2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bleibt der Zweiten Liga erhalten: Chiara Loos (links) spielt ab der neuen Saison für den 1. FC Saarbrücken. 	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
Bleibt der Zweiten Liga erhalten: Chiara Loos (links) spielt ab der neuen Saison für den 1. FC Saarbrücken. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Pendeln mit einem guten Gefühl

CHIARA LOOS Ehemalige Schott-Angreiferin geht ab sofort für Zweitligist 1. FC Saarbrücken auf Torejagd

MAINZ/SAARBRÜCKEN. Sechs Jahre lang trug Chiara Loos das Trikot des TSV Schott Mainz. Nun, nach dem Abstieg des TSV aus Zweiten Bundesliga, zieht es die 21-Jährige zum 1. FC Saarbrücken. Beim Tabellenvierten der abgelaufenen Zweitligasaison möchte die Nackenheimerin nun wieder Fahrt aufnehmen. „Man merkt direkt, das alles viel professioneller ist“, hat Loos den Eindruck, dass in Saarbrücken deutlich mehr Wert auf die Frauenfußball-Abteilung gelegt wird.

Zu wenig Unterstützung und Aufmerksamkeit bekommen

Beim TSV Schott sei dies zu kurz gekommen. „Wir waren schon eher ganz alleine für uns, hatten wenig Zuschauer und hätten uns mehr Unterstützung vom Verein gewünscht“, erklärt die 21-Jährige, das dies bei einem Breitensportverein immer eine Gefahr sei. Sieben Tore erzielte Loos in der Saison 2017/18 bei 20 Einsätzen. Gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Samantha Herrmann (19) zog es Loos nun ins gut 140 Kilometer entfernte Saarbrücken.

Da die 21-Jährige im vierten Semester BWL in Mainz studiert, kam ein Umzug nicht in Frage. „Es gibt eine direkte Zugverbindung und auch mit dem Auto könnten wir fahren. Aber nach einer anstrengenden Trainingseinheit ist der Zug natürlich entspannter“, sagt Loos. Der Verein biete den Spielerinnen zudem die Möglichkeit, auch mal in Saarbrücken zu übernachten. Vier Mal in der Woche wird während der Saison trainiert. In der Vorbereitung, die glücklicherweise in die Semesterferien fällt, sei sie nahezu jeden Tag in Saarbrücken, so die Offensivspielerin.

Ein Wechsel zu Eintracht Frankfurt, die in der Relegation zur eingleisigen Zweiten Liga scheiterten und vom ehemaligen Schott-Coach Stefan von Martinez trainiert werden, war für Chiara Loos keine Option. Vielmehr möchte die 21-Jährige ihre Ambitionen in Richtung Bundesliga aufrecht erhalten. „Ich weiß, dass ich das kann und wenn sich dieser Schritt ergibt, werde ich ihn sicherlich auch gehen“, blickt Loos voraus. Doch jetzt liege der Fokus ganz klar auf dem FCS. Dabei sei die Liga nach dem Zusammenschluss der Süd und Nord Gruppe schwer auszurechnen. „Wir wollen das Optimum aus der Saison rausholen, auch wenn gerade die Teams aus dem Norden für uns schwer einzuschätzen sind. Aber wir haben eine gute Mannschaft und brauchen uns nicht zu verstecken“, erklärt Loos.

Ehemaliger Bundesligaprofi Taifour Diane als Trainer

Auch vom Trainerteam hat Chiara Loos einen guten ersten Eindruck. Taifour Diane, ehemaliger Zweitligaspieler von Alemannia Aachen und Saarbrücken, trainiert die FCS-Frauen bereits in der dritten Saison. „Er war früher selbst Profi und hat ein sehr gutes Verständnis dafür, wie man als Spielerin so tickt“, lobt Loos den 45-Jährigen. Bevor die Saison am 19. August startet, wird an diesem Donnerstag noch erste Runde des DFB-Pokals ausgelost. Zum Saisonstart erwartet die Saarbrückerinnen dann ein Heimspiel gegen den BV Cloppenburg (Niedersachsen).

Bis dahin liegen allerdings noch zahlreiche Trainingseinheiten vor Chiara Loos. Am heutigen Mittwochabend steht ein Leistungs- und Laktattest auf dem Programm. „Man merkt einfach, dass es ein großer Verein ist, der natürlich auch die finanziellen Mittel hat, professionell zu arbeiten. Darauf freue ich mich einfach“, schaut Loos optimistisch auf ihre neue sportliche Heimat.



Aufrufe: 010.7.2018, 20:00 Uhr
Martin ImruckAutor