Wüsste man es nicht besser, könnt man meinen, da wird ein Trainer „weggelobt“. „Offiziell hat er einen Vertrag bis 30. Juni 2019, sollte er aber vorher nach oben gehen können, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen“, sagt Rosenheims Manager Hansjörg Kroneck über Tobias Strobl. Kroneck aber ist einfach nur Realist, schon bei Strobls Verpflichtung sei ihm klar gewesen, dass „wir ihn irgendwann im Fernsehen als Profi-Trainer sehen werden.“ Nie zuvor nämlich habe er ein so großes Trainertalent kennengelernt.
Seine Begabung für diesen Job hat Strobl schon mit 24 in Pipinsried nachgewiesen, mit 30 führt er nun den TSV 1860 Rosenheim in Sphären, die in der Eishockeystadt undenkbar waren. Fußballeuphorie wäre zwar zu hoch gegriffen, aber Anerkennung und Respekt wird dem durchaus gezollt, was die Mannschaft leistet. Spielerisch hat sie sich unter Strobl prächtig entwickelt, es macht wieder Spaß, ins Jahnstadion zu gehen (auch wenn die Sportstätte selbst völlig antiquiert ist). Kroneck schwärmt von Strobls Fachwissen, seiner Menschenführung, seiner Rhetorik, seiner akribischen Vor- und Nachbereitung der Spiele, die längst Strobls Handschrift erkennen lassen. Man kann den jungen Coach nur loben, wegloben will ihn hier keiner. Dazu hat er in einem knappen Jahr schon viel zu viel bewegt.
Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@ t-online.de
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