Dabei verkaufte sich die Heimelf teuer, bereitete den auf der Erfolgswelle reitenden Gästen im zweiten Durchgang phasenweise Probleme, ohne jedoch zwingende Torgefahr auszustrahlen. „Die Formkurve zeigt in den vergangenen Wochen nach oben“, lobte Hahns Coach André Winkhold einerseits. „Aber zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass wir nach den Derbys gegen Arminia Eilendorf und Rott ohne Punkte dastehen.“
Auch gegen den SV erwischte die Winkhold-Elf einen denkbar schlechten Start. Schon nach fünf Minuten zappelte der Ball nach dem Treffer von Nedim Basic im Netz (5.), der im gegnerischen Strafraum zu viele Freiheiten genoss und überlegt einschob. Die Hausherren, in der Anfangsphase vor allem nach Ecken gefährlich, schüttelten den frühen Rückstand jedoch schnell ab. Nach einer Eckballhereingabe von Hasan Er grätschte Luc Roex die Kugel am zweiten Pfosten zum schnellen 1:1-Ausgleich (15.) über die Linie. In der Folge verflachte die Partie ein wenig, ehe Basic seine Torjägerqualitäten kurz vor der Pause erneut unter Beweis stellte: Aus 16 Metern schloss der SV-Stürmer flach ab, die Kugel schlug unten links im Gehäuse ein (40.).
Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Gäste weiter um die Vorentscheidung, hatten aber auf der anderen Seite mit immer mutiger werdenden Hahnern zu kämpfen, die auf den Ausgleich drängten. Ein verunglückter Schuss von Maxime Heinen aus spitzem Winkel (60.), nachdem dieser Rotts Keeper Seiyah Ihara umkurvt hatte, sollte vorerst die beste Chance bleiben. „In dieser Phase hätte uns Rott aber auch kurz und klein schießen können“, gestand Winkhold, der sah wie die Gäste einige Kontersituationen leichtfertig vertändelten.
„Wir hätten den Sack früher zu machen müssen“, bemängelte auch Lipka, der sich bis zum Schluss nicht zurücklehnen konnte, weil Hahn auf Avdo Iljazovics Treffer zum 3:1 für Rott (69.) eine erneute Antwort parat hatte. Der ehemalige Rotter Hasan Er erwischte Ihara mit seinem Fernschuss (76.) auf dem falschen Fuß und hielt die Partie bis zum Schluss offen.
Die Hausherren liefen zwar noch einmal an, konnten sich aber keine hochkarätige Chance herausspielen. „Was meine Mannschaft im Moment ausmacht, ist ihr Zusammenhalt“, blickte Lipka auf eine starke Hinrunde zurück. „Das sind wahrscheinlich die wenigen Prozentpunkte, die uns im Moment besser machen als viele andere Mannschaften.“
Schiedsrichter: Oscar Menzel (Brauweiler) - Zuschauer: 122