2024-05-24T11:28:31.627Z

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Aufstieg zum Abschied? Der Waldshuter Vesel Alidemaj (rechts, gegen den Weilheimer Florian Hiss) beendet nach der Saison seine Karriere und wird Reservecoach beim VfB.  | Archivfoto: Michael Neubert
Aufstieg zum Abschied? Der Waldshuter Vesel Alidemaj (rechts, gegen den Weilheimer Florian Hiss) beendet nach der Saison seine Karriere und wird Reservecoach beim VfB. | Archivfoto: Michael Neubert

VfB Waldshut macht in Bergalingen die Aufstiegsspiele fix

Ost-Zweiter trifft auf den TuS Lörrach-Stetten +++ Rückschlag für Laufenburger Reserve +++ Weilheims Wilms trifft aus 50 Metern +++ Kurios: Weizens Coach Michael Gallmann verhindert eigenen Torerfolg

Der Kampf um den zweiten Platz, der für die Aufstiegsspiele in die Bezirksliga berechtigt, ist einen Spieltag vor Saisonschluss beendet: Durch ein 3:2 in Bergalingen ist dem VfB Waldshut der Platz hinter Meister RW Weilheim sicher. Das Team von Trainer Nils Mühlenweg trifft nun auf den TuS Lörrach-Stetten. Verlierer des Spieltags war die Laufenburger Reserve, die Murg unterlag.
In der Halbzeit sah alles nach einem klaren Auswärtssieg der Waldshuter aus: Hannes Linke, Shqiprim Kertoku und Vassilios Dimitriadis hatten sie vermeintlich uneinholbar mit 3:0 in Führung geschossen. „Wir haben in der Pause umgestellt, um unsere Kräfte für die Aufstiegsspiele zu schonen“, begründete Mühlenweg, so wurde es noch einmal eng. Bergalingen, das nach der Niederlage am Mittwoch gegen Rheintal bereits als Absteiger feststand, kam verbessert aus der Kabine. Die schnellen Tore von Florian Eckert und Jonas Matzner waren die logische Folge.

In der letzten halben Stunde kam der FCB noch zu zwei guten Gelegenheiten, Waldshut rettete den knappen Vorsprung aber über die Zeit. „Am Ende hätte sich Bergalingen den Punkt verdient gehabt“, gab Mühlenweg zu. Im letzten Heimspiel präsentierte sich das Team von Trainer Oliver Baumgartner keineswegs wie ein abgeschlagenes Tabellenschlusslicht. „Ich fand sie stärker als viele andere, die unten stehen. Ich glaube, Bergalingen schafft in der nächsten Saison den sofortigen Wiederaufstieg“, sagte Mühlenweg.

In der Aufstiegsrunde kommt es für Waldshut zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellenzweiten der West-Staffel, dem TuS Lörrach-Stetten (60 Punkte aus 29 Spielen/91 Tore). „Ich habe sie zweimal beobachtet. In Endrit Gashi haben sie einen brutalen Stürmer, der mindestens über Landesliga-Niveau verfügt“, betont Mühlenweg. „Wir haben aber unsere Mittel und werden dagegenhalten.“ Los geht es am Wochenende 16./17. Juni, Waldshut hat zuerst Heimrecht.

Cocuzza: „Kurios, dass manche Teams plötzlich deutlich verlieren.“

Vor allem für Vesel Alidemaj wäre der Aufstieg des VfB eine runde Sache. Der 30-Jährige erlebte in den vergangenen zwölf Jahren im Verein viele Höhen und Tiefen. Zum Saisonende beendet Alidemaj seine Fußballerkarriere, bleibt dem Verein aber als Trainer der zweiten Mannschaft erhalten.

Während die Konkurrenten im Abstiegskampf aus Berau und Grießen deutliche Siege einfuhren, musste sich die Reserve des SV 08 Laufenburg bereits am Freitag dem SV BW Murg mit 1:2 geschlagen geben, ist nun Drittletzter. „Es war sehr bitter. Wir haben eigentlich ein super Spiel gemacht und hatten mehr Ballbesitz. Leider ist im letzten Spieldrittel bei uns nicht viel zusammengelaufen“, analysierte Coach Fabio Cocuzza. Nach Markus Rufles Führungstreffer kam Murg per Eigentor (Cascio Ingurgio) kurz vor der Pause zum Ausgleich, Pasquale Oddo vollendete einen Murger Konter kurz vor Schluss schließlich zum Siegtreffer.

Mit Blick auf die Konkurrenz zeigte sich Coluzza alles andere als begeistert: „Es ist schwierig, irgendjemand etwas zu unterstellen. Aber ich finde es schon etwas kurios, dass Mannschaften, bei denen es um nichts mehr geht, plötzlich deutlich gegen Teams aus dem Tabellenkeller verlieren.“ Gegen Albbruck will der SV 08 nun seine letzte Chance nutzen: „Wir kämpfen bis zum Schluss. Sollte es nicht reichen, werden wir versuchen das Beste draus zu machen und direkt wieder aufzusteigen“, sagte Cocuzza.


Wilms aus 50 Metern
Zahlreiche hundertprozentige Torchancen ließ der seit längerer Zeit feststehende Meister FC RW Weilheim beim Auswärtsspiel in Bad Säckingen ungenutzt. So war es Axel Wilms, der mit einem Traumtor kurz nach der Pause den Treffer des Tages erzielte und den 1:0-Auswärtssieg perfekt machte: Michael Emmerich hatte mit einem Pass in die Tiefe Markus Flum gesucht, der Bad Säckinger Torwart Raphael Scherzinger den Ball am eigenen Strafraum geklärt. Im hohen Bogen fiel das Leder in Richtung Mittellinie, wo Wilms ansatzlos volley abzog. Scherzinger war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. „Die Spieler haben durch den Saisonverlauf Selbstvertrauen getankt. Dann traut man sich auch mal so einen Kunstschuss zu“, freute sich FCW-Trainer Lars Müller.

Bis zu sieben Absteiger
Bereits in den vergangenen Wochen wurde über eine doppelte Abstiegsrunde in den A-Staffeln gemutmaßt. Nach Aussage von Staffelleiter Wolfgang Spitz wird diese nun tatsächlich ausgetragen. Damit spielen sowohl die Tabellen-13. als auch die 14. beider Staffeln in Hin- und Rückspiel eine Abstiegsrelegation aus (16./17.+23./24. Juni). Ursächlich für das Szenario ist die nach wie vor offene Frage der Absteigerzahl. Fünf bis sieben Teams droht der Gang in die Kreisliga B. Sie hängt wie immer vom Abschneiden der Landes- und Bezirksligisten in den Relegationen ab. Und so werden die Partien weiter unten quasi auch vorsorglich ausgetragen. Der Sieger im Duell der 14. kann trotz Sieg in die KreisligaB rutschen.

Gallmann verhindert Tor
Höchst kurios war es in Weizen kurz vor Spielende: FCW-Trainer Michael Gallmann wechselte sich aufgrund Personalmangels in der Partie gegen den SC Lauchringen ein, und zwei Minuten vor Schluss entschied der Schiedsrichter beim Stand von 0:2 auf Strafstoß für Weizen. Christoph Baschnagel verwandelte auch eiskalt, doch sein Trainer war zu früh in den Strafraum gelaufen, sodass der Elfmeter wiederholt werden musste. Den zweiten Versuch setzte Baschnagel an die Querlatte. „Ich glaube, ich war etwas übermotiviert“, räumte Gallmann ein. „Nach Spielende konnten wir darüber schmunzeln, schließlich geht es bei uns tabellarisch um nichts mehr. Ein Kasten Bier meinerseits ist aber fällig.“
Aufrufe: 04.6.2018, 18:45 Uhr
Hannes Selz (BZ)Autor