„Kreispokalsieger“ – das nähme sich in der Tat auf dem Papier ziemlich edel aus. Und siehe da: Sascha Glatzel, der Coach des Liga-Kontrahenten und Finalgegners FV Bad Honnef , hat auch gar nichts dagegen. „Das dürfen die Niederkasseler sehr gern machen. Die Jahreszahl können wir ja dann irgendwann mal später nachtragen“, frotzelt er.
Eins ist damit schon mal im Vorfeld des Endspiels, das am Samstag um 15.30 Uhr im Sportpark Niederkassel-Süd in Mondorf ausgetragen wird, klar: Beide Teams nehmen das Match sehr ernst, obwohl sie beide bereits einen Platz im Mittelrhein-Cup sicher haben und nur drei Tage später in der Meisterschaft erneut aufeinandertreffen.
„Geschont wird bei uns keiner“, sagt Pfister. „Schließlich wollen wir den vielen Zuschauern, die mit Sicherheit aus Niederkassel in den Sportpark kommen werden, keinen müden Kick bieten. Außerdem haben wir den Kreispokal noch nie gewonnen.“ Dass das Unterfangen gegen den HFV nicht leicht wird, ist ihm freilich auch bewusst. „Die Honnefer sind sehr ausgeglichen besetzt und gut in Fahrt. Sie können einen Ausfall zudem leichter kompensieren als wir“, meint der FCN-Chef.
Honnefs Übungsleiter Sascha Glatzel kündigt zwar „zwei bis drei Wechsel“ im Mannschaftsgefüge an, stellt aber trotzdem klar: „Wir wollen natürlich beide Spiele gegen Niederkassel, sowohl im Pokal als auch in der Meisterschaft, gewinnen. Ich erwarte auf jeden Fall eine emotionale Begegnung.“ Die Rotation aber sei wichtig, „denn wir haben eine Handvoll Spieler, die eine ,englische Woche' nicht verkraften würden, weil sie noch nicht wieder voll belastbar sind“. Auf jeden Fall fehlen werden Fabian Wilhelmy und Richard von Klaß.
Um den letzten freien Platz im FVM-Pokal geht es bereits ab 13 Uhr an gleicher Stelle in der Begegnung um den dritten Platz zwischen dem Mittelrheinligisten und haushohen Favoriten Siegburger SV 04 und dem Bezirksliga-Neuling RW Hütte . „Wir kämen sehr gern weiter, aber Vorrang genießt eindeutig die Meisterschaft“, stellt SSV-Coach Kinan Moukhmalji klar und spricht damit seinem Hütter Kollegen Ingo Bohlscheid aus der Seele.
Nachdem die Verletztenliste der Kreisstädter mit Felix Heinz (Moukhmalji: „Ihn können wir nicht ersetzen“), Florian Hahn, Michael Hermanni und Tom Caspers derzeit schon lang genug ist, können sich die Blau-Weißen weitere Ausfälle nicht mehr leisten. So sieht sich Moukhmalji gezwungen, auch Tobias Günther, Julian Fälber und Thorben Versteegen draußen zu lassen, „auch wenn wir dann praktisch ohne Offensive spielen“.
Auf Hütter Seite nimmt sich die Situation nicht viel anders aus. Da zudem bereits am kommenden Donnerstag das wichtige Meisterschaftsspiel beim FSV Neunkirchen-Seelscheid auf dem Plan steht, wird auch Bohlscheid einige Stammspieler schonen – zumal die Rot-Weißen die Chancen auf einen Sieg und das Lösen des FVM-Pokal-Tickets als ziemlich gering einstufen. Özgür Borlu und Besmir Simnica sind nach ihren Platzverweise vom Vorwochenende ohnehin gesperrt, Kent Hensellek kehrt erst kurz vor dem Spiel aus dem Urlaub zurück.