„Langsam muss es ein Ende haben“, sehnt er einerseits den Abpfiff herbei, andererseits „ist es schon ein komisches Gefühl, jetzt in den letzten Spielen“. Die Strapazen werden zu groß. Viermal Training in der Woche, am Wochenende ein Spiel und dazu auch noch sein Beruf. Vom Aufwand her geht’s nicht mehr. „Ich merke, dass mein Körper müde wird. Das ist in meinem Alter jetzt die Grenze.“ Pfohmann ist 33 – und damit der sechst älteste Spieler in der Regionalliga. Was bedeutet, sich jeden Tag, jede Woche neu beweisen zu müssen gegen deutlich jüngere Spieler im eigenen Verein und natürlich auch beim Gegner. Die Jungen drücken nach.
Gleichwohl war der Verteidiger heuer noch ein fester Bestandteil der „Memminger Stadtmauer“, in es jetzt eine gehörige Lücke reißt, weil der andere dienstälteste Spieler Johannes Rehm ebenfalls aufhört. Das weiß auch der Verein, der zwar weiter auf sein Konzept der Jugendförderung setzt, aber dennoch für diese beiden wichtigen Positionen zwei Neuverpflichtungen tätigen wird. Die Spieler haben zwar schon zugesagt, die Namen wird der sportliche Leiter Jürgen Wassermann aber erst bekannt geben, wenn die Betroffenen selbst mit ihren jetzigen Klubs gesprochen haben. Zumindest verrät er, dass einer der beiden schon Regionalliga-Erfahrung hat.
Die potentiellen Nachfolger wird sich Pfohmann im nächsten Jahr von der Tribüne aus ansehen, denn mit Fußball hört er auf. Erstmal. „Ich weiß nicht, wie es wird, denn ich war noch nie ohne“. Der FC Memmingen hätte ihn gerne als Führungsspieler im Junior-Team behalten. Pfohmann winkt ab. Zumindest für die nächsten Monate. Wobei sich der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann sicher ist, dass der Abwehrspieler seine Kickschuhe nicht ganz an den Nagel hängt. Der Spielerpass bleibt jedenfalls im Verein. Bei zahlreichen Anfragen hat „Steve“, wie er auf dem Platz gerufen wird, dankend abgewunken.
Zunächst mal will er noch die „letzten Reserven“ mobilisieren, um mit dem Aufsteiger nach fünf Niederlagen noch ein paar Erfolgserlebnisse feiern zu dürfen. Ein Punkt in Pfullendorf am Freitag (19 Uhr), in einer Woche ein Heimsieg gegen Großaspach bei der offiziellen Verabschiedung und am letzten Spieltag vielleicht ein heißes Saisonfinale beim möglichen Meister Darmstadt. Und dann bleiben bei Stefan Pfohmann aus seiner Zeit beim FCM am Ende „viele tolle Erinnerungen und Freunde für’s Leben“.