2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Vier Coaches geben Einblicke in ihren Umgang mit der Thematik rund um das Coronavirus.
Vier Coaches geben Einblicke in ihren Umgang mit der Thematik rund um das Coronavirus. – Foto: Thomas Rinke

Plätze bis 19. April gesperrt - Individuelle Trainingspläne

CORONAVIRUS +++ Wie gehen die Vereine mit der ungewohnten Situation um? +++ Trainer erklären sich bei uns

Main-Taunus. Noch ist der Spielbetrieb nur bis zum 10. April ausgesetzt. Eine Maßnahme, die der Hessische Fußball-Verband am Donnerstag, dem 12. März, beschloss. Doch wie geht es nun weiter? Wie wird der Trainingsbetrieb geregelt, wenn er denn überhaupt noch existiert? Francesco Casaluci, Dominic Machado, Benjamin Apidopoulos und Alexander Karsten geben einen Einblick in den Umgang mit der Situation.

Francesco Casaluci (SG DJK Hattersheim): "Die Stadt Hattersheim hat den Platz bis zum 19. April gesperrt. Wir werden unseren Trainingsbetrieb nicht fortführen in dieser Zeit. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Saison weitergeführt wird. Jeder ist jetzt dazu aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern bzw. einzudämmen, auch wenn es einen kompletten Einschnitt ins eigene Leben darstellt. Dahingehend muss man vor allem die jungen Leute bremsen. Wir versuchen, unsere Jungs zu sensibilisieren und präventiv zu handeln", erklärt Casaluci, der bei einer Krankenkasse tätig ist. "Es wäre notwendig in dieser Zeit in allen Supermärkten eine Stückzahl-Obergrenze von Produkten bei Einkäufen einzuführen, damit jeder Haushalt ausreichend versorgt ist", legt er eine Maßnahme dar. Vor allem die Wechselmodalitäten im Amateurbereich beschäftigen ihn: "Sollte die Saison abgebrochen werden müssen, hätten die Akteure lange nicht gespielt und wären dementsprechend bei einem Vereinswechsel frei. Ich bin mal gespannt, wie der Verband mit dieser Regelung umgeht."

Dominic Machado (FV Alemannia Nied): „Die Gesundheit aller geht vor. Daher begrüße ich die Entscheidung. Man sollte die sportlichen Ziele hinten anstellen. Der Verein hat den Platz sofort gesperrt, weshalb wir die nächsten zwei Wochen nicht trainieren werden und danach die Situation neu bewerten. Ich erstelle individuelle Trainingspläne, damit sich die Spieler in der Zeit selbstständig fit halten. Sonst wäre die Vorbereitung im Winter umsonst gewesen". unterstreicht der 34-Jährige, der einen interessanten Gedankengang zu der Problematik äußert: „Es sollte für jeden Haushalt einen Selbsttest geben. Die Ergebnisse könnte man auf einer eingerichteten Homepage hochladen, um die Ausbreitung des Virus besser zu kontrollieren."

Benjamin Apidopoulos (SG Nassau Diedenbergen): "Es ist ein schwieriges Thema, das sich zu einer enormen Problematik entwickelt hat, mit der wir in dieser Form noch nicht koonfrontiert wurden. Wir kommen der Aufforderung von oben natürlich nach und werden den mannschaftlichen Trainingsbetrieb erst einmal aussetzen, werden die Situation aber von Woche zu Woche neu bewerten. Weitere Vorschriften können wir den Spielern aber nicht machen. Im Hinblick auf die möglichen Szenarien gibt es natürlich einige Fragen. 'Wann werden die Spiele nachgeholt?' und 'Wie werden die Auf- und Abstiegsregelungen angewandt, sofern die Saison vorzeitig beendet wird?'

Alexander Karsten (SG Bad Soden): „Wir als Verein halten uns an die Richtlinien, die uns vorgegeben werden, auch wenn es natürlich schade ist, weil jeder gerne Fußball spielt. Aber letztendlich ist es nur Fußball. Die Gesundheit steht an erster Stelle. Wir als Gesellschaft und Menschheit müssen zusammenstehen, um das Ausmaß des Virus in den Griff zu bekommen", betont der Coach. Die Stadt Bad Soden bestätigte in einem Schreiben, das der Sportplatz am Altenhainer Tal bis zum 19. April gesperrt sei.

Aufrufe: 017.3.2020, 12:00 Uhr
Marcus MühlenbeckAutor