2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Der neue Trainer des FSV Bretzenheim, Sebastian Zohm, zu Gast beim "Nachspielzeit" Interview der Woche.  F: Luca Vanni
Der neue Trainer des FSV Bretzenheim, Sebastian Zohm, zu Gast beim "Nachspielzeit" Interview der Woche. F: Luca Vanni

"Versuchen, Professionalität reinzubringen"

"Nachspielzeit" mit Sebastian Zohm vom FSV Bretzenheim +++ Der Coach über die neue Herausforderung, das Dasein als Trainer und Spieler und seine Ziele für die kommende Spielzeit

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Der neue Trainer des FSV Bretzenheim, Sebastian Zohm.

Gau-Odernheim war deine erste Trainerstation im Erwachsenenbereich. Mit welchen Gefühlen blickst Du auf die abgelaufene Saison zurück?

Sportlich war es für mich eine super Erfahrung, auch wenn wir am Ende nicht aufgestiegen sind. Ich bin den Verantwortlichen von Gau-Odernheim sehr dankbar dafür, dass Sie mir die Chance gegeben haben, ins Trainergeschäft im Seniorenbereich einzusteigen.

Warum hat es letztlich nicht zum großen Wurf gereicht?

Es gibt viele Gründe, warum wir den Aufstieg verpasst haben. Als zweite Mannschaft ist es sehr schwierig aufzusteigen, da wir nie zwei Partien hintereinander mit der gleichen Aufstellung spielen konnten. Und dann stellt sich auch jeden Spieltag die Frage, wer von der Ersten runterkommt beziehungsweise wen ich für das erste Team abstellen muss.

Nun zieht es dich zum FSV Bretzenheim. Aus welcher Intention heraus, hast Du dich für den Wechsel zum Absteiger in die A-Klasse Kreuznach entschieden?

Da ich Vater geworden bin, wollte ich mich zunächst komplett aus dem Fußballgeschäft zurückziehen. Nach reichlicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, nicht kürzer zu treten. Allerdings durfte die Fahrtstrecke nicht lang sein. Als mich die Verantwortlichen von Bretzenheim kontaktiert hatten, stand mein neues Engagement schnell fest.

Auch als Spieler oder ausschließlich als starker Mann an der Seitenlinie?

Im absoluten Notfall stelle ich mich als Spieler zur Verfügung. Mit meinem Alter möchte ich den jungen Spielern den Platz nicht wegnehmen. (lacht)

Wie würdest Du Dich als Trainer beschreiben?

Ich bin gewillt, Professionalität in den Trainings- und Spielalltag zu bringen, auch wenn wir uns im Amateurbereich befinden. Dabei ist ebenfalls wichtig einen zu den Spielern passenden Stil zu entwickeln.

Von welchen Trainern wurdest Du in Deiner aktiven Karriere am meisten beeinflusst?

In meiner Laufbahn hab ich unter vielen guten und fachlich kompetenten Coaches spielen dürfen. Am meisten geprägt wurde ich von Alois Schwartz während meiner Zeit bei Wormatia Worms, und von Uwe Stöver und Tino Häuser aus meiner Zeit bei RWO Alzey.

Deine Mannschaft stellte in der letzten Runde die beste Offensive der Liga. Für einen Trainer, der ausgebildeter Innenverteidiger ist, eine doch sehr bemerkenswerte Statistik.

(lacht) Ich lege schon mehr wert auf die Defensive. Vor allem in diesem Mannschaftsteil ist es wichtig, eingespielt zu sein. Durch die wöchentliche Spielerrotation waren wir in der Abwehr nicht immer sortiert, weshalb wir vergleichsweise viele Gegentore kassiert haben. Im Angriff ist es uns leichter gefallen - trotz der Veränderungen -Tore zu erzielen.

Worin liegen die Unterschiede zwischen dem Spieler Sebastian Zohm und dem Trainer Sebastian Zohm?

Ob auf dem Feld oder an der Seitenlinie; ich will immer gewinnen. Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich auf dem Feld aufbrausend und vor allem verbal präsent bin. Als Trainer bin ich dagegen die Ruhe selbst.

Welche Ziele strebst Du in der neuen Spielzeit an?

Trotz des letztjährigen Abstiegs bleibt der Klassenerhalt unsere oberste Prämisse. Die Mannschaft ist komplett neu und mit vielen jungen Spielern bestückt, die sich erst einmal finden müssen. Wir wollen den Jungs Vertrauen schenken, sich bei uns zu entwickeln und gehen diesen Weg auch konsequent.

Mit dem neuen Engagement gehst Du als Trainer in der A-Klasse Kreuznach an den Start. Wird die höhere Liga eine große Umstellung für Dich sein?

Ich habe vorletzte Saison für Türkgücü Ippesheim gespielt, kenne die Gegner und weiß, wie in dieser Liga gespielt wird. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Dennoch wird es für uns eine schwierige Saison, aber wir werden unseren Weg konsequent weiterverfolgen.


Sind für die neue Saison schon Transfers bestätigt?

Unter anderem sind Daniel Schneider und Luca Paulus von Hassia Bingen II sowie Lorand Kovacs von TuS Gensingen und Valentin Guckelsberger von den Bingener A-Junioren zu uns gestoßen.


Wie sieht der Plan für die Vorbereitung aus?

Am Freitag, dem 7. Juni, findet unser erstes Training statt. Da wir ein komplett neues Team haben, wird der Fokus auf dem Zusammenspiel zwischen Trainer und Mannschaft und den Spielern untereinander liegen. Mit vielen Spielen wollen wir möglichst schnell in den Rhythmus kommen, um frühzeitig an unserer Spieltaktik und Spielidee zu feilen.

Als Verteidiger schießt man in seiner Laufbahn meist nur wenige Tore. Gibt es einen besonderen Treffer, den Du nicht mehr vergessen wirst?

Ja, da gibt es ein Tor. Bei den A-Junioren stand ich mit Mainz 05 im Südwest-Pokalfinale in Schifferstadt gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das Spiel ging ins Elfmeterschießen. Ich habe den entscheidenen Elfer zum Pokalsieg verwandelt.

Aufrufe: 029.6.2017, 14:30 Uhr
Marcus MühlenbeckAutor