2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Abgehoben: Michael Engel spitzelte hier das Leder über das gestreckte Bein vom später verletzten Daniel Engler. Es war kein herausragende gutes, aber ein interessantes Halbfinalspiel.  ©MZV
Abgehoben: Michael Engel spitzelte hier das Leder über das gestreckte Bein vom später verletzten Daniel Engler. Es war kein herausragende gutes, aber ein interessantes Halbfinalspiel. ©MZV

Union Neuruppin steht im Finale

MIT GALERIE: en den Langener SV konnte der SV Union einen Sieg im Halbfinale des Kreispokals einfahren und erwartet somit FK Hansa Wittstock im Endspiel

Die Elf des SV Union Neuruppin steht im Pokalfinale des Fußballkreises. Am Donnerstag wurde mit dem 2:0 (0:0)-Sieg beim Langener SV die letzte Hürde genommen, um am Pfingstsonnabend in Grabow aufzuspielen. Kontrahent ist dann der FK Hansa Wittstock.

Hansa ist den Neuruppinern lieber als der mögliche Finalgegner Pritzwalker FHV, sagte Trainer Stephan Ellfeldt kurz nach dem Abpfiff, als das zweite Halbfinalspielen gerade erst angepfiffen war. "Pritzwalk ist eine perfekte Defensivmannschaft. Attraktiver für den Zuschauer wäre jedoch Hansa gegen uns."

Lange war in Langen nicht zu erkennen, dass zwischen dem Gastgeber (Kreisliga) und dem Gast (Landesklasse) zwei Spielebenen liegen. Michael Engel erwartete das "Abbrennen eines Feuerwerks" von seiner Mannschaft. "Wir können das, aber man muss klar sagen, dass Langen das richtig gut gemacht hat. Die Jungs haben super verteidigt und auch verschoben. Wir dagegen hatten keine Bewegung im Mittelfeld und vorn, um die Langener Spieler zum Laufen zu zwingen." Engel sprach sogar davon: "Wenn wir mit einem Rückstand in die Pause gehen, dürfen wir uns nicht beschweren." Daniel Hug hatte beispielsweise eine Kopfballchance für den leidenschaftlich kämpfenden Platzherren. Vor allem bei den ruhenden Bällen entwickelte der Unterklassige Gefahr, weil er seine körperliche Präsenz einbrachte. Es gab nach dem Pausenpfiff von Schiri Ulf Mittmann sogar Applaus für eine couragierte Leistung der Weißen.

Sie fielen dann jedoch ab. Auch gedanklich. Einen Einwurf an der Eckfahne unterschätzte Langen, Union holte eine Ecke heraus, die Engel hereinbrachte. Zwar wehrte Keeper Florian Wille noch ab, doch im zweiten Versuch netzte Sebastian Mießner ein. Jener Mießner (13 Saisontore), den Langen eine Stunde lang ebenso geschickt ausgeschaltet hatte wie die anderen Offensivkräfte der Neuruppiner.

Doch die Umstellungen der Unioner fruchteten jetzt: Martin Herrmann wurde als Innenverteidiger zurückgezogen, Stefan Fechner auf die Sechs gesetzt, Steven Wolter davor und Lars Pickert mit einer noch offensiveren Rolle versehen. Die Heimelf rückte zwangsläufig von ihrer Grundausrichtung ab und verwickelte die Unioner Außen in Zweikämpfe. Mehrfach fielen die Stürmer - Andy Horn für den Schiri aber zu theatralisch. Es gab wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelbe Karte, als Zuschauer Elfmeter forderten. Auch Daniel Engler lag in der Langener Drangphase am Boden. Nur kam er wegen eines Schlages aufs Sprunggelenk nicht zurück und wurde vom Unioner Physiotherapeuten Alexander Kochanski zur Bank begleitet.

Und dann brach die letzte Viertelstunde an: Abwehrchef Patrick Horn ließ Sebastian Mießner an der Strafraumecke über die Klinge springen. Weil er schon wegen Meckerns Gelb gesehen hatte, musste er vom Feld. Den folgenden Freistoß setzte Michael Engel mit einem Flachschuss zum 0:2 ins kurze Eck.

Langen lockerte die Defensive nochmals, was Union zu einigen Kontern einlud. Mehrfach gewann Florian Wille die Eins-gegen-Eins-Situationen. Sogar das leere Tor trafen die Führenden aus Nahdistanz nicht.

Trainer Stephan Ellfeldt sah zwar einen "verdienten Sieger, doch über außen hatten wir einige Probleme, sind selten durchgekommen. Das ist ernüchternd. Ich habe einen anderen Anspruch an die Truppe. Heute wurden nur 30 bis 35 Prozent gezeigt." Sein Pendant Frank Wagner verschmerzt die Niederlage, wenngleich es eine große Chance in einer nicht zufriedenstellenden Saison war. Beim Blick auf die Leistung sowie die ansprechende Kulisse fügte er jedoch stolz an: "Wir hatten unser Finale hier und heute."

Aufrufe: 06.5.2016, 07:17 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor