„Die Mitgliederversammlung hat die Hoheit im Verein inne“, sagt Engelhart trocken auf Nachfrage der NN nach einer Namensnennung für die Nachfolge im Vorsitz. „Mein Vorschlag könnte zunichte gemacht werden, deswegen beteilige ich mich nicht an Spekulationen.“ Denn um den neuen Mann oder die neue Frau an der Spitze des Vereins soll sich ein kleines Team formieren, dass ihm oder ihr Rückhalt und vor allem Unterstützung gibt.
Auch, ob nicht noch ein anderer Kandidat plötzlich auf den Plan tritt, kann Engelhart nicht wissen — dem will er nicht vorgreifen. „Aber ein Kreis weiß, wen ich vorschlagen werde — ob diese Person bei allen gut ankommt, kann ich nicht annehmen“, sagt der 66-Jährige, der bereits seit 1978 Mitglied und Funktionär beim FC ist.
2001 wurde Engelhart dann zum Vorsitzenden gewählt. „Eigentlich bin ich nur für zwei Jahre angetreten. Überspitzt formuliert suche ich schon seit 2003 einen Nachfolger“, gesteht er und lacht herzhaft. Doch immer wieder wurde sein Vorsitz verlängert. „Als wir das Vereinsheim umgebaut haben, habe ich gesagt: Den Bau schließe ich noch ab.“ Dieser ist jetzt fertig — Zeit für Engelhart, den Hut zu nehmen. „Ich möchte ausspannen, etwas ganz anderes machen und denken.“ Bis zuletzt in diesen Tagen musste er noch lange um seine Ruhezeit zittern, denn erst kurz vor der Mitgliederversammlung am Freitag hob sich der Finger eines möglichen Nachfolgers für den Posten, „für den es vor allem Leidenschaft, organisatorisches Talent und viel Zeit bedarf“ und für den sich der Nachfolger „gut mit dem Team verstehen und gut kommunizieren können muss“.
Der Verein, meint Engelhart, brauche nach all den Jahren unter seiner Leitung „eine neue Struktur und viele neue Ideen“. Die sollte der neue Mann oder die neuen Männer an der Spitze haben und umsetzen können. Das Problem mit der Nachbesetzung solcher Ämter habe der FC mit seinen 657 Mitgliedern nicht allein, so Engelhart. „Bei vielen Vereinen sind die Mitglieder zwischen 45 und 50 Jahren zurückhaltend. Keiner will sich in seiner Freizeitgestaltung derart binden. Und: Alle wollen mitreden, aber keiner möchte in der Verantwortung stehen.“