2024-05-24T11:28:31.627Z

Der Spieltag
Ein Derby im Nebel: Der Walheimer Keisuke Minami agiert am Ball, konzentriert von Aachens Florian Abel (rechts) beobachtet. Hertha-Kapitän Heinz Putzier und Aachens Stürmer Domagoj Duspara warten ab, was passiert. Foto: Martin Ratajczak
Ein Derby im Nebel: Der Walheimer Keisuke Minami agiert am Ball, konzentriert von Aachens Florian Abel (rechts) beobachtet. Hertha-Kapitän Heinz Putzier und Aachens Stürmer Domagoj Duspara warten ab, was passiert. Foto: Martin Ratajczak
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Systemumstellung besiegelt den Erfolg

Hertha Walheim startet zwar grelliger, doch Alemannia Aachen II hat die Partie nach der Pause unter Kontrolle und siegt verdient 3:0

Kurz bevor die Spieler sich endgültig im Nebel verloren, pfiff der Schiedsrichter das Derby an diesem frostigen ersten Adventsnachmittag ab. Obwohl die Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt lagen, war es auf dem Kunstrasenplatz heiß hergegangen.

Alemannia Aachens U 21 behielt im Derby der Fußball-Mittelrheinliga bei Hertha Walheim aber einen kühlen Kopf und setzte sich mit 3:0 (1:0) durch.

Walheim trotzte den Temperaturen, war mit Anpfiff auf Betriebstemperatur und grellig: Hertha-Kapitän Heinz Putzier zog davon, legte auf Sulayman Dawodu (8.) quer, doch der scheiterte an Aachens Keeper Jonas Ermes. „Die Szene war nicht spielentscheidend, aber das verfolgt uns schon die ganze Saison. Wenn wir hier das 1:0 gemacht hätten . . .“, haderte Hertha-Coach Medina.

Direkt verwandelter Freistoß

Die Alemannia fuhr ihre Temperatur etwas langsamer hoch, in den ersten 30 Minuten hatte die Hertha mehr vom Spiel. Im Nachschuss nach einem Freistoß brachte Aachens Nico Dautzenberg (21.) den Ball erstmals richtig aufs Hertha-Tor, dann setzte sich Domagoj Duspara (31.) alleine durch, wurde aber im Strafraum von Keeper und Abwehr noch unsanft am Abschluss gehindert. Der nächste Freistoß saß: Florian Abel (39.) verwandelte direkt – Hertha-Keeper Patrick Diehl sah dabei nicht gut aus. „Auf diesen Freistoß habe ich spekuliert“, freute sich Abel, dessen Kollege Sebastian Wirtz (42.) Diehl später mit einem Distanzschuss noch einmal prüfte, über sein erstes Freistoßtor.

Sven Schaffrath nutzte die Pause und stellte um – von einem 4-2-3-1 auf ein 4-1-4-1-System. Die Maßnahme zeigte gleich Erfolg: Die Alemannia war nach vorne zwingender, nutzte die Räume besser. „Dadurch hatten wir mehr Zug zum Tor, spielten unsere Kombinationen besser aus“, war Aachens Trainer zufrieden, denn seine Mannschaft übernahm nun die Kontrolle über die Partie, die zunehmend im Nebel versank.

Der agile Abel setzte sich durch, flankte auf Pascal Wehner (54.), doch dessen Schuss traf nur den Innenpfosten. Nach einer Hereingabe von Wirtz scheiterte Abels an Diehl. Alemannia war jetzt klar überlegen, zeigte einige schöne Kombinationen. Nach einem Ballverlust der Gastgeber rollte der Alemannia-Express schnell an: Abel zog los, ließ Diehl keine Chance – 2:0 (68.). Auf der Gegenseite bediente Putzier Ryota Matsui, statt es selbst zu versuchen, Ermes parierte sicher. Besser machte es der schnelle Taku Ito, der in den Lauf von Dautzenberg flankte – 3:0 (76.). Erst wenige Sekunden im Spiel, verpasste Tugay Sahin (89.) das 4:0 gegen Diehl knapp.

„Unter dem Strich haben wir zu hoch verloren“, ärgerte sich Medina. „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, hatten uns auch viel vorgenommen. Nach der Pause hatten wir zunehmend Schwierigkeiten, die Konter der Alemannia in den Griff zu bekommen.“ Da das erste Rückrundenspiel (gegen SVE 2:0) vorgezogen wurde, endete für Walheim gestern das Fußball-Jahr 2014. „Ich habe den Jungs frei gegeben“, zog Medina die Winterpause vor.

„Über die 90 Minuten gesehen, haben wir verdient gewonnen. Die Hertha hatte zwar in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz, aber keine zwingenden Chancen“, analysierte Schaffrath. „Man merkt, dass unsere Formation nicht zusammen trainiert, aber auch, dass der Kader so jetzt öfters zusammengespielt hat und sich findet.“ Der Grundstein für Aachens Erfolg war die gute Defensive. „Unsere beiden Innenverteidiger waren stark. In Hälfte 2 haben aber alle gut gespielt, wir hätten sogar ein, zwei Tore mehr machen müssen.“

Walheim: Diehl - Kaulartz, Jansen, Kreutzer, Weitz - Domgörgen (71. Aikar), Morita (65. Dedemen) - Minami, Ryota, Putzier - Dawodu (46. Statovci)

Alem. Aachen II: Ermes - Wehner (81. Kühnel), Alagöz, Brauweiler, de Sousa - Abel (88. Sahin), Lünenbach - Wirtz, Duspara (77. Korb), Ito - Dautzenberg

Aufrufe: 01.12.2014, 13:30 Uhr
rau I AZ/ANAutor