HACKENHEIM. Es hatte schon etwas von Fußballspektakel, was sich da am Felseneck abspielte. Zumindest aber bot das 3:3 (2:1) zwischen dem TuS Hackenheim und der SG VfR Kirn/SC Kirn-Sulzbach höchste Unterhaltung auf Landesliga-Niveau vor allerdings leider nur etwa 150 Zuschauern. Am Ende ging die Punkteteilung so auch in Ordnung, darin waren sich die beiden Spielertrainer grundsätzlich einig. Hackenheims Tim Hulsey fand aber dennoch eine kleine Einschränkung.
Nur 120 Sekunden später sorgte Christoph Menger für einen Hingucker. Zwei Meter vor dem Tor und gefühlt auch zwei Meter über dem Boden bugsierte er den Ball in vollem Tempo zum 2:1 über die Linie. Das brachte ihm prompt durch seine Kollegen den Spitznamen „Kanonenkugel“ ein. Hatte tatsächlich etwas davon. Damit schafften die Hackenheimer eine fast einhundertprozentige Chancenverwertung in Hälfte eins, präsentierte sich aber anschließend zielstrebiger.
Doch Kirn gab sich nicht geschlagen, überzeugte von der ersten bis zur letzten Minute. „Wenn du die Chance haben willst, einen oder drei Punkte hier mitzunehmen, musst du auch eine gute Leistung zeigen“, folgerte Galle völlig zurecht. Ein ständiger Kirner Unruheherd war der Ex-Eintrachtler Lucas Alves, der zum zwischenzeitlichen 2:2 in den Winkel traf (53.). „Ich glaube, wenn wir da noch einen Treffer nachlegen, dann kippt das Spiel komplett“, orakelte Galle. Aber es kam wieder einmal anders.
Vielmehr kam der TuS Hackenheim plötzlich wieder zurück und legte durch Niklas Schneider per Pike in den Winkel erneut das 3:2 vor (73.). Genau sechs Minuten wähnten sich die Hackenheimer danach auf dem Weg zu drei Punkten, eben bis zu Galles Ausgleich. Bis zum Schlusspfiff versuchten sich beide Teams noch mit viel Herzblut am vierten Treffer, aber genau deswegen ging das Unentschieden schließlich in Ordnung.
Dass die Kirner damit am Ende ein Stückchen besser leben konnten, bewiesen die Reaktionen nach Abpfiff. Jubel im Gästeblock, leichte Enttäuschung bei den Hackenheimern. Auch wenn Tim Hulsey eher das „geile Spiel“ als die zwei verlorenen Punkte sah, mit denen „wir sicherlich leben müssen“, unterm Strich habe man den Sieg etwas aus der Hand geschenkt. „Es ist schade, auch wenn es ein gerechtes Ergebnis ist. Schließlich haben wir zweimal geführt – von daher: ärgerlich“, schloss Tim Hulsey ein Derby im Zwiespalt der Gefühle.