2024-04-29T14:34:45.518Z

Totopokal
Adam Jabiri (mi.) lässt sich für seinen Kopfballtreffer zur 0:3-Entscheidung feiern. F.:Scheuring
Adam Jabiri (mi.) lässt sich für seinen Kopfballtreffer zur 0:3-Entscheidung feiern. F.:Scheuring

Pokalhürde genommen: Kickers lassen nichts anbrennen

Totopokal - Halbfinale: Drittligist aus Würzburg lässt dem FC Memmingen mit 3:0 keine Chance +++ Im Finale am 28. Mai wartet die SpVgg Unterhaching auf die Hollerbach-Elf

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Hochsouverän sind die Würzburger Kickers ins Totopokal-Halbfinale eingezogen. Die Hollerbach-Elf ließ dem FC Memmingen keine Chance und legte einen glatten 3:0-Sieg hin. Im Finale wartet nun die SpVgg Unterhaching, die als klassenniedrigerer Verein Heimrecht genießt, auf den FWK. Das Endspiel ist auf den 28. Mai terminiert. Es könnte allerdings noch zu Terminabweichungen kommen, falls die Kickers in der Relegation zur zweiten Liga ranmüssen.

FC Memmingen - FC Würzburger Kickers 0:3 (0:2)
Alles, was sich der FC Memmingen für die Partie gegen den großen Favoriten vorgenommen hatte, war nach knapp sechs gespielten Minuten fast schon Makulatur. Denn der ambitionierte Drittligist erwischte einen Auftakt nach Maß und konnte gleich mit der ersten richtig gefährlichen Aktion in Führung gehen. Der FWK setzte sich über die linke Seite durch, eine Flanke segelte an den langen Pfosten, wo Nico Gutjahr lauerte und das Spielgerät aus kurzer Distanz zum 0:1 über die Linie drückte (6.). Die Profis aus der unterfränkischen Domstadt hatten im Anschluss alles im Griff, wirkten aber bei den zahlreichen sich bietenden Standardsituationen fahrig. Memmingen war bemüht, offensiv Akzente zu setzen, doch so richtig gefährlich konnten sich die Hausherren in Durchgang eins nicht in Szene setzen. Am brenzligsten wurde es für die Kickers, als FCM-Kapitän Andreas Mayer den Freistoßhammer auspackte. Aber die Kugel rauschte um einen halben Meter am Gehäuse von Dominik Brunnhübner vorbei. Kurz vor der Halbzeit krönten die Würzburger ihre bis dato beste Szene mit dem Treffer zum 0:2: Nico Gutjahr tanzte an der Außenlinie zwei Gegenspieler aus und brachte eine scharfe und präzise Flanke nach innen, wo Dennis Russ per Flugkopfball sehenswert vollendete (40.). Routiniert brachte die Profitruppe den Zwei-Tore-Vorsprung in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Wiederum Russ hätte in der 52. Minute fast schon den Deckel draufgemacht, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Keeper Philipp Beigl, der das lange Bein ausfuhr und parieren konnte. Mit dem 2:0 im Rücken agierten die Würzburger im Wissen um die Aufstiegschance in der Liga nur mit angezogener Handbremse, hatten aber dennoch alles im Griff. Gut 20 Minuten vor dem Ende machte die Hollerbach-Elf nochmal ernst. Nach einer Flanke von der rechten Seite setzte Adam Jabiri zum Kopfball an und versenkte das Spielgerät präzise zum 0:3 im Netz (69.) - natürlich die Entscheidung! In der Schlussphase war`s dann nur noch ein Schaulaufen. Die Würzburger schonten sich für ihr Liga-Heimspiel am Samstag gegen Hansa Rostock, die Memminger hatten wohl in den letzten Minuten auch schon den langen Auswärtstrip nach Aschaffenburg im Hinterkopf und so tat sich dann auch nicht mehr viel.
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen) - Zuschauer: 861
Tore: 0:1 Nico Gutjahr (6.), 0:2 Dennis Russ (40.), 0:3 Adam Jabiri (69.)

FC Memmingen: Philipp Beigl, David Anzenhofer, Sebastian Schmeiser, Robin Lhotzky (75. Tim Buchmann), Branko Nikolic, Andreas Mayer, Daniel Eisenmann, Vinko Sapina, Muriz Salemovic, Dennis Hoffmann, Fabian Krogler (75. Adrian Zuka), - Trainer: Christian Braun - Trainer: Thomas Reinhardt
FC Würzburger Kickers: Dominik Brunnhübner, Clemens Schoppenhauer, Lukas Billick (46. Dominik Nothnagel), Peter Kurzweg, Emanuel Taffertshofer, Royal-Dominique Fennell, Nico Gutjahr, Dennis Russ, Rico Benatelli (63. Marco Haller), Daniel Nagy, Elia Soriano (46. Adam Jabiri) - Trainer: Bernd Hollerbach

Hier geht`s zu den Liveticker-Highlights der Partie!




Vorschau - das Totopokal-Halbfinale am Mittwoch:

FC Memmingen - FC Würzburger Kickers (Mit 19 Uhr)
Sollte die Überraschung gelingen, winkt am 28. Mai das „Finale dahoim“ mit bundesweiter TV-Präsenz, denn es ist geplant, alle Länderpokal-Endspiele live im Fernsehen zu übertragen. Der Rahmen ist bereitet, das Wetter wird mitspielen und so hoffen die Memminger trotz der frühen Anstoßzeit auf eine würdige Halbfinalkulisse mit 1500 bis 2000 Zuschauern in der Arena. Mit dem Allgäuer Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) bekommt die Begegnung einen prominenten Leiter.

Die Lage: Memmingen ist der letzte echte Amateurvertreter im Wettbewerb. Aufgrund der aktuellen Konstellation ist die Chance groß wie selten, nicht nur ins bayerische Finale, sondern noch weiter vorzustoßen. Würzburg hat nämlich gute Aussichten, als mindestens Viertplatzierter der 3. Liga in die DFB-Pokalhauptrunde einzuziehen. Gleiches winkt dem SSV Jahn Regensburg, der das andere Halbfinale bereits am Dienstag gegen Unterhaching bestreitet, als bayerischer Amateurmeister in der Regionalliga. Je nachdem wie der Rest der Runde läuft, könnte es unter Umständen auch für den Vize-Pokalsieger oder sogar den Dritten noch für den großen Coup reichen.

Der Gegner: Die Würzburger Kickers spielen nach ihrem Drittliga-Aufstieg eine sehr gute Runde. Die Defensivspezialisten galten zunächst als Unentschiedenkönige. Jetzt wird öfter dreifach gepunktet, was die Franken vom Durchmarsch in die zweite Bundesliga träumen lässt. Momentan steht die Truppe von Trainer Bernd Hollerbach auf dem Relegationsplatz, der zu den Aufstiegsspielen berechtigt. Einzige Mitkonkurrenten sind nur die SG Sonnenhof Großaspach und der VfL Osnabrück.

Auch wenn beim 3:1-Viertelfinalsieg beim SV Schalding-Heinig einige Reservisten zum Einsatz kamen, ist die Besetzung der Würzburger immer noch hochkarätig. Denn bei den Reservisten handelt es sich allesamt um Kräfte aus der letztjährigen Meistermannschaft, die nicht nur ehrgeizig sind, weiterzukommen sondern auch um ihre Verträge spielen.

Das FCM-Personal: Bis auf Stefan Heger sind vermutlich alle Mann an Bord. Am Wochenende gab es zur Regeneration zwei Tage trainingsfrei. Alle Kräfte sollen mobilisiert werden. „Wir haben die einmalige Möglichkeit, etwas zu erreichen. Das ist unser großes Ziel“, sagt FCM-Trainer Christian Braun.

Risikospiel: Für Verstimmung hat bei Buchmann die Einstufung der Partie durch die örtlichen Behörden als „Risikospiel“ mit strikter Fantrennung gesorgt. Das bedeutet für den Verein erneut einen erhöhten Aufwand mit Security, Ordnern, Kassen- und Kioskpersonal. Buchmann geht nicht davon aus, dass aufgrund des Spieltermins sich überhaupt die 50 avisierten Kickers-Anhänger auf den Weg ins Allgäu machen. In Schalding-Heining fanden sich im Viertelfinale unter den 500 Zuschauern auch nur eine Handvoll Gästefans. Auf den Kosten für den Zusatzaufwand bleibt der FCM sitzen. Durch die Teilung der Einnahmen mit Würzburg und dem Verband müssen laut Buchmann über 1200 Zuschauer kommen, damit Memmingen finanziell mit dem Pokalschlager eine schwarze Null schreibt.

Rund um die Begegnung: Der Verkauf vor allem der Tribünenplätze läuft gut. Vorverkaufsstellen sind die Esso-Tankstelle direkt am Stadion und das MZ-Servicecenter. Es wird an den Abendkassen ab 17.30 Uhr aber auch noch Sitzplatzkarten geben. Zu diesem Zeitpunkt öffnet auch die Arena. Dauerkarten und Freikarten gelten bei diesem Pokalspiel nicht, bei den VIP-Karten ist die Begegnung enthalten.

Aufrufe: 020.4.2016, 20:35 Uhr
M.Willmerdinger/A.SchalesAutor