2024-05-24T11:28:31.627Z

Halle
Riesengroß war die Freude bei den Spielern und Betreuern des TSV Friedberg nach dem Sieg im Endspiel im Sechsmeterschießen.  Foto: kolbert-press
Riesengroß war die Freude bei den Spielern und Betreuern des TSV Friedberg nach dem Sieg im Endspiel im Sechsmeterschießen. Foto: kolbert-press

TSV Friedberg gewinnt Überraschungsfinale

Der Landesligist setzt sich im Endspiel gegen die Sportfreunde Friedberg im Sechsmeterschießen durch +++ Mering und Kissing scheitern im Halbfinale

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Wer vor der schwäbischen Vorrunde in Friedberg darauf gewettet hätte, dass sich die Akteure des TSV Friedberg und der Sportfreunde Friedberg im Finale gegenüberstehen würden, der hätte sicher eine ganz ordentliche Quote bekommen. Und doch gab es überraschenderweise dieses Stadtduell im Kampf um das letzte Endrundenticket: Und zwar kurioserweise im ersten und im letzten Spiel des Turniers.

Hatten sich die Mannen von Trainer Reinhard Kindermann und Jugendleiter Stefan Reisinger in der Vorrunde noch mit 2:1 durchgesetzt, so mussten die Schwarz-Weißen im Endspiel schließlich nach einem 0:0 ins Sechsmeterschießen – und behielten dort mit 3:2 die Oberhand. Und das hatten die TSV-Akteure auch ihrem Torhüter Benjamin von Petersdorf zu verdanken. Die „Leihgabe“ der Friedberger Drittligahandballer hielt drei Sechsmeter der Ostler in Folge und verhalf so seinem Team zum umjubelten Triumph. Von Petersdorff wurde dann auch nicht zu Unrecht als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet.
Und auch die unterlegenen Sportfreunde durften noch ein kleines Trostpflaster mit nach Hause nehmen: Spielertrainer Damir Mackovic wurde zum besten Turnierspieler gewählt. Den Pokal für den treffsichersten Spieler nahm Merings Maximilian Obermeyer mit nach Hause – er traf viermal.

Über 550 Zuschauer in der Friedberger TSV-Halle erlebten ein interessantes und größtenteils sehr faires Turnier, das durchaus mit einigen Überraschungen aufwartete. So blieb der FC Stätzling schon in der Gruppenphase auf der Strecke. Gegen Mering brachte man eine 2:0-Führung nicht über die Runden und verlor mit 2:3 und gegen Kissing unterlag man nach einem 1:1 mit 6:7 im Sechsmeterschießen. Das wurde nötig, da auch die Kissinger gegen Mering mit 2:3 verloren hatten – und auch die Kissinger hatten gegen den Landesligisten schon mit 2:0 geführt. Der KSC agierte mit Franko Berglmeir als Keeper, da der etatmäßige Torhüter Nico Beil nach seiner Roten Karte vom Weihnachtscup immer noch gesperrt war. „Das kann eigentlich nicht sein, dass das bislang noch nicht verhandelt ist – das war am 22. Dezember. Und der Stätzlinger Keeper macht auch ein absichtliches Handspiel außerhalb des Torraums und sieht nicht mal Gelb“, schimpfte KSC-Coach Sören Dreßler. Der MSV kam in beiden Gruppenspielen dank seiner Stärke bei den Standards – Freistöße und Zehnmeter – jeweils mit einem blauen Auge davon.

In der anderen Gruppe hatten sich die Hausherren des TSV Friedberg den Gruppensieg gesichert. 2:1 gegen die Sportfreunde und 1:0 gegen den FC Ehekirchen lauteten die Ergebnisse, die „Ostler“ kamen durch ein 1:0 gegen Ehekirchen ins Halbfinale – wobei sie bei zwei Pfostentreffern des Bezirksligisten in der letzten Minute eine gehörige Portion Glück hatten.

Im Halbfinale gingen die Überraschungen weiter – diesmal führten die Sportfreunde gegen Mering schnell mit 2:0. Doch als dann das 3:0 fiel, schien die Sensation greifbar, zumal die Friedberger dicke Chancen liegen ließen. Mering kam noch auf 2:3 heran – doch es reichte nicht. Held des Spiels war Keeper Alex Zerle, der 28 Sekunden vor dem Ende einen Zehnmeter von Merings Zambak abwehrte.
Mit einem 1:0 gegen Kissing dank eines frühen Tores von Nino Kindermann zog der TSV Friedberg ins Finale ein. Dort belauerten sich beide Teams lange, beide hatten Chancen – doch die Torhüter waren nicht zu überwinden. Während der TSV oft auch schlecht zielte, brachte von Petersdorff die Sportfreunde mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Im Siebenmeterschießen wehrte er nacheinander die Versuche von Heim, Nitsch und Mackovic ab – und sicherte dem TSV so den 3:2-Erfolg.

„Damit habe ich nicht gerechnet – aber das ist ein wohltuendes Erfolgserlebnis für uns“, so ein zufriedener TSV-Trainer Reinhard Kindermann. Der TSV sicherte sich die Siegprämie von 250 Euro und fährt zum zweiten Mal nach 1997 zur schwäbischen Endrunde.

Aufrufe: 06.1.2014, 22:09 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor