Beim VfB fehlten bei der Partie auf dem Trainingsgelände an der Mercedesstraße, bei der die Fans draußen bleiben mussten, nur fünf Mann: Zum einen der französische Weltmeister Benjamin Pavard sowie Mario Gomez, die noch im Urlaub weilen, zum anderen Christian Gentner, Marcin Kaminski und Andreas Beck. Und so hatte es die SG Sonnenhof bei ihrer Generalprobe vor dem Drittligastart in Jena am kommenden Samstag laut Trainer Hildmann mit einer „bockstarken Stuttgarter Mannschaft mit Riesenspielern“ zu tun.
Der Favorit war in der ersten Hälfte vor allem zwischen Minute 15 und 40 überlegen. Nachdem die erste Chance mit einem Kopfball von Korbinian Burger, den VfB-Keeper Ron-Robert Zieler aus der Ecke fischte, noch auf Aspachs Konto gegangen war, war Stuttgart am Drücker. Nach dem tollen Spielzug über Gonzalo Castro und Daniel Didavi tauchte Nicolas Gonzalez frei vor Kevin Broll auf, doch der SG-Torwart lenkte das Leder noch zur Ecke ab. Beim 1:0 (23.) pennten die Gäste nach einem kurz ausgeführten Eckball. Santiago Ascacibar konnte aus dem Halbfeld ungestört flanken. In der Mitte freute sich Holger Badstuber über viel Raum, schraubte sich in die Höhe und beförderte die Kugel mit einem wuchtigen Kopfball ins Netz.Einem individuellen Fehler von SG-Innenverteidiger Kai Gehring hatte der VfB das 2:0 (27.) zu verdanken. Statt zur Ecke zu klären, ließ er sich von Gonzalez abkochen, dessen Pass von Erik Thommy verwertet wurde. Broll war mit den Fingerspitzen dran, doch das genügte nicht. Für ihr Engagement belohnten sich die Aspacher fünf Minuten vor dem Wechsel. Timo Röttger steckte den Ball zu Joel Gerezgiher durch, der vor Zieler an den Ball kam. Nach einem doppelten Abpraller segelte das Leder über den Torhüter ins Netz. Nur noch 2:1 für den VfB, dessen Trainer den vergebenen Torchancen nachtrauerte.
„Wir hätten die Führung höher gestalten können“, befand Korkut, der im Vergleich zum 3:3 beim Regionalligisten in Illertissen allerdings eine „klare Steigerung“ erkannte und dies vor allem mit der verbesserten Organisation in Defensive und Offensive begründete. Trotzdem sei „noch nicht alles so, wie wir uns das vorstellen“, die zweite Halbzeit sei zäher gewesen.Nach der Pause erinnerte sich unterdessen Hildmann an „zwei, drei Möglichkeiten, die wir besser zu Ende spielen müssen, dann belohnen wir uns vielleicht mit einem Unentschieden“. Sie taten es nicht, vielmehr packte der VfB mit seinem einzigen richtigen Torschuss in Halbzeit zwei durch Chadrac Akolo das 3:1 (82.) drauf.„Es war für uns vor allem für das Defensivverhalten ein wichtiger Test“, betonte Aspachs Trainer, „auch dahin gehend, wie wichtig die Kommunikation ist und wie man sich gegenseitig helfen muss. Ich bin zufrieden. Jetzt ist die Vorbereitung fast rum – jetzt noch die letzte Woche, und dann ab nach Jena“. Fürs Auftaktspiel habe ihm die Generalprobe in Stuttgart „im Spiel gegen den Ball und beim Anlaufverhalten wichtige Erkenntnisse geliefert“. Das 4-2-3-1 in der ersten Halbzeit habe ihm nicht so gut gefallen, doch mehr will Hildmann nicht verraten. Denn: „Jena soll sich noch seine Gedanken machen.“ Ob Dan-Patrick Poggenberg, der gegen den VfB eigentlich 90 Minuten als Linksverteidiger spielen sollte und mit Oberschenkelproblemen kurzfristig passen musste, bis dahin fit wird, bleibt abzuwarten.
VfB Stuttgart: Zieler (46. Grahl) – Allgaier (46. Maffeo), Baumgartl (62. Groiß), Badstuber (46. Kempf), Insua (62. Sosa) – Castro (62. Aogo), Ascacibar (62. Mangala) – Donis (62. Tomic), Didavi (46. Akolo), Thommy (62. Özcan) – Gonzalez (46. Kopacz).
SG Sonnenhof Großaspach: Broll (46. Reule) – Choroba, Gehring (46. Leist), Burger (85. Zetzsche), Thermann – Pelivan, Bösel (85. Ibishai) – Binakaj (46. Owusu), Gerezgiher (61. Meiser), Hercher (61. Baku) – Röttger (61. Mvibudulu).
Tore: 1:0 (23.) Badstuber, 2:0 (27.) Thommy, 2:1 (40.) Gerezgiher, 3:1 (82.) Akolo.
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