Der Wechsel auf der sportlichen Kommandobrücke kurz vor Weihnachten überraschte: Für den von seinen Aufgaben als Trainer entbundenen Wolfgang Neumann übernahm André Rieder den Taktstock beim abstiegsbedrohten Eifeler B-II-Ligisten FC Metterich.
Für Wolfgang Neumann kam die Entlassung als Trainer des FC Metterich derweil überraschend. Am Montag vor Weihnachten wurde dem zweieinhalb Jahre lang als Coach aktiven Neumann von Vorstandsmitglied Klaus-Peter Begon telefonisch mitgeteilt, dass er kein Trainer mehr sei. „Am Dienstag hätte noch eine Teambesprechung mit der Mannschaft stattfinden sollen, am Montagabend kam der Anruf vom Vorstand. Und so plausibel wurde mir kein Grund für meine Freistellung genannt.“ Neumann fügt hinzu, dass es am Sportlichen nicht gelegen haben könne: „Denn dann hätten sie mich bereits zum gleichen Zeitraum des Vorjahres rauswerfen müssen. Wir waren in einer ähnlich prekären Situation, haben uns aber mit einer guten Rückrunde den Klassenerhalt noch gesichert.“ Der diesmal gut in die Saison gestartete FCM geriet zum Schluss der Hinrunde ins Stolpern. Es gab viele Verletzte und einige abwesende Spieler, die wegen Schule und Beruf kürzertreten mussten. Die schlechte Trainingsbeteiligung führte zu mageren Ergebnissen. Momentan belegt man mit zwölf Punkten aus 15 Spielen den 13.Platz. „Mich macht die Art und Weise der Aufgabenentbindung traurig, schließlich habe ich das Team zweimal zum Klassenerhalt geführt“, blickt der ehemalige Kyllburger Verbandsligaspieler- und Trainer wehmütig zurück. Jetzt erstmal will sich Neumann ganz der Familie widmen und die freie Zeit genießen. Falls sich eine neue Offerte anbieten sollte, werde er die Sache durchdenken. Doch "in dieser Saison wird es kein Engagement mehr geben", betont er.
Der Neue auf der Kommandobrücke heißt André Rieder. Der 46-Jährige war zwölf Jahre im Jugendbereich des Stahler SC tätig und zudem ingesamt sechs Jahre lang Coach der Stahler Ersten und des SV Rittersdorf. Rieder kennt sich aus und war auch vier Jahre Vorsitzender in Stahl. Nach der Gründung der SG mit Stahl und dem TuS Mötsch fungierte Rieder in der Rückrunde der Saison 2016/17 als Coach der zweiten Mannschaft. Ende Dezember kam Metterichs Vorstandsmitglied Karl-Ernst Weimann auf Rieder zu und fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, künftig das Team des FCM zu übernehmen. „Zunächst haben wir uns telefonisch ausgetauscht, dann gab es ein erstes Gespräch. Wir haben gemerkt, dass unsere Vorstellungen auf einer Ebene liegen.“ Wenige Zeit später besuchte Rieder ein Probetraining, in dem sich Team und Trainer kennenlernten. „Ich sehe ein Entwicklungspotenzial in der Mannschaft und freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt der Inhaber der B-Lizenz. Rieder betont, dass die Mission Nichtabstieg vorrangig sei, doch es bestehe keinerlei Druck seitens des Vorstandes. „Wir werden hart an dieser Zielsetzung arbeiten, wollen den einen oder anderen Platz nach oben rücken. Das wird kein Selbstläufer, auch das Quäntchen Glück gehört dazu. Das Gesamtpaket muss stimmen.“ Rieder will bereits in der Vorbereitung mit dem Team an einem Strang ziehen und die „vorhandenen Qualitäten einbringen“. Zwölf erzielte Tore sind auch in Metterich eindeutug zu wenig, wie Rieder klarstellt: „Dort werden wir gezielt ansetzen.“ In der Vorbereitung stünden die Trainingsbeteiligung und der Spaß am Fußball im Fokus, bevor es zum ersten Heimspiel gegen die SG Nimstal Messerich geht. „Das sind zwei wegweisende Spiele gegen Mannschaften, die mit unten dabei sind und die sich freischwimmen wollen." (L.S.).