2024-04-30T13:48:59.170Z

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Sehenswerter Treffer: Vichttals Tugay Temel (in Grün) hebt den Ball mit der Hacke über den herausstürmenden Gästekeeper zum 1:0 ins Tor. ⇥Foto: Dagmar Meyer-Roeger
Sehenswerter Treffer: Vichttals Tugay Temel (in Grün) hebt den Ball mit der Hacke über den herausstürmenden Gästekeeper zum 1:0 ins Tor. ⇥Foto: Dagmar Meyer-Roeger – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Und dann kommt das Schneetreiben

Die Mittelrheinliga-Begegnung zwischen dem VfL Vichttal und Bonn-Endenich wird beim Stand von 4:1 für die Gastgeber in der 73. Minute aufgrund der Platzverhältnisse abgebrochen.

Dann kam die 73. Minute in der Begegnung zwischen dem VfL Vichttal und dem FV Bonn-Endenich in der Mittelrheinliga, als das Spiel endgültig sämtliche Konturen verlor. Das lag nicht daran, dass die beiden Mannschaften lustlos agierten, oder dass es keine Torchancen gab. Immerhin lag der Tabellendritte zu diesem Zeitpunkt durch zwei Treffer von Torjäger Tugay Temel (7., 44.), Jan-Henrik Rother (54.) und Apostolos Ioannidis (62.) beim zwischenzeitlichen 1:3 durch den Endenicher Ibis Renda (59.) mit 4:1 in Führung.

Es lag schlicht daran, dass mit Macht der Schnee kam und alles mit einer weißen Decke zukleisterte: Flutlicht, Schneetreiben von vorn, keine Linien mehr erkennbar, der Schiedsrichter griff zur Pfeife – und brach die Partie ab.

Doch wie sollte es weitergehen, sollte es überhaupt irgednwann weitergehen? Schnell die Linie freikratzen und einen roten Spielball besorgen? Die restlichen Spielminuten schiedlich-friedlich auf dem Platz verbringen und einen Pinguinkreis gegen das Schneetreiben bilden? Oder die Bonner noch einmal an einem Wochentag abends eineinhalb Stunden anreisen lassen, um mit ebenso ungewissem Ende die fehlenden Minuten nachspielen zu lassen?

Es war der Punkt, an dem sich Bonns Trainer Mark Dabrowski das uneingeschränkte Lob seines Vichttaler Gegenübers im Beisein eines der Linienrichter verdiente: „Du bist ein ganz großer Sportsmann, einfach sensationell“, meinte Andi Avramovic, nachdem der Coach des Tabellenvorletzten seine Einwilligung gegeben hatte, die Niederlage zu akzeptieren, auch wenn die letzte Entscheidung über die abgebrochene Partie der Verband zu fällen hat.

Doch auch in den 80 Prozent des Spiels, die vorher tatsächlich stattgefunden hatten, hätte es wenig Zweifel am Vichttaler Sieg gegeben, in jeder Kampfsportart wäre die Partie ohnehin wegen technischer Überlegenheit abgebrochen worden. Die Vichttaler, die bereits das Hinspiel mit 6:1 für sich entschieden hatten, waren schon früh in Führung gegangen, als Dominik Behr, der neben Torwart Kaan Gökcesin, Nils Schütte und Orestis Kollias in die ordentlich durchrotierte Startelf gerückt war, mit viel Einsatz den Ball eroberte und anschließend Sinan Ak für die Vichttaler Tormaschine vorlegte.

Ein Schönheitspreis gebührt auch Treffer zwei: Diesmal eroberte Rother den Ball, das Doppelpass-Spiel zwischen ihm und Temel wurde zwar abgewehrt, doch die zweite Vorlage des VfL-Kapitäns verwertete Vichttals Mittelstürmer artistisch in der Luft liegend. Rother selbst trug sich anschließend in die Torschützenliste ein, und dass ein für Ioannidis gewertetes Eigentor zum 4:1 führte, beendet das ganz kurze Zwischenhoch der Gäste, die zum 1:3 verkürzt hatten.

„Unsere Leistung war in Ordnung“, bewertete ein zufriedener Vichttaler Trainer den Auftritt seiner Mannschaft, „wir haben eine ordentliche Effektivität gezeigt.“ Auch die Rotation auf vier Positionen habe nicht zu einem Bruch im Spiel geführt, was für die Breite des Kaders spreche, „zumal die Spieler im Training alles reinhauen und einige immer ganz nahe dran waren, schon beim Anpfiff auf dem Platz zu stehen.“

Vichttal: Gökcesin - Rother, Schütte, Dollhopf, Ioannidis - Behr, Kollias - Artz, Türkmen, Ak - Temel

Aufrufe: 05.12.2023, 15:30 Uhr
Roman PetryAutor