2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Rudelbildung: Die Emotionen schlugen nach der Roten Karte fuer Peer-Maurice Ehlers nicht das einzige Mal hoch.
Rudelbildung: Die Emotionen schlugen nach der Roten Karte fuer Peer-Maurice Ehlers nicht das einzige Mal hoch.

SV Eichede verpasst Siegtreffer gegen Inter Türkspor Kiel

Facklam vergibt in der Nachspielzeit dritten Elfmeter vom Punkt

Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren? Dennis Jaacks wollte sich am Ende nicht festlegen. „Beide Gegentore sind aus eigenen Fehlern entstanden, das 0:2 kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt“, sagte Eichedes Trainer: „Da ist es schwer, noch einmal zurückzukommen.“ Jaacks aber sah die „große Willensleistung“ seines Teams, bei dem Routinier Torge Maltzahn kurz vor Anpfiff mit Schwindelgefühlen ausgefallen war. Am Ende haderte der SVE-Coach dennoch: „Schade, dass wir den dritten Elfmeter nicht nutzen konnten.“

Beide Teams hatten die Partie schwungvoll und mit offenem Visier begonnen. Einen ersten Warnschuss setzte Kiels Alban Jasari bereits nach wenigen Sekunden ab, zielte aber knapp links vorbei. Der SV Eichede kam erstmals nach neun Minuten nennenswert vor das Gästetor, doch nach einer Flanke von Nico Fischer verpasste zunächst Christian Peters mit dem Kopf, ehe Vincent Janelt aus dem Rückraum drüber schoss.

So ging es eine Viertelstunde lang munter hin und her. Gerrit Schubring musste noch vor Erdogan Cumur klären (11.), ehe die SVE-Abwehr nicht mehr eingreifen konnte: Nach einem leichtfertigen Ballverlust im Spielaufbau konnte Florian Höfel im Eicheder Tor zwar den Schuss von Driton Gashi noch parieren, aber direkt vor die Füße von Jasari, der zum 0:1 abstaubte (15.).

Anschließend wurde deutlich, dass der Kieler Matchplan genau so ein frühes Tor vorzusehen schien. Die Gäste gingen die Partie fortan ruhiger an, lauerten auf Konter und zogen einen Abwehrriegel auf, den die Stormarner kaum durchdringen konnten. Obendrein gingen die Kieler aggressiv – aber im Rahmen des Erlaubten – in die Zweikämpfe.

Der Regionalliga-Absteiger wirkte in dem nun zerfahrenen Spiel beeindruckt und musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison führte eine SVE-Ecke zu einem direkten Konter, den Peer-Maurice Ehlers im Laufduell mit dem durchgeschlüpften Cumur regelwidrig unterband. Die logische Folge: Rote Karte für Ehlers (35.), dessen Position anschließend Nikita Bojarinow einnahm, um die Lücke im defensiven Mittelfeld zu schließen.

Ehlers fühlte sich nach der Partie schuldig: „Ich bin dankbar, dass meine Mannschaft meinen Fehler ausgebügelt hat. Es war ein klares Foul und ich bin zurecht vom Platz geflogen.“ Eichede nutzte die letzten Minuten der ersten Halbzeit dazu, sich auf die neue Situation einzustellen, die Kieler verwalteten die verdiente Führung.Der Start in den zweiten Spielabschnitt hätte für die Gastgeber dann nicht schlechter laufen können. Gashi setzte Eyke Kleine unter Druck, der sich nicht entscheiden wollte, ob er den Ball zu Keeper Höfel zurückspielt oder einen Innenverteidiger mitnimmt.

Das Resultat war ein Ball ins Nirgendwo, den Gashi aufnahm und zunächst an Höfel hängen blieb. Der Kieler aber setzte hartnäckig nach und bugsierte so das Spielgerät ins Netz (47.).Die Partie wurde anschließend hektischer. Eichede agierte zwar druckvoller, aber ohne zwingende Chancen. Ab der 64. Minute trat auch Inter Türkspor wieder in Erscheinung – und war sofort gefährlich.

Tino Kern steuerte auf Höfel zu, doch der Eicheder Keeper packte im letzten Moment noch zu und verhinderte die Vorentscheidung (64.).Stattdessen stand es plötzlich 1:2. Einer der seltenen zielführenden Angriffe der Stormarner endete damit, dass Mats Facklam im Strafraum von Kevin Wendt zu Boden gecheckt wurde (70.). Den fälligen Elfmeter verwandelte der Stürmer selbst zum Anschlusstreffer (71.).

Die Gastgeber setzten nach. Ein Einwurf Fischers landete im Strafraum bei Thorben Wurr, der von Furkan Sentürk im Zweikampf umgeschubst wurde. Den Strafstoß verwandelte Wurr selbst nervenstark zum Ausgleich (78.).Der Treffer brachte noch mehr Hektik in die Partie.

Eichede witterte Morgenluft, Kiel fürchtete eine Niederlage. Beide Seiten lieferten sich hitzige Diskussionen – und kritisierten immer wieder Schiedsrichterentscheidungen. Die Stormarner schien das zu beflügeln. Eichede hatte das Momentum auf seiner Seite und bekam noch die Chance zum Sieg: Hendrik Wurr wurde in der Nachspielzeit von Wendt im Strafraum gestoppt. Den strittigen Elfmeter aber setzte Facklam an den linken Pfosten.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.


SV Eichede: Höfel – Kleine (81. Bieche), H. Wurr, G. Schubring, Fischer – Bojarinow, Ehlers, Gürsoy (53. T. Wurr), Janelt (46. Al-Tamemy) – Peters, Facklam.

Inter Türkspor: Ewers – Hodaj, Wendt, Yamak, Sentürk – Meshekrani (70. Kalma), Kern – Gashi, Sam (90. Zeller), Jasari (81. Bruhn) – Cumur.

SR: Pabla (Jevenstedt).
Zuschauer: 281.
Tore: 0:1 Jasari (15.), 0:2 Gashi (47.), 1:2 Facklam (71./Foulelfmeter), 2:2 T. Wurr (78./Foulelfmeter).
Rote Karte: Ehlers (35., wg. Notbremse).
Bes. Vork.: Facklam setzt Foulelfmeter an den Pfosten (90.+2).
Aufrufe: 015.10.2017, 19:20 Uhr
SHZ / febAutor