2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Christoph Menger und seine Hackenheimer brachten im Verbandspokal den FC Bienwald Kandel zu Fall.
Christoph Menger und seine Hackenheimer brachten im Verbandspokal den FC Bienwald Kandel zu Fall. – Foto: Mario Luge

TuS Hackenheim schreibt Pokalgeschichte

3:1 nach Verlängerung gegen FC Bienwald Kandel +++ Team von Tim Hulsey vertritt weiter die Farben des Kreises Bad Kreuznach im Verbandspokal

HACKENHEIM. Was für ein Pokalfight! Der TuS Hackenheim zeichnet verantwortlich für eine der großen Überraschungen der fünften Verbandspokalrunde. Die Fußballer um Tim Hulsey besiegten den Verbandsligisten FC Bienwald Kandel nach Verlängerung mit 3:1 (1:1, 0:0). Selbst der Spielertrainer hatte nach dem Fußballfest am Felseneck Gänsehaut. Und Ersatzkeeper Pascal Pies war stolz wie Bolle: „Ich glaube, das war die beste Leistung, seit ich hier bin.“ Und es ist ein weiterer Meilenstein in der Klubgeschichte: Erstmals steht der TuS Hackenheim unter den letzten 16 im Verbandspokal. Und wer darf es jetzt sein? Pies lacht: „Die Wormatia wäre schon geil. Wenn du Pokalsieger werden willst, musst du jeden schlagen.“ Sprach‘s und gönnte sich ein Getränk.

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Hackenheimer von Anfang mit Chancenplus

Von wegen Klassenunterschied. Die Landesliga-Kicker boten dem favorisierten Gast aus der Pfalz von Anfang an eine Partie auf Augenhöhe. Und die Hackenheimer hatten bereits in der Anfangsphase die besseren Chancen. Nach einer Viertelstunde verpasste Oliver Gäns liegend drei Meter vor dem Tor die Führung. Laurent Laturner kratze den Ball gerade noch von der Linie. Nur drei Minuten später kam der Lastminute-Neuzugang des TuS, Lennart Sperlich, frei zum Abschluss, scheiterte aber an Patrick Aust. Kandels Keeper klärte anschließend noch einmal gegen Tim Hulsey. Eine weitere Möglichkeit von Felix Frantzmann schraubte das Chancenverhältnis auf 4:0 für die Platzherren. Aber Tore? Bis zur Pause Fehlanzeige. Die Hackenheimer Bank um den verletzten Co-Spielertrainer Niklas Schneider feuerte den Underdog immer wieder an.

Erst nach dem Wechsel kam dann auch der Verbandsligist langsam zu Potte und zu ersten eigenen Gelegenheiten. Doch genau in diese Phase schockte Hackenheim seinen Gast, benötigte dafür allerdings einen Handelfmeter. Dominik Steinels unerlaubte „Parade“ nach einem Hulsey-Schuss bestrafte Christoph Menger mit dem verdienten 1:0 (64.). Am Felseneck purzelten die Steine der Erleichterung, dass der starke Hackenheimer Auftritt endlich belohnt worden war.

In der Folge hatte Hackenheim dann wieder die Hose an. Gäns (64.) und Frantzmann (67.) vergaben allerdings in kurzer Folge aussichtsreich. Und diese Nachlässigkeiten wurden prompt bestraft. Elfmeter für Bienwald Kandel, Christian Liginger verwandelt zum 1:1 – zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft.

Noch eine Riesenchance: Lennart Sperlich scheitert am Kandeler Keeper.
Noch eine Riesenchance: Lennart Sperlich scheitert am Kandeler Keeper. – Foto: Mario Luge

Die Verbandspokalpartie wurde nun noch intensiver vor den etwa 150 Zuschauern. Binnen vier Minuten zückte Schiedsrichter André Moritz (Mainz 05) vier Gelbe Karten. Kandels Coach Reinhard Schenker musste sogar mit dem Roten Karton vor der Nase vom Platz. Lennart Sperlich, der die Hackenheimer Offensive noch stärker macht, hatte mit seiner Chance sportlich das letzte Wort in der regulären Spielzeit. Abpfiff. Verlängerung.

Starker Auftritt der Eingewechselten

Es wurde dunkel am Felseneck. Zeit also für ein Kandel-light-Dinner! In der Nachspielzeit ließen es die Kontrahenten in der Tat chancentechnisch etwas ruhiger angehen. Eigene Fehler zu vermeiden schien nun wichtiger als der Drang nach Toren.

Riesenchance für Oliver Gäns: Aber der Hackenheimer Mittelfeldspieler scheitert hier. Sein Schuss wird auf der Linie geblockt.	Foto: Mario Luge
Riesenchance für Oliver Gäns: Aber der Hackenheimer Mittelfeldspieler scheitert hier. Sein Schuss wird auf der Linie geblockt. Foto: Mario Luge

In der 109. Minute dann aber der Auftritt der Eingewechselten: Nach Eckball von Hans Steyer war Jörg Maier per Kopf zur Stelle und traf zum 2:1. Der Wahnsinn nahm seinen Lauf. In der Schlussminute musste der Torschütze nach einem überharten Einsteigen in einem Zweikampf allerdings mit Rot vom Platz. Davor hatte es bereits den zweiten Verweis gegen die Kandeler Sitzgruppe gegeben. Pure Pokalemotionen. Die ließen schließlich alle Dämme brechen in der Nachspielzeit der Nachspielzeit: Steyer vollendete einen Hackenheimer Konter zum 3:1 und setzte der Pokaltorte die Kirsche auf.

„Tim hat uns richtig gut auf den Gegner eingestellt“, lobte Pascal Pies seinen Coach. So legte etwa Michael Gilles Kandels Christian Liginger an die Kette. Der Schlüsselspieler der Pfälzer hatte jüngst noch drei Tore gegen Hassia Bingen markiert. Diesmal nicht. Was bleibt im Hackenheimer Freudenhaus? „Die richtige Antwort auf die Niederlagen in der Liga.“

TuS Hackenheim: Marschall – Gilles, Hankammer, Oertel, Gäns, Hulsey (120. Protzel), Menger (91. Steyer), Sadeghi, Sperling, Sperlich (91. Maier), Frantzmann.



Aufrufe: 027.9.2023, 22:00 Uhr
Mario LugeAutor