2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielbericht

Trotz Chancenwucher endlich mal wieder drei Punkte

Nach langer Durststrecke gab es für die Spielgemeinschaftler am vergangenen Sonntag in Wölkau endlich wieder Grund zum Feiern. Die tief im Tabellenkeller feststeckenden Collmkicker durften sich der Unterstützung einiger U23 Spieler aus der kupferschen Nordsachsenligatruppe erfreuen, die unerklärlicherweise seit Wochen so angespannte Personalsituation damit zumindest für einen Spieltag nebensächlich.

Von Beginn an wurden auf tiefem Wölkauer Geläuf die fußballerischen Vorteile zu Gunsten der Blau-Weißen deutlich. Mittelfeldmann Justus Keller nach nur wenigen Zeigerumdrehungen schon zweimal durchgebrochen, das Zielfernrohr ob intensiver Spielvorbereitung am Vorabend allerdings noch mit leichtem Nebel behaucht, die Abschlüsse zu ungenau. Seine Mannschaftskollegen sollte sich in der Folge einreihen, Wermsdorf II/Luppa setzte an zu einem wahren Scheibenschießen, schoss dabei aber nur mächtig Fahrkarten. Sowohl Stürmer Dominic Lewick im Eins gegen Eins (14.), Naundorf Neuzugang Stephan Schneider aus nächster Nähe (23.) als auch Nick Wolf aus der Ferne (27.) konnten selbst beste Möglichkeiten nicht verwerten. Das Spiel dennoch weiter komplett unter blau-weißer Kontrolle. Hinten ließ der aufmerksame Neu-Libero Tim Körner im Abwehrverbund mit seinen Nebenleuten wie unter anderem Bruder Sebastian, vom Vortrag oder Abend ebenfalls noch geschlaucht und nun mehr Innenverteidiger als Mittelfeldmotor, nichts anbrennen. Die wenigen Wölkauer Abschlussversuche verliefen sich im Fangnetz oder den sicher zupackenden Handschuhen von Torhüter und Kapitän Robyn Staude. Der durfte in der 40. Minute dann schließlich endlich die Führung seiner Farben bejubeln. Rechtsaußen Nick Wolf jaulte dem Spielgerät nach Ballverlust entschlossen nach, eroberte die Pille und legt mustergültig ab auf den eingelaufenen Lewick, der wiederrum im ersten Versuch noch geblockt werden konnte, den Rebound aber sicher mit links ins kurze Eck einschob. Der Groschen war also endlich gefallen, die Gäste mit der absolut verdienten Pausenführung. Wölkau seinerseits nur hinsichtlich Grätschen gefährlich, verteilte über den ersten Spielabschnitt die ein oder andere ordentliche Beinschere. Weiterhin auffällig viel Fußballsachverstand an der SV Auslinie, Prominenz und Talent hatte sich versammelt und musste dies offensichtlich lautstark kundtun.
Die Mannen von Trainer Jörg Büchner zeigten sich davon unbeeindruckt, zielten weiter munter am Tor vorbei. 54. Minuten um, der mittlerweile eingewechselte Pascal Weidner bediente seinen enteilten Dauerläufer-Zwillingsbruder Dominik sehenswert. Der Außenverteidiger stapfte mit Siebenmeilenstiefeln Richtung Wölkau Gehäuse, um kurz drauf umdrehen zu dürfen um den Abstoß zu erwarten. Brüderliebe und genetische Verbundenheit wenig später, Sturmbruder Pascal diesmal im Laufduell und mit dem fehlenden Torerfolg. Nach 66 Zeigerumdrehungen fand das Kunstleder dann doch seinen Weg ins SV Tor und wie. An einem Tag an dem eigentlich Nichts klappte, Fußballspielen eher Stehversuchen gleichkam, fällt der Ball im Strafraum Justus Keller, dem schlimmsten Stürtzer von allen, vor die Füße, der umkurvt glücklich seinen Gegenspieler und schießt schließlich per Rabona (Schuss mit Rechts hinter dem linken Standbein) ab, tunnelt den gegnerischen Torwart und kann es gar nicht so richtig fassen. Der Deckel damit früh drauf mochte man meinen, aber die Spielgemeinschaftler wollten sich das Leben zum Ende hin nochmal selbst schwermachen. Nach Stockfehler im Spielaufbau grätscht Erik Niemann zum Foulelfmeter, Wölkau weiß selbst nicht recht wie der Anschluss nun zu Stande kam, wittert aber Lunte. Als sich Nick Wolf kurz vor knapp noch die Ampelkarte einfängt scheint alles bereitet für einen dramatischen Schlussakt. Der bleibt glücklicherweise aber aus, weil der SV nach vorne selbst in Überzahl wenig Gefahr versprüht, der FSV die Uhr mehr oder weniger clever runterspielt.
So finden die Büchner-Schützlinge endlich zurück in die Erfolgsspur, sammeln wichtige Punkte im Abstiegskampf. Entscheidend für den weiteren Saisonverlauf wird nun sein, dass einige Akteure aus ihrer Herbstlethargie erwachen, sich auch mal ans Trainingsgelände der Sachsendorfer Straßen verirren und dort die Grundlage für den Klassenerhalt legen.

Justus Keller
Aufrufe: 07.11.2019, 13:41 Uhr
Andre KammAutor