2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der SSV Jahn Regensburg sieht gegen die SpVgg Unterhaching (blaue Trikots) kein Land.  Foto: Gatzka
Der SSV Jahn Regensburg sieht gegen die SpVgg Unterhaching (blaue Trikots) kein Land. Foto: Gatzka

Derbe Pokalklatsche für den Jahn

Die Regensburger liegen gegen die SpVgg Unterhaching bereits nach einer halben Stunde aussichtslos hinten und verlieren am Ende mit 1:5.

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Der wichtige Sieg in der Liga in Burghausen am vergangenen Samstag hat dem SSV Jahn keinen Rückenwind gegeben. Vor 1186 Zuschauern gingen die Regensburger am Dienstagabend im Halbfinale des bayerischen Totopokals gegen die SpVgg Unterhaching mit 1:5 (1:4) unter.

Jahn-Trainer Heiko Herrlich hatte im Vergleich zu den vergangenen Spielen auf mehreren Positionen umgestellt. Kevin Hoffmann, Thomas Kurz oder Andy Jünger, die zuletzt nur Ersatz waren, bekamen gegen den Regionalliga-Konkurrenten aus Unterhaching eine Chance. Mit frischen Kräften zum Erfolg - so war Herrlichs Plan. Auf dem Platz funktionierte die neue Formation aber überhaupt nicht.

Erst acht Minuten waren gespielt, als Uwe Hesse machtlos mit ansehen musste, wie sein Gegenspieler Thomas Steinherr neben ihm in die Höhe stieg, zum 1:0 einköpfte und den Treffer danach glamourös mit einem Salto feierte. Die paar Dutzend Hachinger Fans, die es sich im Gästefanblock gemütlich gemacht hatten, waren aus dem Häuschen. Nur vier Minuten später konnten sie ihr Glück dann kaum mehr fassen. Von seinem Tor offenbar beflügelt zündete Steinherr den Turbo, dribbelte sich in den Jahn-Strafraum und vollendete mit einem wunderschönen Schlenzer zum 0:2.



Eisiges Schweigen in der Arena

Die Regensburger Fans in der Arena quittierten das Geschehen mit eisigem Schweigen und mussten den dritten Streich der Gäste mit ansehen. Wieder war es der überragende Steinherr, der auf und davon zog. Dieses Mal setzte er am Ende seine Mitspieler in Szene. Vitali Lux hatte letztlich keine Mühe, zum 0:3 abzustauben (15. Minute). Drei Gegentore nach einer Viertelstunde. Diese furchtbare Zwischenbilanz des Jahn wurde dadurch noch verschlimmert, dass Marvin Knoll früh verletzt raus musste. Dem Sieger des bayerischen Pokals winkt eine dicke Belohnung. Er qualifiziert sich für den DFB-Pokal und erhält dort mindestens 140 000 Euro. Für die chronisch finanzschwachen Hachinger wäre das ein vorgezogenes Weihnachtsfest. Dementsprechend gaben sie Vollgas gegen den Jahn und demütigten die Gastgeber in der 29. Minute mit dem 0:4. Alexander Winkler verwandelte einen von Ali Odabas verschuldeten Handelfmeter.

Jahn-Coach Herrlich verfolgte das Geschehen wie versteinert. Der Jahn ist auf den Totopokal nicht unbedingt angewiesen. Wenn er Meister der Regionalliga Bayern wird, wäre er ebenfalls für den DFB-Pokal qualifiziert. Herrlich hatte vor der Partie aber angekündigt, dass der Jahn dennoch ,,mit aller Macht" gewinnen wolle. Davon war auf dem Platz aber wenig zu spüren. An dem bitteren Rückstand änderte auch der Treffer von Thomas Kurz zum 1:4 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wenig.


Haching vielleicht schon durch

Die Partie war zur Pause praktisch entschieden - und nach dem zweiten Tor von Lux in der 67. Minute zum 1:5 auch endgültig. Die Gäste verwalteten danach locker ihre Führung bis zum Schlusspfiff von Fifa- und Bundesliga-Schiedsrichter Wolfgang Stark und wurden von ihren Fans mit ,,Oh wie ist das schön"-Sprechchören gefeiert. Für die Unterhachinger könnte der Sieg beim Jahn übrigens bereits das große Los gewesen sein - falls Würzburg am Mittwoch das zweite Halbfinale gegen Memmingen gewinnt und in der 3. Liga am Ende mindestens unter die ersten vier kommt. Dann wären die Kickers automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert und der bayerische Totopokal-Startplatz für die SpVgg frei, ganz egal wie das Finale ausgeht.

Für Jahn-Coach Herrlich war die Halbfinalpartie ,,natürlich eine Riesenenttäuschung", wie er danach sagte: ,,Wir sind brutal ausgekontert worden." Zwar habe er sogar beim Stand von 0:3 das Gefühl gehabt, dass etwas gehen könnte, am Ende sei sein Team aber nicht mehr rangekommen.

Aufrufe: 019.4.2016, 22:00 Uhr
Jürgen Scharf, MZAutor