TSV Waldenbuch: Jubel nach Toren wie an der Playstation

Es war der versöhnliche Abschluss einer Hinrunde, die man als wahre Achterbahnfahrt bezeichnen kann. Mit einem überraschenden 4:1-Auswärtssieg beim FV Fortuna Böblingen haben die Bezirksliga-Fußballer des TSV Waldenbuch das Jahr 2018 ausklingen lassen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte der Trainer Carmine Napolitano. Dem verpatzten Saisonstart mit fünf Niederlagen ließen die Waldenbucher vier Siege in Serie folgen, ehe sie dann wieder sechs Partien ohne Sieg blieben. Nun, nach dem aktuellen Erfolg, ist die Mannschaft mit 17 Punkten auf dem 13. und damit viertletzten Tabellenplatz. Jener bedeutete nach jetzigem Stand den Gang in die Abstiegsrelegation.

Im Spiel am Samstag stand vor allem ein Spieler im Fokus: Dominik Lenhardt. Der Torjäger, der erst im Sommer bei den Schokoladenstädtern angeheuert hatte, gab seine Abschiedsvorstellung. Wie berichtet, wird ihm der Fahrtaufwand im Bezirk Böblingen/Calw zu groß. Fest steht inzwischen, für welchen Verein er nach der Winterpause auflaufen wird: Der 25-Jährige wechselt zum TSV Bernhausen in die Stuttgarter Bezirksliga. Dort hin sei es von seinem Wohnort Vaihingen nur ein Katzensprung. „Der Sieg gegen Böblingen ist ein guter Abschluss für mich“, sagte Lenhardt.

Allerdings mussten die Waldenbucher lange zittern, ehe der Dreier in trockenen Tüchern war. In einer über weite Strecken hitzigen Begegnung stellten die Gäste schließlich die Mannschaft, die ihre Torchancen besser nutzte und die bis zum Abpfiff konzentriert blieb. „Wir haben in dieser Saison schon viermal mit 2:0 geführt und am Ende nicht gewonnen“, sagte Napolitano. „Heute haben wir 90 Minuten lang konsequent agiert.“

„Das klappt sonst nur an der Playstation“

Gerade einmal sieben Minuten dauerte es bis zur Führung von Kevin Udvari, der mit einem Heber erfolgreich war. Danach störte Napolitanos Elf weiter geschickt den Spielaufbau des Gegners. „Wir haben die starken Techniker der Böblinger gut zugestellt“, sagte der Coach. Vorne sorgte derweil Philipp Müller kurz vor der Pause für das 2:0.

Nach dem Wiederanpfiff war dann die der ambitionierte Aufsteiger Fortuna das bessere Team. der Waldenbucher Keeper Julian Hornickel verhinderte ein ums andere Mal mit starken Paraden den Anschlusstreffer. In der 71. Minute war aber auch er machtlos, als Shpetim Jaha einen Freistoß direkt in den Winkel zirkelte. Danach folgte der Schlüsselmoment im Spiel: Der Böblinger Denis Skrijelj musste nach einem unnötigen Foul an der Seitenlinie mit Gelb-Rot vom Platz. „Das hat uns in die Karten gespielt“, sagte Napolitano. Die in Überzahl entstehenden wussten die Waldenbucher zu nutzen. Zehn Minuten vor dem Ende gelang Mark Schildt die Vorentscheidung, als er eine abgefälschte Flanke sehenswert mit der Hacke im Tor unterbrachte. „Das klappt sonst nur an der Playstation“, witzelte Napolitano.

Kurios war auch das abschließende 4:1. Mark Schildt köpfte nach einem Eckball seinen Mitspieler Michael Fiorini an, von dessen Rücken der Ball im Tor landete. „Wir haben nach dem 2:1 gewackelt“, sagte Napolitano. „Aber in der Schlussphase waren wir wieder sehr präsent.“

Nun gilt es, die Winterpause gut zu nutzen und dann gestärkt in die zweite Saisonphase zu starten. Am 10. März geht es mit einem Heimspiel gegen den Tabellenführer TSV Ehningen weiter.

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