2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Es grüßt der Kreispokalsieger 2020: Mittelrheinligist VfL Vichttal
Es grüßt der Kreispokalsieger 2020: Mittelrheinligist VfL Vichttal – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Pokalfinale 2020: Vichttal „macht den Haken dran“

Mittelrheinligist VfL schlägt den Bezirksligisten FV Vaalserquartier im nachgeholten Endspiel mit einem späten Treffer 1:0.

KREISPOKAL AACHEN

Natürlich ist Fußball Ergebnissport, weshalb es in einem Endspiel keine zwei Sieger geben kann. Und da das Pokal-Finale der Saison 2020/21 im Fußballkreis Aachen, das Corona-bedingt erst kurz vor dem Start der Saison 2021/22 ausgetragen wurde, mit einem 1:0-Sieg des VfL Vichttal gegen den FV Vaalserquartier endete, steht der Pokalsieger eindeutig fest. „Wir sind froh, dass wir im dritten Anlauf einen Haken unter das Thema machen konnten“, ist Vichttals Trainer Andi Avramovic mit dem Ausgang der Partie zufrieden, auch wenn der Klassenunterschied zwischen dem gastgebenden Bezirksligisten und dem Mittelrheinligisten im Vorfeld ein deutlicheres Ergebnis erwarten ließ.

Über das reine Ergebnis hinaus

Doch, wie es so ist nach achtmonatiger Spielpause und urlaubs- oder verletzungsbedingten Lücken in den Kadern, haben beide Trainer auch ihren eigenen Blick auf die Partie, der über das reine Ergebnis hinaus geht. „Wir haben mit drei 19-Jährigen gespielt, die erstmals dabei waren. Zwei davon in der Innenverteidigung“, führt etwa Trainer Günter Motté für das unterlegene Team von Vaalserquartier an. „Und ich kann nur sagen, sie haben ihre Sache gut gemacht.“

Die personelle Bilanz fällt dagegen bei Avaramovic deutlich düsterer aus: „Bereits nach einer knappen halben Stunde muss Marvin Dumslaff mit einer muskulären Verletzung raus, und mit Manuel Krebs kommt der einzige Ersatzspieler aus dem regulären Kader“, führt der 44-Jährige den weniger schlimmen Teil an. Denn kurz vor Schluss muss Stephan Kaulartz schwer verletzt vom Platz, und der zunächst bestehende Verdacht eines Kreuzbandrisses bestätigte sich nicht, sondern stellte sich nach der Untersuchung „nur“ als Knorpelschaden heraus.

Da ist es fast schon nebensächlich, dass Vichttal mit einem Chancenverhältnis von 18:2 und einem Aluminiumtreffer kurz vor der Halbzeit die spielerische Überlegenheit erst „sehr spät in Zahlen ausdrückte“, wie es Avramovic formuliert, dem die defensive Absicherung der eigenen Angriffe gut gefiel. „Der Gegner haut sich rein, blockt die Bälle weg, spielt aufoperungsvoll. Ich glaube, hätten wir in die Verlängerung gehen müssen, wäre meine Elf konditionell überlegen gewesen.“

Eine Einschätzung, die Motté teilt, der dem Auftritt seines Teams kurz vor Saisonbeginn einiges abgewinnen konnte, auch wenn trotz des großen Einsatzes seiner Spieler das Siegtor für Vichttal, das erst neun Minuten vor Schluss fiel, kaum zu verhindern war. „Wunderschönes Tor“, hat Motté für den Treffer notiert, „der Spieler auf außen lupft den Ball über unsere Verteidigung, und der einlaufende Henrik Artz köpft den Ball über unseren herausstürmenden Torwart ins Netz.“

So fällt die Bilanz der beiden Trainer nicht so eindeutig aus, wie es das Rollenverhältnis zwischen Verlierer und Gewinner eigentlich vorgibt. Für Motté und seine Mannschaft war das Erreichen des Finales schon ein großer Erfolg, zumal auf dem Weg dorthin mit Mariadorf und Verlautenheide gleich zwei Landesligisten ausgeschaltet worden waren. „Jetzt hoffen wir im Mittelrhein-Pokal auf einen attraktiven Gegner“, blickt Motté in die Zukunft, der kurz vor Saisonstart einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit sein Team unter Wettkampf-Bedingungen bekommen hat.

Für Avramovic sind mit den Ausfällen von Kaulartz und Dumslaff die personellen Sorgen noch größer geworden, und das zu einer Zeit in der Vorbereitung, „in der ich ohnehin nicht Eins-zu-Eins wechseln und manche Spieler nur auf ihrer Zweitposition einsetzen konnte“.

Aufrufe: 03.8.2021, 08:00 Uhr
Roman Petry | AZ/ANAutor