2024-06-11T15:31:41.480Z

Halle
Wer gewinnt am Samstag die Bezirksmeisterschaft in Weißenburg? F: Wolfgang Zink
Wer gewinnt am Samstag die Bezirksmeisterschaft in Weißenburg? F: Wolfgang Zink

Der Bezirksmeister wird in Weißenburg gesucht

Acht Teams ermitteln den ersten mittelfränkischen Futsal-Champion +++ Drei frühere Titelträger dabei

76 Vor-, Zwischen- und Endrundenturniere wurden in Mittelfranken seit Anfang Dezember absolviert, um sie zu ermitteln: Die acht Teams, welche am Samstag, 18. Januar, in der Weißenburger Landkreishalle den Hallen-Champion des Fußballbezirks unter sich ausspielen. Erstmals nach Futsal-Regeln.

Gesucht wird der Nachfolger des SV Seligenporten, der 2013 und 2012 nicht zu schlagen war und seinen Startplatz ebenso wie Gastgeber TSV 1860 Weißenburg bereits sicher hatte. Hinzu kommen die beiden Finalisten der drei mittelfränkischen Spielkreise. Wir stellen das Teilnehmerfeld vor - unterteilt in Favoriten und Außenseiter.

Die Favoriten

SV Seligenporten: Der Regionalligist hat in den beiden vergangenen Jahren alles abgeräumt, was es in der Halle zu gewinnen gab. Sowohl 2012 wie auch 2013 gewann der Spielverein aus dem Klosterdorf nicht nur die mittelfränkischen, sondern anschließend auch die bayerischen Titelkämpfe. Klar, dass der im Ligabetrieb höchstklassigste mittelfränkische Amateurverein nach solchen Vorleistungen auch 2014 zu den absoluten Topfavoriten zählt. Allerdings wird jetzt Futsal gespielt. Und in der neuen Spielart des Hallenkicks hat sich das Team um Coach Florian Schlicker bislang zwar als stark, aber nicht als unschlagbar erwiesen. Zum Beispiel verlor man im Endturnier des Kreises Neumarkt/Jura zweimal - in der Vorrunde und im Halbfinale - gegen den TSV Katzwang und hätte sich als Dritter des Turniers eigentlich gar nicht für Weißenburg qualifiziert. Allerdings hatten die "Klosterer" ihren Startplatz ja schon sicher. Und auch 2012 (DJK Schwabach) und 2013 (BSC Woffenbach) gab es jeweils einen anderen Kreissieger und Seligenporten räumte danach alles ab.

FC Bayern Kickers Nürnberg: Was der SV Seligenporten zuletzt in puncto "herkömmlicher Hallenfußball" war, ist der FC Bayern Kickers seit Jahren im Futsal der Region. Das Team, an dem bei der Vergabe der ersten Plätze kein Weg vorbei führt! 2008 wurde "BaKi" erstmals Futsal-Kreismeister, 2010 gewannen die Kleinreuther die Bayerische Futsal-Meisterschaft und erreichten das Viertelfinale des DFB-Futsal-Cups. 2011 waren sie sogar deutscher Vizemeister und sind seitdem in der Region der absolute Vorreiter des neuen Sports. Im April 2013 wurde das "Zentrum Futsal in der Metropolregion Nürnberg“ eröffnet, indem derzeit 15 Spieler ganzjährig Futsal spielen. Klar, dass die Elf von Trainer Jasmin Halilic in einer Saison, in der alle anderen Teams noch wenig Erfahrung mit der neuen Spielform besitzen, zu den absoluten Favoriten der Bezirksendrunde zu zählen ist. Die Turniersiege beim Burgpokal der Nürnberg-Fürther Teams und bei der Endrunde des Kreises Nürnberg-Frankenhöhe unterstreichen dies.

ASV Neumarkt: Erfolglosigkeit und Abstiegskampf, Trainerentlassung und viel diskutierte Neubesetzung: Der ASV Neumarkt machte in der bisherigen Bayernligasaison nicht immer nur positiv auf sich aufmerksam. Klar, dass 2014 alles anders werden soll. Und ein erster Titel ist auch schon da! Beim Kreisendturnier in Feucht sicherte sich das Team des neuen Trainers Dominik Haußner die Hallen-Krone in Neumarkt-Jura und setzte damit ein Zeichen, dass mit dem Bezirksmeister der Jahre 2008 und 2009 auch am Samstag wieder zu rechnen ist. Schließlich verloren die ASV-Kicker bisher in der gesamten Kreismeisterschaft erst ein einziges Spiel - 0:2 gegen Rednitzhembach in Vorrundengruppe 13 am 27. Dezember. Also noch im nicht immer positiven 2013.

TSV Buch: 1:6 beim Finalturnier des Spielkreises in Herrieden, 1:2 (Finale) und 2:4 (Vorrunde) beim Burgpokal in der Nürnberger Halle am Berliner Platz. Drei Niederlagen erlitt der Landesligist aus dem Knoblauchsland während der gesamten Hallenrunde - dreimal hieß der Gegner FC Bayern Kickers. "Aller guten Dinge sind vier", gab Jörg Litz, "Hallen-Trainer" der Bucher deswegen auch direkt nach dem 1:6 am vergangenen Sonntag als Motto aus. "Wir fahren nach Weißenburg, um BaKi zu schlagen!" Gelänge das, wären die Bucher, die jüngst in Nürnberg beim eifrigen Futsal-Training gesichtet wurden, mindestens Dritter. In der gleichen Vorrundengruppe sind die beiden Dauerrivalen diesmal nämlich nicht.

Die Außenseiter:

TSV Katzwang: Außenseiter? Ja, das sind die Fußballer aus Nürnbergs Süden wohl - aber nur aufgrund des erlesenen Teilnehmerfeldes. Schließlich bewies der Tabellen-16. der Bezirksliga 2 spätestens mit seinem 3:1-Vorrundensieg gegen Seligenporten in der Kreisendrunde, dass er jeden Gegner besiegen kann. Nach einem 1:0 im Halbfinale gegen die SG Ramsberg/St. Veit musste man sich erst im Finale dem ASV Neumarkt 1:2 geschlagen geben, wodurch sich der TSV für das Turnier in Weißenburg qualifizierte. Damit ist der fußballerisch zu Neumarkt/Jura, geographisch aber zum Stadtgebiet von Nürnberg gehörende Verein nicht nur neben BaKi und Buch das dritte Aushängeschild der Frankenmetropole im Bezirksfinale, sondern neben Neumarkt und Seligenporten auch der dritte ehemalige Bezirkschampion im Teilnehmerfeld. 1985 konnte der TSV den Pokal nämlich schon einmal nach Katzwang holen.

ATSV Erlangen: Außenseiter? Ja, das sind die Erlanger wohl vor allem, da die Teams aus dem Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund bislang als einzige Mittelfranken noch kein einziges offizielles Futsal-Spiel absolvierten. Denn nimmt man rein die Leistungen des Kreisendturnies in Adelsdorf zum Maßstab, müssten Rot-Weißen eigentlich als Mitfavorit gelten. Sehr gekonnt hatten sie dort eine Vielzahl ihrer Gegner deutlich abgeschossen. Und auch als eng wurde, blieb die Elf einfach clever und traf in den entscheidenden Momenten auch mal durch einen Freistoß. Jetzt aber wird ja Futsal gespielt, was Kapitän Stefan Fabian jedoch nicht schrecken kann: "Wir sind eine technisch gute Mannschaft und deshalb auch beim Futsal nicht chancenlos. Zusätzlich spielt beim Futsal das Glück eine größere Rolle als beim Hallenfußball. Wir freuen uns drauf", sagte er nach dem Turniersieg im Kreis.

Baiersdorfer SV: Ein 1:0 gegen den SV Buckenhofen im Höchstadter Vorrundenturnier blieb lange die einzige Niederlage der Meerrettichstädter im laufenden Hallenwettbewerb. Genauer gesagt bis zum 1:2 im Finale gegen den ATSV am vergangenen Sonntag. Kein Wunder! Schließlich schwebt der BSV derzeit auf der Erfolgswolke und ist in seiner Bezirksliga 1 mit fünf Zählern Vorsprung Tabellenführer. "Wenn wir wieder so konzentiert und positiv gestimmt antreten wie heute, haben wir auf jeden Fall eine Chance", sagte Niklas Stelzner, Torschützenkönig der Endrunde, im Nachgang des Turniers. Doch eines gilt für Baiersdorf ebenso wie für die Erlanger. Futsal haben sie noch nie gespielt.

TSV 1860 Weißenburg: Als Gastgeber hat man in der Regel die Pflicht, seine Gäste miteinander vorzustellen, sie gut zu verpflegen und ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Dies gilt auch für den Traditionsverein aus der Römerstadt, der sich auf das Highlight in der Landkreishalle sicherlich organisatorisch bestens vorbereitet hat. Und sportlich? Ist der einzige Kreisligist im Teilnehmerfeld sicherlich der größte Außenseiter. Zumindest, wenn man die Leistungen vor Wochenfrist bei der Neumarkt/Jura-Endrunde in Feucht zum Maßstab nimmt. Dort holten die "Sechzger" nämlich nur gegen Ramsberg/St. Veit einen Punkt, während man dem SC Feucht und dem ASV Neumarkt mit 0:3 doch deutlich unterlag. In einer Gruppe mit Baiersdorf, Erlangen und Buch werden sich die Gastgeber steigern müssen, um nicht wieder Letzter zu werden. Doch Euphorie in eigener Halle soll ja beflügeln.

Aufrufe: 017.1.2014, 10:00 Uhr
Andreas SchmittAutor