2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Eines der besten Spiele im Turnier war das Viertelfinale zwischen dem TSV Burgau (in weißen Trikots) und dem FC Günzburg.  Foto: Ernst Mayer
Eines der besten Spiele im Turnier war das Viertelfinale zwischen dem TSV Burgau (in weißen Trikots) und dem FC Günzburg. Foto: Ernst Mayer

Prädikat: Sehenswert

Der SC Ichenhausen holt zum dritten Mal hintereinander die Landkreis-Krone +++ Das Turnier zeigt, dass die neuen Regeln auch auf Kreisebene angenommen werden

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Futsal wird von Fußballern und Fans angenommen. Ob das erstmals nach internationalen Regeln ausgespielte Turnier um die Kreismeisterschaft im Hallenfußball gleich als „Werbung für Futsal“ durchgeht (Kreisspielleiter Rainer Zeiser hatte es so gesehen), liegt sicher im Auge des Betrachters. Doch unbedingt sehenswert und überwiegend spannend waren die Begegnungen um den Sparkassen-Cup 2015 auf jeden Fall. In erster Linie die Schiedsrichter und Trainer freuten sich darüber hinaus, dass die Partien in der Rebayhalle Günzburg topfair verliefen (Kleinigkeiten wurden in partnerschaftlicher Atmosphäre geglättet) und dass keinerlei Verletzungen den schönen Sporttag trübten.

Sportlich fand das Turnier den absolut verdienten Sieger. Der favorisierte SC Ichenhausen schaffte vor 600 Zuschauern den Titel-Hattrick. Durch einen 3:0-Endspielsieg gegen die SpVgg Wiesenbach holte sich der Landesligist zum dritten Mal hintereinander den Pokal und den Siegerscheck über 500 Euro. Höchst ungewöhnlich für ein Hallenturnier: Die Königsblauen blieben auf dem Weg zum Erfolg 72 Minuten lang ohne Gegentor. Keine Frage war allein schon deshalb, dass der SCI-Schlussmann Simon Zeiser zum besten Torwart des Turniers gewählt wurde. Am Ende nahmen die Königsblauen auch den Preis für den besten Spieler entgegen. Stefan Winzig erhielt ihn. Endspielverlierer SpVgg Wiesenbach durfte sich mit der Torjäger-Kanone trösten: Thomas Gornig war viermal erfolgreich.

Viertelfinale

SC Ichenhausen – TSG Thannhausen 1:0 (1:0)
Der Topfavorit kam gegen tief stehende Thannhauser recht schwer in die Gänge. Zwar hatte der SCI gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, auf schöne Kombinationen oder Torchancen mussten die Zuschauer aber lange warten. Nach dem 0:1 öffnete Thannhausen die Räume ein wenig, wodurch Ichenhausen mehr Räume für Kombinationsfußball besaß. Da jedoch selbst das leere Tor verfehlt wurde, blieb es beim knappen Resultat.

TSV Burgau – FC Günzburg 2:3 (2:0)
Das Derby war ein Höhepunkt des Turniers. Die beiden Teams präsentierten sich in dieser sehenswerten Begegnung spiel-, lauf- und kampfstark. Zunächst verwertete allein der Kreisligist seine Möglichkeiten konsequent. Ein taktischer Kniff von FCG-Coach Robert Nan half entscheidend, die Partie zu drehen: Nach einer Auszeit nahm der Trainer schon Mitte der zweiten Halbzeit den Torwart vom Feld und versuchte es fortan mit fünf Feldspielern. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Innerhalb weniger Sekunden stand es 2:2. Nun war der Bezirksligist am Drücker und gewann am Ende sogar noch.

TSV Wasserburg – SpVgg Wiesenbach 0:6 (0:1)
Wasserburg hielt zu Beginn noch gut dagegen und hatte durch Patrick Merk auch zwei richtig dicke Torchancen. Im Lauf der Partie aber setzte sich der technisch versiertere Fußball der Wiesenbacher immer klarer durch. Der Treffer zum 1:0 war schon wunderschön herausgespielt. Im Lauf der zweiten Halbzeit dann ließen die Wiesenbacher teilweise flüssigen Kombinationsfußball über mehrere Stationen sowie vier weitere Treffer folgen.

VfR Jettingen – SV Mindelzell 2:4 (2:1)
Der Außenseiter präsentierte sich hellwach und unterstrich, dass auch ein Kreisklassist durchaus ein paar Fußballer in seinen Reihen hat, die ihr Fach beherrschen. Entsprechend lang hielt das junge Jettinger Team diese torreiche und spannende Partie offen. Erst in der Schlussphase setzte sich der spielstärkere und vor dem Tor konsequenter agierende Kreisligist entscheidend durch.

Halbfinale

SC Ichenhausen – FC Günzburg 5:0 (2:0)
Nach dem frühen Führungstreffer versuchte der Landesligist, Ball und Gegner laufen zu lassen. So richtig attraktiv wirkte das über weite Strecken der ersten Halbzeit nicht, aber Günzburg fand auch keine Mittel, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen. Der zweite Treffer resultierte aus einem Zehnmeterstrafschuss – es war das erste Mal im Turnier, dass die spezielle Futsal-Regel „Kumulierte Vergehen“ entscheidenden Einfluss auf eine Partie hatte. In der zweiten Halbzeit war die Luft ein bisschen aus diesem Halbfinale raus, wobei die Günzburger freilich nie aufsteckten.

SpVgg Wiesenbach – SV Mindelzell 7:1 (2:1)
Trotz des deutlichen Resultats: Mehr als eine Halbzeit lang ging es hin und her. Erst als Martin Böck die (nach den bisherigen Eindrücken des Hallen-Winters favorisierten) Wiesenbacher 3:1 in Führung brachte, war die Sache gelaufen. Bis dahin hatte sich der Kreisligist auf Augenhöhe präsentiert und hatte viel Pech, als Mitte der zweiten Halbzeit ein satter Schuss an den Pfosten klatschte. Wie so häufig im Fußball gab’s kurz danach das Gegentor. Statt 2:2 stand es 1:3, und anschließend hatte die SpVgg leichtes Spiel.

Endspiel

SC Ichenhausen – SpVgg Wiesenbach 3:0 (1:0)
Wiesenbach begann stark, präsentierte sich absolut ebenbürtig und hatte gleich die Doppelchance zur Führung: Daniel Steck zirkelte den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten, Steffen Brennig setzte den Nachschuss am leeren Tor vorbei (3.). Der favorisierte SC Ichenhausen spielte in der ersten Halbzeit aus einer stabilen Abwehr heraus ruhig, blieb aber verhältnismäßig ungefährlich – bis Timo Pape der Ball vor die Füße fiel und er das 1:0 machte (9.). Damit war der Grundstein zum Erfolg gelegt, wenngleich SCI-Torwart Simon Zeiser noch ein paar tolle Paraden zeigen musste, um das „Zu null“ zu sichern. Nach und nach schwanden beim wacker um seine Titelchance kämpfenden Kreisligisten die Kräfte. Der Ichenhauser Andreas Brugger krönte in dieser Phase eine feine Einzelleistung mit dem Tor zum 2:0, und das Endspiel war entschieden.

Aufrufe: 025.1.2015, 19:11 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan Kubica Autor