Spelle siegt erstmals zu null

Während Spelles Coach Sebastian Röttger angesichts der drei Punkte gnädig urteilte, verwunderte sein Trainerkollege mit seinem kritischen Fazit: „Wir sind riesig enttäuscht und haben uns mehr vorgestellt“, sagte Maarten Schops. Man habe die Basissachen nicht annähernd so auf den Platz bringen können wie in den letzten Wochen, fügte er hinzu. „Wir haben in Ballbesitz nicht die Qualität auf den Platz gebracht, die wir an einem guten Tag auf den Platz bringen können.“ Zudem bemängelte Sulingens Trainer die Chancenverwertung seiner Truppe. „Wenn du fünf Hochkaräter hast und hast kein Tor geschossen, dann hast du es nicht gut gemacht.“
Röttger lobte den Auftritt des Neulings: „Wir sind auf einem Gegner getroffen, der gegen uns mit am mutigsten gespielt hat.“ Sulingen habe Spelle vorne gut angelaufen und habe seinem Team dadurch das Leben sehr schwer gemacht. Durch die daraus entstandenen Räume seien letztlich die Tore gefallen. Spelle konterte Sulingen im eigenen Stadion aus, als Ahrens in Höhe der Mittellinie den Ball erhielt, im Vollsprint seinen Gegenspieler abschüttelte und den links mitgelaufenen Wald bediente. Der schoss gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 1:0 ein (40.). Beim zweiten Treffer flankte Ahrens in der 65. Minute von rechts hoch in den Strafraum, Wald nahm den Ball volley und versenkte ihn im kurzen Eck – das 9. Saisontor des 27-Jährigen. Wald hat damit in bislang allen fünf Heimspielen der Speller mindestens einmal getroffen.
Nicht getroffen haben die Gäste. Dagegen hatten sie bereits nach 57 Sekunden die erste Gelegenheit dazu, als Sebastian Elvers frei vor dem Spelle-Tor stehend eine Rechtsflanke direkt nahm, aber nicht das Tor traf. Kurz darauf tauchte Sulingens Mehmet Koc vor dem Kasten von Michael Gellhaus auf, doch Spelles Schlussmann behielt im Eins-gegen-eins-Duell die Oberhand. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten erneut Koc gegen Gellhaus, der seinem Team aber den 1:0-Pausenstand rettete.
Als Arbeitssieg stufte Röttger den Erfolg ein. Man könne nicht immer fünf, sechs Tore schießen wie zuletzt. „Dass wir zum ersten Mal zu null gespielt haben, freut mich natürlich am meisten.“ Es gehöre zum Fußball dazu, auch mal einen dreckigen Sieg nach Hause zu bringen, ergänzte er.
Er habe die Sulinger auf Video gesehen und sei selbst gespannt gewesen, ob sie mit dem gleichen Mut in Spelle auftreten würde, so der 40-Jährige. „Ich muss sagen, so wie ihr gespielt habt, werdet ihr ganz sicher keine Probleme haben, in dieser Saison im Abstiegskampf zu stecken.“