2024-06-04T08:56:08.599Z

Halle
Graulation an den TSV 1860 Weißenburg! F: Weißenburger Tagblatt
Graulation an den TSV 1860 Weißenburg! F: Weißenburger Tagblatt

VIDEO: TSV Weißenburg entthront Seligenporten

Kreisligist demontiert TSV Buch im Finale +++ Die FuPa-Kamera war live dabei

Der TSV 1860 Weißenburg gewann am Samstag überraschend, aber verdient die Hallen-Bezirksmeisterschaft Mittelfrankens. Im Finale setzte sich der Kreisligist in der heimischen Weißenburger Landkreishalle vor ausverkauftem Haus mit 4:1 gegen den TSV Buch durch. Vorjahressieger SV Seligenporten enttäuschte und haderte mit den neuen Futsal-Regeln. Weißenburg vertritt den Bezirk Mittelfranken am kommenden Wochenende bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft in Coburg.

Gruppe A

In der ersten Partie des Tages entwickelte sich eine rasante Partie, in der Höhepunkte zunächst Mangelware waren. Der TSV Buch nutzte seine erste wirkliche Chance zur 1:0-Führung gegen den TSV 1860 Weißenburg. Trotz des Rückstandes merkte man dem Kreisligisten gegen den favorisierten Landesligisten aber keine Verunsicherung an. Weißenburg verteidigte weiter clever und versuchte mit Kontern zum Erfolg zu kommen.

Der letzte Pass kam aber immer zu unpräzise. Nach dem fünften Foul des TSV Buch wurde es hektisch: Erst verschoss Weißenburg den daraus resultierenden Zehnmeter, dann vergab der Kreisligist kurze Zeit später einen Freistoss vom Sechsmeterkreis. Buch kam nicht mehr ins Spiel und foulte weiter unnötig. Weißenburg konnte die Strafstöße aber nicht nutzen und so blieb es beim knappen 1:0 für den TSV Buch. In der zweiten Partie trafen die beiden Vertreter aus Erlangen/Pegnitzgrund, der Baiersdorfer SV und der ATSV Erlangen aufeinander.

Beiden Teams merkte man an, dass in ihrem Spielkreis bisher noch nicht Futsal gespielt wurde. Der ATSV kam besser in die Partie, spielte abgeklärter und ging verdient in Führung. Die Erlanger hatten auch in der Folge die besseren Chancen, der BSV spielte hingegen zu hektisch und kam zu keinen nennenswerten Chancen. Am Ende stand es 3:0 für den ATSV. 3:0 lautete auch das Endergebnis im zweiten Spiel des ATSV, nur diesmal verlor der Bezirksligist gegen Weißenburg. Zu unerfahren wirkten die Erlanger gegen die futsalerfahrenen "Sechziger", die sich durch den Dreier vorerst die Chance auf das Halbfinale wahrten.

Gegen Baiersdorf lief es für den Gastgeber dann wie am Schnürchen. Schon früh in der Partie erzielten die ¨Sechziger¨ das 1:0 und stellten die Weichen in Richtung Halbfinale. Der Kreisligist ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen, im Gegenteil, er schraubte das Ergebnis kontinuierlich auf 4:0 in die Höhe. Als Gruppenerster qualifizierte sich der TSV Buch, der im letzten Gruppenspiel gegen den ATSV einen 0:1-Rückstand drehte und souverän mit 4:1 gewann. Auf dem letzten Platz der Gruppe A landete der Baiersdorfer SV, der auf ganzer Ebene enttäuschte und punktlos blieb.

Gruppe B

Eine dicke Überraschung gab es zum Auftakt in der Gruppe B. 4:1 besiegte der TSV Katzwang Vorjahressieger SV Seligenporten. Der Regionalligist ging mit der ersten Chance nach knapp 20 Sekunden in Führung, doch Katzwang glich im Gegenzug aus. Dies schmeckte SVS-Coach Schlicker natürlich überhaupt nicht. Die "Klosterer" waren zwar technisch überlegen, Katzwang hielt mit Kampf aber gut dagegen. Der SVS nutzte seine Möglichkeiten nicht und wirkte teils etwas überheblich. Der Bezirksligist verteidigte aufmerksam und nutzte einen Fehler des Favoriten zum 2:1 aus. Seligenporten warf nach dem Rückstand alles nach vorne und brachte einen fünften Feldspieler. Dieser sorgte jedoch nicht für die Wende, eher verhalf er Katzwang zum Doppelpack und zum ersten Gruppensieg. Im zweiten Spiel griff Geheimtipp FC Bayern Kickers ins Geschehen ein. Lange Zeit sah es nach einem 0:0 gegen den ASV Neumarkt aus.

Erst ein Torwartfehler in der letzten Spielminute brachte die Entscheidung zu Gunsten des Bezirksligisten. Der Neumarkter Torhüter unterschätzte einen Freistoß an der Mittellinie und ließ den Ball zum 0:1 passieren. Zuvor neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Die wenigen Chance, die sich boten, entschärften entweder die Keeper oder wurden verstolpert. Spannend und hitzig zugleich wurde es in der Begegnung zwischen dem FC Bayern Kickers und dem SV Seligenporten. Der Regionalligist führte zehn Sekunden vor Schluss noch 1:0, foulte dann aber zweimal unnötig und verlor durch die beiden fälligen Zehnmeter. Zu allem Übel sah zuvor auch noch ein SVS-Akteur die Rote Karte. BaKi - bis dahin sehr souverän - sollte aber noch eine dicke Überraschung erleben. Im letzten Gruppenspiel verspielte der Bezirksligist gegen den TSV Katzwang die sicher geglaubte Qualifikation für das Halbfinale. Zuvor löste bereits der ASV Neumarkt mit einem 1:0-Sieg über Seligenporten das Ticket für die Runde der letzten Vier. Enttäuschend blieb nur die Vorstellung des Regionalligisten, der punktlos den letzten Platz der Gruppe B belegte.

Halbfinale

Im ersten Halbfinale traf der TSV Buch auf den ASV Neumarkt. Schon früh ging der Landesligist in einer ansonsten an Tormöglichkeiten armen Partie in Führung. Der Bayernligist versuchte zwar zum Ausgleich zu kommen, brachte die Bucher Defensive und ihren Torwart aber nicht in Verlegenheit. Eine Minute vor dem Schlusspfiff dann die endgültige Entscheidung: Nach einer Notbremse musste der ASV-Schlussmann mit Rot vom Platz. Buch konnte die Überzahl nutzen und erhöhte auf 2:0.

Im zweiten Halbfinale spielte Gastgeber TSV Weißenburg groß auf und besiegte verdutzte Katzwanger mit 3:0. Dabei war das Spiel zu Beginn kein Zuckerschlecken. Viele Fehlpässe und überhastete Aktionen auf beiden Seiten waren an der Tagesordnung. Gefährliche Situationen gab es, wenn überhaupt, nur nach Fehlern. Solch einen nutzte auch der TSV 1860 zur Führung. Nach einem dummen Foulspiel hämmerte Weißenburg einen Freistoß an der schlecht positionierten Mauer vorbei in den Winkel. Danach stellte Katzwang seine Offensivbemühungen komplett ein, was auch an den überhasteten Abwürfen des Torwarts lag, der im Halbfinale nicht immer die beste Figur machte und beinahe mit einer Slap-Stick-Einlage, bei der er am Ball vorbeilief, das 2:0 verantworten hätte müssen.

Dieses fiel kurze Zeit später dennoch. Den ersten zugesprochenen Zehnmeter verschoß der Gastgeber noch, der zweite zappelte allerdings im Netz. Voraus ging aber eine fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters. Das 3:0 resultierte kurz vor Schluss noch aus einem Fehler im Aufbau des Bezirksligisten, den Weißenburg sehenswert ausnutzte.

Finale

Beide Teams gingen mit offenem Visier ins Finale und so dauerte es nicht lange, ehe der TSV Buch die erste dicke Chance hatte. Doch 1860-Keeper Jonas Herter kratzte den Ball von der Linie. Kurz darauf hatte der TSV Weißenburg seine erste Möglichkeit. Tobias Reile nutzte diese zum 1:0. Buch wirkte trotz des Rückstandes nicht geschockt und spielte weiter nach vorne. Trotz der Drangphase des Landesligisten agierte Weißenburg weiter souverän und erhöhte nach einer schönen Ballstafette sogar auf 2:0 durch Andre Hofer. Buch konnte zwar noch auf 1:2 verkürzen, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen, auch weil Weißenburgs Schlussmann Herter noch einige sehenswerte Paraden zeigte.

Die letzte nennenswerte Chance des Landesligisten resultierte aus einem abgefälschten Freistoß von der Mittellinie, dieser landete aber knapp neben dem Tor. Von nun an spielte nur noch der TSV Weißenburg. Vor allem bei Standards war der Gastgeber immer brandgefährlich. Zunächst konnte Buchs Torhüter Matthias Daut einen Freistoß noch um den Pfosten lenken, der nächste zappelte jedoch im Netz - 3:1. Buch setzte nun alles auf eine Karte und brachte einen fünften Feldspieler für den Torwart, aber ohne Erfolg. Im Gegenteil: Mit der Schlusssirene schlug der Ball zum vierten Mal im Tor der Nürnberger ein.

Die Freude beim TSV 1860 Weißenburg war groß, beim TSV Buch war man angesichts der hohen Niederlage sichtlich geknickt. "Niemand hat damit gerechnet", sagte 1860-Trainer Thomas Schneider mit einem breiten Grinsen nach der Siegerehrung. Nächste Woche in Coburg will man beim TSV Weißenburg "wieder Spaß haben" und wer weiß: Vielleicht gibt es ja die nächste Überraschung.

Aufrufe: 019.1.2014, 22:00 Uhr
Daniel WölfelAutor