2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Hackenheims Artur Marger (blaues Trikot) setzt den Schmittweilerer Daniel Lamneck unter Druck.  (Foto: Mario Luge)
Hackenheims Artur Marger (blaues Trikot) setzt den Schmittweilerer Daniel Lamneck unter Druck. (Foto: Mario Luge)

Spechts spektakuläre 18 Minuten

Torjäger kommt, trifft, legt auf und geht +++ SG Schmittweiler schlägt TuS Hackenheim 5:2 +++ Großer Ärger nach Platzverweis

SCHMITTWEILER. Es braucht nicht immer 90 Minuten. Manchmal müssen auch 18 genügen, um einer Fußballpartie die Richtung zu weisen. René Specht reicht diese relativ kurze Zeit. Aus Gründen: „Ich war angeschlagen und musste meine Körner heute einteilen“, verriet mit einem Augenzwinkern der Offensivmann nach dem 5:2 (1:1) seiner SG Schmittweiler im Topspiel der Bezirksliga Nahe gegen den TuS Hackenheim.

Klar, der Torjäger ist 30, damit nicht gerade der Jüngste im Team. Aber immer noch gut genug für inzwischen 17 Tore in der Bezirksliga, eins davon gegen einen Verfolger, der mit sieben Spielen ohne Niederlage (bei sechs Siegen) im Rücken angereist war. Specht klopfte in der 67. Minute mal an, ließ sich einwechseln, um das 3:1 zu erzielen (71.) und nach Christoph Mengers 2:3-Anschluss (80.) für Hackenheim mit einem genialen Zuspiel das 4:2 von Dennis Helwich einzuleiten (82.). Drei Minuten später war Spechts spielentscheidendes Tagewerk erledigt, er ging wieder für Torben Kemmries vom Platz. „Da war das Spiel eigentlich erledigt.“

Das war es in der Tat, auch dank des dreifachen Torschützen Helwich, der mit dem 1:0 das Torfestival einläutete (23.) und nach dem 4:2 auch den Schlusspunkt setzte (85.). „Mit der zweiten Halbzeit können wir zufrieden sein“, fand der schnelle Außenspieler. Zuvor hatte man den Gegner kommen lassen, quittierte nur das zwischenzeitliche 1:1 von Artur Marger (40.). „Insgesamt ist unsere Taktik aber aufgegangen.“ Und die Rote Karte gegen Hackenheim hat uns natürlich in die Karten gespielt.

Ja, die Rote Karte. Vor allem am Platzverweis in der 54. Minute schieden sich die Geister, mit dieser Entscheidung brachte Referee Tobias Persohn die Hackenheimer so richtig gegen sich auf. „Ich sage nur ungern etwas zum Schiedsrichter. Aber das heute war unterirdisch.“ Diese Wertung von Hackenheims Trainer Markus Rehbein gab nur ansatzweise die Gefühlslage bei den Gästen wider. Was war passiert? Bei einem Konter grätschte Jörg Maier an der Grenze zur Unsportlichkeit gegen Dennis Köhler, den er aber zu Glück nicht erwischte. „Wenn die Rote Karte wegen Foulspiel gegeben würde, könnte ich es noch verstehen“, erregte sich Rehbein, dessen Team immerhin das fairste der Bezirksliga ist.

Maier musste allerdings wegen einer Bemerkung Richtung Köhler vom Platz. Und im Vergleich zu dem, was zuvor vom Schmittweilerer geäußert worden sein soll, sei das ein Witz. Ganz unabhängig von den ständigen Provokationen auf und neben dem Platz, die Rehbein gar nicht zitieren wollte. Wenn es für ihn bei dem Ergebnis und den Randnotizen überhaupt etwas Positives mitzunehmen gibt, dann die Erkenntnis, dass man "wohl so schnell nicht mehr an den Glan reisen muss".

Bei dem ganzen Ärger über diese äußeren Umstände rückten für Hackenheim Ergebnis und Spielverlauf in den Hintergrund. „In Schmittweiler kannst du natürlich verlieren, keine Frage“ analysierte Rehbein, der genau wie der Gegner auf seinen Stammtorwart verzichten musste. Mit Folgen: An vier der ersten fünf Tore hatten jeweils die beiden Keeper ihre Aktien. Gerade in der ersten Halbzeit, in der die Hackenheimer präsenter waren, blieben darüber hinaus Torchancen Mangelware. Im zweiten, aufregenderen Abschnitt, den Dennis Köhlers 2:1 für Schmittweiler einläutete, hatten in Überzahl die Hausherren weitere Konterchancen. Knackpunkt war aber gerade nach TuS-Lesart der Platzverweis gewesen. „Wir waren in Unterzahl, in Rückstand und mussten aufmachen - und Schmittweiler hat eben Qualität.“

Und während in der Hackenheimer Kabine noch geschimpft wurde, wurde vor dem Klubheim schon gefeiert. Mittendrin: René Specht. Gut, dass der rechtzeitig vom Platz gegangen war und sich noch ein paar Körner aufgehoben hatte.

  • SG Schmittweiler: P. Boppel – Lamneck, Ersoy, Garlinski, Haas (67. Specht, 85. Kemmries), Heimann, Renner, Helwich, Geib, F. Boppel, Köhler.
  • TuS Hackenheim: Espenschied – Mar. Rehbein, Herberger, Dasli, Menger (81. Skowron), Marger, Heim, Kienle, Maier, Schmitt, Mukamba.
Aufrufe: 027.4.2019, 22:01 Uhr
Mario LugeAutor