2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Humba F: Werner Scholz
Humba F: Werner Scholz

Schwefingen schießt Wietmarschen zum Aufstieg

Bezirksliga-Relegation: Sportfreunde schlagen Geeste - SVW feiert als Zuschauer

Der Sieger der Relegation zur Fußball-Bezirksliga heißt SV Wietmarschen. Der Grafschafter Kreisligist feierte am Mittwochabend den Aufstieg in Schwefingen – als Zuschauer. Denn dort schlugen die Sportfreunde den Nachbarn DJK Geeste mit 1:0 und machten den SVW damit zum Bezirksliga-Aufsteiger.

Die Ausgangslage war klar: Geeste hätte schon ein Unentschieden gereicht um aufzusteigen. Schwefingen brauchte ein Fußball-Wunder und einen Sieg mit sechs Toren Unterschied. Mit einem einfachen Sieg konnten sie aber das Grafschafter Team zum Aufsteiger machen. Und das taten sie auch!

Geeste prallt am Schwefinger Bollwerk ab

Vor 945 Zuschauern tasteten sich beide Mannschaften anfangs nur ab. Erst nach 25 Minuten nahm die Partie Fahrt auf. Zunächst hatte Hendrik Slomka für Geeste die erste Großchance, fünf Minuten später Hendrik Sur auf Schwefinger Seite. Diese verwerte der Angreifer direkt: Er setzte nach feiner Rensing-Flanke einen Flugkopfball in die Maschen. Bis zur Halbzeit war Schwefingen gefährlicher, ließ aber einige gute Chancen aus.


Jubel nach dem Tor des Tages: Patrick Brand (Nummer 7) klatscht Torschütze Hendrik Sur ab. F: Werner Scholz

In der Halbzeit bekamen die Gäste wohl eine klare taktische Marschroute von Trainer Guido Berndsen mit auf den Weg: Attacke! Geeste schnürte Schwefingen phasenweise in der eigenen Hälfte ein, doch das Schwefinger Bollwerk bekam immer noch ein Körperteil dazwischen. In einer atemberaubend spannenden und emotionalen Schlussphase schaffte Geeste nicht mehr den goldenen Treffer zum Ausgleich. Über 100 mitgereiste Wietmarschener Fans schrien die Hausherren zum Sieg. Der Geester Anhang dagegen musste enttäuscht sein vorgegebenes Motto „60 Jahre DJK – ab in die Bezirksliga. Schreibt Geschichte Jungs“ vorerst ad acta legen.


Der große Traum der Geester Fans wurde nicht wahr: Das erste Mal in die Bezirksliga aufsteigen. F: Werner Scholz

Unglaubliche Bilder nach Schlusspfiff

Stattdessen stürmten die Wietmarschener mit Abpfiff den Platz und feierten sich und die Schwefinger Truppe, die sie zum Bezirksliga-Aufsteiger machten. „Man zittert am Rand mit und ist eigentlich machtlos. Aber Schwefingen hat alles gegeben“, zollte Wietmarschens Andreas Groven Schwefingen Respekt und dankte. Er kündigte eine lange Partynacht an. „Wir haben so viel auf die Fresse bekommen in den letzten Jahren. Da passt es, dass wir den Aufstieg als Zuschauer feiern, weil wir vielleicht in einigen Spielen noch nicht reif genug waren. Das ist einfach der Hammer“, jubelte Wietmarschens Trainer Thomas Hessel. Er hatte schon einige Bierduschen abbekommen. Seine Spieler und die mitgereisten Fans waren nicht mehr zu halten. Sogar Tränen der Freude flossen.


Fertig machen zum Platzsturm: Die Wietmarschener Fans schrien Schwefingen vor allem in den Schlussminuten lautstark zum Sieg. F: Werner Scholz

Trösten statt Feiern war für DJK-Coach Guido Berndsen angesagt. Trotz großer Enttäuschung lobte er seine Mannschaft. „Wir haben uns vor allem nach der zweiten Halbzeit nichts vorzuwerfen. Uns hat teilweise auch das Glück gefehlt, was wir in der Saison noch hatten. Die Möglichkeiten waren da, aber es hat nicht sollen sein“, sagte Berndsen. Zufrieden zeigte sich sein Gegenüber Hermann Möller. „Geeste hat alles probiert. Wir haben alles in die Waagschale geschmissen und defensiv sowie kämpferisch überzeugt“, freute sich der scheidende Coach über einen tollen Abschluss in seinem letzten Spiel.

Aufrufe: 022.6.2016, 22:20 Uhr
Lukas HemeltAutor