2024-04-25T14:35:39.956Z

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Zeit für Zukunftsplanung: Um 19 Uhr unterschrieben am Donnerstagabend Abdul Yilmaz (2. v. li.) und sein neuer Trainerpartner Jörg Zenker die Arbeitspapiere beim VfR – sehr zur Freude der 3. Vorsitzenden Gerda Hirsch und des 2. Vorsitzenden Gerd Grümmer (re.), der zurück auf den Vereinsthron möchte. Foto: Schmuck
Zeit für Zukunftsplanung: Um 19 Uhr unterschrieben am Donnerstagabend Abdul Yilmaz (2. v. li.) und sein neuer Trainerpartner Jörg Zenker die Arbeitspapiere beim VfR – sehr zur Freude der 3. Vorsitzenden Gerda Hirsch und des 2. Vorsitzenden Gerd Grümmer (re.), der zurück auf den Vereinsthron möchte. Foto: Schmuck

VfR Neumünster: Jörg Zenker heuert bei seiner alten Liebe an

VfR Neumünster richtet den Blick nach vorne

Beim Oberligisten VfR Neumünster, der eine turbulente Saison hinter sich gebracht hat, geht der Blick nach vorne und es wird eifrig am Korsett für die kommende Spielzeit gearbeitet. Jüngst konnten die „Veilchen“ mit Jörg Zenker einen alten Bekannten als Trainer zurück ins Boot holen.

„Ich habe in diesem Verein alles erlebt.“ Wenn einer nach knapp drei Jahren Abstinenz an seine langjährige Wirkungsstätte zurückkommt und mit einem absolut zutreffenden Satz zur Vertragsunterzeichnung ausholt, dann darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass ein verlorener Sohn heimkehrt: Zenker wird ab kommender Saison im zweiköpfigen Trainerteam mit Abdul Yilmaz das Sagen haben.

Der 47-Jährige beerbt Emmanuel Amoako, der künftig im administrativen Bereich des Traditionsclubs tätig sein wird und dessen Aufgabe erst noch genauer definiert werden soll.„Wir freuen uns, dass zu den Helden der Rückrunde (Amoako und Yilmaz, Anm. d. Red.) ein Held früherer Tage stößt“, erklärte der 2. Vorsitzende des VfR, Gerd Grümmer. Es war eine Anspielung darauf, dass Zenker jeden Grashalm an der Geerdtsstraße kennt.

Als Aktiver erlebte er mit Rasensport zwei Auf- und drei Abstiege, spielte mit den „Veilchen“ im DFB-Pokal und zählt zu den lila-weißen Heroen, die 2003 das viel zitierte „Wunder von Emden“, den sensationellen Sprung hinauf in die damals drittklassige Regionalliga, schafften. Zenker machte zwei Insolvenzen beim VfR mit, arbeitete als Co-Trainer unter dem erfolgreichsten Coach der Vereinshistorie, Ervin Lamce, und war als 3. Vorsitzender tätig.

Im August 2014 kandidierte er nicht wieder, ehe er nach einer schöpferischen Pause 2016 als Cheftrainer den TSV Wankendorf übernahm und die Gelb-Blauen zum Verbandsliga-Meistertitel und somit in die Oberliga führte. Ende August des Vorjahres warf er am Jahnplatz die Brocken hin, nun kehrt er zu seiner alten Liebe zurück. Das Engagement ist zunächst auf ein Jahr begrenzt, „aber wir wollen nachhaltig arbeiten“, betonten Yilmaz und Zenker unisono.

Den Trainingsstart zurrten sie für den 25. Juni, 19 Uhr, fest. Aktuell geht es um die Kaderplanung. Neuzugänge gibt es noch nicht, als fixe Abgänge gelten Aladji Barrie (Inter Türkspor Kiel), Justin Bührmann (VfL Kellinghusen) und der unter Amoako/Yilmaz nicht mehr zum Einsatz gekommene Ugur Dagli (NTSV Strand 08).

Ferner gab der VfR gestern bekannt, dass mit dem Bankkaufmann Jan Carstensen ein langjähriger Rasensport-Sympathisant auf der nächsten Jahreshauptversammlung für das Amt des 2. Vorsitzenden kandidieren wird. Der aktuelle Amtsinhaber Grümmer möchte dann auf den Stuhl des 1. Vorsitzenden zurückkehren. Wann die Versammlung stattfinden wird, ließ Grümmer offen: „Es müssen immer noch einige Dinge geklärt werden.“

Soll heißen: Der Männerstreit zwischen ihm und dem Mitte Januar zurückgetretenen Clubboss Bernd Hagen (mittlerweile beim Erzrivalen PSV stark engagiert) ist nach wie vor nicht beigelegt. Immerhin hat sich Grümmer von den abenteuerlichen Plänen der Vergangenheit verabschiedet: „Der Größenwahn beim VfR soll endgültig Geschichte sein.“
Aufrufe: 04.6.2018, 06:35 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor