest daran geglaubt, dass wir eine gute Rolle spielen könnten. Jetzt stehen wir vor Union Meppen und sind in Schlagdistanz zu SV Meppen II.

Über welche Entwicklung in dieser Saison hast du dich ganz besonders gefreut?

Alle Spielerinnen sind in diesem Jahr super ehrgeizig, alle beschäftigen sich auch abseits des Platzes mit unserem Spiel. Fragen sich, was besser laufen könnte und woran wir feilen wollen. Zudem sind wir abgeklärter und cooler am Ball geworden, das hilft uns besonders in heißen Schlussphasen. Und natürlich der Teamgeist…

… das behauptet ja jeder Trainer.

Nein, ganz ehrlich. Ich kann das an einem Beispiel festmachen. Im Pokal haben wir dieses Jahr im Achtelfinale gegen Scharmbeckstotel mit 2:5 verloren. Wir waren ziemlich am Boden, enttäuscht und haben uns selbst herausgearbeitet. Nach sechs Wochen trafen wir in der Liga wieder auf ‘Totel – und gewannen 2:0.

Ein besonderes Ass war eure neue Spielstätte, oder?

Auf jeden Fall. Wir haben vorher immer in Neuringe gespielt und dürfen jetzt bei Grenzland Twist vor 60-100 Zuschauern spielen, weil anschließend die Herrenmannschaft aufläuft. Das ist eine tolle Regelung und da müssen wir uns bei allen Verantwortlichen und vor allem Detlef Schmees (Trainer Grenzland Twist, d. Red.) bedanken.

Abgesehen von den Erfolgserlebnissen. Was lief bisher noch nicht rund?

Das 2:2 bei Oympia Uelsen war unnötig, auch wenn wir noch von Glück reden müssen, das ein Punkt bei uns blieb. Die 0:3-Pleite gegen Union Meppen in der Vorwoche war genauso bitter. Am meisten ärgert mich aber noch immer die unverdiente 1:2-Niederlage in Ahlerstedt/Ottendorf. Wir haben auf ein Tor gespielt und nichts getroffen. Das darf nicht noch einmal passieren.

Trotzdem seid ihr in dieser Saison eine der großen Überraschungsmannschaften. Warum?

Ich glaube, wir haben uns keinen großen Druck gemacht. Scharmbeckstotel sprach zu Saisonbeginn immer von der Meisterschaft, auch Union Meppen pusht sich enorm. Aber auch unsere Mannschaft ist oberligatauglich und arbeitet hart. Vielleicht funktionieren wir zurzeit einfach besser.

Was sind eure Ziele?

Wir wollen vor allem stabil bleiben und nicht anfangen zu träumen. Wir haben ein relativ leichtes Startprogramm, so können wir die Liga vielleicht in den nächsten Wochen spannend halten.

Aufrufe: 024.2.2016, 10:49 Uhr
Tobias AhrensAutor