Nach De Una-Abgang: Verkorkster Saisonstart in Bad Soden

Aus der Sicht der SG Bad Soden hätte der Start in die neue Spielzeit deutlich besser laufen können: Nachdem die Blau-Weißen im Kreispokal zunächst gegen den B-Ligisten TV Wallau mit 0:4 ausschieden, verpatzte die SG auch den Saisonstart in die Kreisoberliga - in Bremthal unterlag der KOL-Vorjahreszehnte mit Sage und Schreibe 0:12.

Das zweite Saisonspiel der SG gegen den FC Schwalbach wurde am Mittwoch aufgrund eines Unwetters beim Stand von 1:3 abgebrochen. Andy Kühnel, der in Bad Soden seit der laufenden Spielzeit die Position des sportlichen Leiters inne hat, nennt vor allem personelle Veränderungen im Verein als Gründe für den sportlichen Misserfolg zum Start der Saison: "Wir strukturieren uns gerade im Team, als auch im Vorstand komplett neu."

Und diese personellen Umstrukturierungen haben es sich aus der Sicht der SG Bad Soden in sich: Neben dem jahrelangen Trainer Santiago de Una, haben auch der sportliche Leiter Alexander Karsten sowie die Leistungsträger auf dem Feld um Marko Verkic (letzte Saison 30 Tore) und Giuseppe Pagliaro (34 Tore), die SG verlassen.

Karsten-Abgang ausschlaggebend?

Allen voran der Abgang von Ex-Coach de Una, der drei Jahre lang als Chef- und davor als Co-Trainer auf der Bad Sodener Bank Platz nahm, schmerzt beim SG-Verantwortlichen Kühnel: "Das für war für uns natürlich keine gute Nachricht." Laut Kühnel habe der Abgang Alexander Karstens de Una dazu bewogen, sein Traineramt niederzulegen: "Der Abgang von Alexander Karsten war ausschlaggebend, dass auch der Santi uns verlassen hat. Daraufhin haben uns auch unsere wichtigen Spieler verlassen. Die waren einfach sehr eng miteinander verbunden." Nachdem Karsten und de Una ihren Abgang bekannt gegeben hatten, sei es für die neue sportliche Leitung schwer gewesen, die Leistungsträger im Verein halten zu können, erklärt Kühnel die Situation.

"So einen kann man nicht gehen lassen"

Für de Una, der einen Großteil seiner Trainerlaufbahn in Diensten der SG Bad Soden verbrachte, war der Abschied ebenfalls kein leichter: "Es waren sechs schöne Jahre, es gibt viele Leute im Verein an denen ich noch hänge." Als Grund für seinen Abgang nennt der Bad Sodener Ex-Trainer ebenfalls den Abgang seines Freundes Alexander Karsten: "Ich habe es vermisst, dass versucht wurde, den Alex zu halten. So einen wichtigen Mann kann man nicht gehen lassen." Karsten, der zuletzt vier Spielzeiten lang als sportlicher Leiter in Bad Soden tätig war, trainierte die SG davor vier Jahre lang - mit de Una als Co-Trainer. Für de Una war es jedoch nicht nur der Abgang seines Freundes, der ihn nachdenklich stimmte: "Es hat sich vieles im Verein verändert, so dass es schwierig wurde dort weitermachen." Vor allem das letzte Jahr sei nicht einfach für den Ex-Coach gewesen - genaueres wollte der gebürtige Spanier jedoch nicht erläutern. Dass die SG in der neuen Saison sportliche Schwierigkeiten bekommen könnte sei de Una klar gewesen, dass es "so schlimm wie in Bremthal" wird, damit habe er jedoch nicht gerechnet.

Trainergespann aus den eigenen Reihen übernimmt

Die Trainerposition der SG Bad Soden übernahmen zur neuen Saison die Spieler Franco Petruccelli und Toni Miletic als Spielertrainer. "Die zwei sehen sich beide als volle Trainer, daher haben beide auch das gleiche Sagen", erklärt Kühnel. Petruccelli steht seit der Saison 2017/18 als Spieler in den Diensten der SG Bad Soden, Toni Miletic seit der Saison 2021/22. "Beide kennen den Verein gut, das passt", so der sportliche Leiter über das neue Spielertrainergespann der SG.

Zahlreiche Abgänge

Neben Pagliaro (SG Nassau) und Verkic (SG Hoechst), musste die sportliche Leitung um Andy Kühnel auch die Abgänge von Dominik Schlee (BSC Kelsterbach), Adrien Antinac, Konstantinos Velitsianos (beide DJK Flörsheim), Aymen Chehibi (FV Neuenhain), Hans-Toni Kutekidila (TG Friedberg), Wladimir Bichert, Ricardo Vallejo (beide SV Kriftel), Leon Roscher (FC Sulzbach), Sven Oker (Spvgg Griesheim), Ali Keban, Sora Shimizu, Halil Karaduman (alle SC Eschborn) und Giuseppe Taibi (TuRa Niederhöchstadt) verkraften.

Verstärkt hat sich der Kreisoberligist hingegen mit Elias Davila (SG Oberliederbach), Ömer Aydin (FSC Eschborn), Antonio Jurkic (Vatanspor Bad Homburg), Mehrshad Nazralikhalaj (SV Kriftel), Leon Passler (SV Fischbach) und Furkan Karapinar (FC Schwalbach).