Söhne und Sandkasten-Freunde: Traumelf von Stavros Polichronakis

Tor

Vangelis Pitkas (Karriere beendet): Jeden Sommer bin ich für vier Wochen in die Stadt Serres gefahren, wo meine familiären Wurzeln liegen. Dort habe ich immer bei einem Regionalturnier mitgespielt, Pitkas stand im Tor. Er war damals bei Udinese Calcio und Keeper in diversen griechischen U-Nationalmannschaften. Ein Vollblut-Profi mit unglaublicher Präsenz. Ihm lag ein Vierjahresvertrag des damaligen englischen Erstligisten Bolton Wanderers vor - doch er war schlecht beraten und ging zurück nach Griechenland zu Iraklis Saloniki. Dort lief alles schief, der Verein ging pleite.

Abwehr

Christian Weiner (aktiv, aktuell beim SC Klarenthal): In Klarenthal ist "Christaki" eine Legende. Der Terrier war stets talentfrei - und dennoch wurde ich mit ihm Pokalsieger, Meister und Aufsteiger. Nicht nur auf dem Platz durfte ich mit ihm etliche unvergessliche Momente feiern.

Robert Kremer (Karriere beendet): Mit ihm spielte ich in der 02er-Jugend in der Abwehr. Wenn uns mal ein Gegenspieler entwischte, packte einer von uns stets seine sprichwörtliche Axt aus, um ihn zu stoppen. Ob auf dem Platz oder auf jeder Party, auf ihn war immer Verlass.

Vassili Polichronakis (aktiv, FSV Optik Rathenow): Ihn habe ich aushilfsweise bei Biebrich 02 in der Jugend trainiert. Er hat ein Kämpferherz und besticht als Zweikampf- und Mentalitätsmonster. Wenn alles gut läuft, traue ich ihm die Dritte Liga zu.

Mittelfeld

Manni Schneider (Karriere beendet): Das Adlerauge mit einer super Technik war ein absoluter Scorerkönig bei Biebrich 19. Er holte jeden Ball auf der Außenbahn. Privat war er zurückhaltend, auf dem Platz ist er explodiert.

Panagiotis Sigouras (Karriere beendet): Mit meinen Sandkasten-Freund "Joti" durfte ich alle großen Momente gemeinsam erleben. Mir ist bis heute unbegreiflich, wie dieser Straßenkicker den Sprung in den bezahlten Fußball verpassen konnte. Damals spielte er gemeinsam mit Alex Schur und Jürgen Klopp bei Rot-Weiß Frankfurt. Trainer Dragoslav Stepanovic wollte ihn mit zu Eintracht Trier nehmen, es gab zudem ein Angebot von Aris Saloniki. Doch stattdessen ging er nach Schierstein, wo ihm Hellas einen Ausbildungsplatz vermittelt hatte. Später spielten wir gemeinsam in Biebrich und Klarenthal. Er hat mir gefühlt die Hälfte meiner Tore aufgelegt.

Kwasi Heiser (Karriere beendet): Wir haben jahrelang zusammen auf dem Bolzplatz gespielt, hatten ein gemeinsames Jahr bei Klarenthal. Kwasi war ein Abräumer, wie er im Buche steht. Und ist ein ganz feiner Mensch abseits des Platzes, der sich für Hilfsprojekte in Afrika engagiert.

Rico Polichronakis (aktiv, Spvgg. Sonnenberg): Keinen Spieler habe ich so oft kritisiert wie meine beiden Söhne. Rico ist ein echter Südländer. Er trainiert ungern ohne Ball, umso mehr blüht er auf, wenn das Leder im Spiel ist. Er kann mehrere Positionen spielen, ist ein absoluter Teamplayer und Stimmungsmacher.

Sturm

Dennis Deider (aktiv, Spvgg. Eltville): Der Traum aller Schwiegermütter: ein überragender Mensch und Stürmer. Als er noch bei Germania spielte, hatte ich sehr oft den Auftrag von Trainer Dietmar Aßmann bekommen, ihn im Training etwas härter ranzunehmen, um ihn abzuhärten. Rückblickend gesehen alles richtig gemacht: Er scheut keinen Zweikampf mehr und hat Vorbildfunktion.

Michael Ott (Karriere beendet): Pfeilschnell mit einer außergewöhnlichen Schusstechnik. Leider haben wir nie in einer Vereinsmannschaft gemeinsam gespielt, sondern unter anderem in einer Elternmannschaft, als unsere Söhne beim SV Wehen spielten.

Andre Meudt (aktiv, Spvgg. Sonnenberg): Ein treffsicheres Schlitzohr, das polarisiert. Aber er liefert auch Jahr für Jahr mit seiner eingebauten Torgarantie. Seine Trefferquote spricht für sich. Besonders nach gemeinsamen Europacup-Reisen mit der Eintracht ist sein Visier sehr scharf eingestellt. Bevor er in Sonnenberg als Spielertrainer anfing, war er schon mit eineinhalb Beinen bei mir in Klarenthal und hatte immer mal wieder mittrainiert.