2024-05-15T11:26:56.817Z

Spielvorbericht
Sebastian Zohm hat große Freude an seiner Arbeit beim TuS Wendelsheim.
Sebastian Zohm hat große Freude an seiner Arbeit beim TuS Wendelsheim. – Foto: BK/Axel Schmitz (Archivbild)

Mehr als nur »Kick-and-Rush«

Bei TuS Wendelsheim zeigt sich schon die Handschrift von Neu-Trainer Sebastian Zohm

Alzey. Im Pokalspiel gegen Bechtolsheim beorderte der Trainer Sebastian Zohm seinen Spieler Sebastian Zohm wieder auf die Reservebank. Die junge Garde bekam den Vortritt. Von der Seitenlinie aus sah der Spielercoach von GW Wendelsheim, wie der B-Klassist mit einem 2:1-Sieg den Einzug ins Achtelfinale des Fußball-Kreispokals perfekt machte.

Der vierte Sieg im vierten Pflichtspiel. Doch mit Statistiken möchte sich der neue Coach bei Grün-Weiß nicht näher beschäftigen: „Es macht einfach Spaß, hier zu coachen. Ich bin super aufgenommen worden in die verschworene Gemeinschaft.“

Zohm ist als Spieler mit Worms in der Oberliga aktiv gewesen, hat lange Zeit in Lonsheim gespielt und möchte zum Ausklang seiner Karriere in Wendelsheim eine Mannschaft spielerisch weiterentwickeln. Tiki-Taka auf dem viel gescholtenen heimischen Hartplatz? „Es wird oft verkannt, dass wir richtig gute Fußballer in unseren Reihen haben“, meint Zohm.

Auch auf dem holprigen Ascheplatz möchte der 37-jährige den Zuschauern mehr anbieten als Kick-and-Rush-Fußball. In den ersten Partien hat die Mannschaft angedeutet, dass sie taktisch variabler ist. Auf Spielstände und Gegner reagiert sie flexibel, spielt im Abwehrverbund mal mit Dreier-, mal mit Viererkette. Wann immer es seine Zeit erlaubt, schaut Zohm sich die Partien der kommenden Gegner an, beobachtet und analysiert.

Abends feiert der Spielertrainer auch mal mit seinen Jungs, im Trainingsbetrieb legt Zohm dann aber viel Wert auf Disziplin und Respekt. Sein engster Vertrauter ist dabei Defensivspezialist Richard Roth. Der 23-Jährige trägt seit Saisonbeginn die Kapitänsbinde: „Richard hat eine klasse Vorbereitung gespielt und bringt sich auch abseits vorbildlich ein“, lobt der neue Coach. Der bisherige Spielführer Niclas Pichl muss beruflich bedingt etwas kürzertreten, glänzte zum Ligastart aber gleich als Torschütze.

Nach den ersten Erfolgserlebnissen auf dem Platz schreckt man in Wendelsheim auch vor offensiven Saisonzielen nicht zurück. Ein Platz unter den Top-4 der Liga soll es am Ende sein, gegen eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde hat bei Grün-Weiß niemand etwas einzuwenden. Druck möchte Coach Zohm aber nicht aufbauen, der Aufstieg ist ausdrücklich nicht das anvisierte Saisonziel. Die Konkurrenz aus Weinheim und Nieder-Wiesen zählt Zohm zu den ersten Anwärtern auf den Aufstieg.

Wie knapp und umkämpft die Duelle in der Liga sind, hat der erste Spieltag gezeigt. Die Hartplatzelf von der Teufelsrutsch brachte zum Ligastart gegen Albig ein 2:1 über die Zeit. Mehr als eine Randnotiz: die vier Platzverweise (dreimal gelb-rot, einmal rot), die die Wendelsheimer in der Schlussviertelstunde kassierten. Ein unfaires Spiel, gar eine brutale Gangart? „Im Gegenteil, es war fair geführt – ohne grobe Foulspiele“, sagt Zohm, der mit der Ampelkarte selbst vom Platz gestellt wurde.

Am Wochenende geht es zum Aufsteiger nach Schornsheim. Der gesperrte Sebastian Möbus wird dabei wohl von Top-Torjäger und Urlaubsrückkehrer Sebastian Baumann ersetzt werden. Er soll mithelfen, dass die Siegesserie anhält.

Aufrufe: 011.9.2020, 14:00 Uhr
Henrik RampeAutor