Passau: Schraml-Ära nach nur einem Jahr zu Ende

Nach einem Top-Saisonstart, der Neuling ging in den fünf ersten Partien vom Sieger vom Platz, schien es so, als würden die Rot-Weißen ihrer Rolle als Geheimfavorit gerecht werden. Doch nach der ersten Saisonniederlage am achten Spieltag bei der abstiegsbedrohten SpVgg Pfreimd ging es steil bergab. Im Herbst verspielten die Dreiflüssestädter alle Chancen auf eine Spitzenplatzierung und verabschiedeten sich ins tabellarische Niemandsland. "Der Knackpunkt war das Spiel in Pfreimd, bei dem wir nicht nur die Punkte, sondern auch Stammtorhüter Patrick Negele mit einer schweren Verletzung verloren", sagt Alexander Schraml, der auch längere Zeit auf wichtige Kräfte wie Torjäger Michael Pillmeier und Abwehrchef Maximilian Huber verzichten musste. "Unterm Strich ist es so, dass alle Beteiligten mit der sportlichen Situation nicht zufrieden sind. Daher haben wir uns darauf verständigt, einen Schlussstrich zu ziehen", berichtet Schraml, der im Gespräch einen ruhigen Eindruck macht: "Ich bin relativ gefasst, weil der Trainerjob beim 1. FC Passau für mich mit viel zeitlichem Stress verbunden ist. An den Trainingstagen gehe ich um 6 Uhr aus dem Haus und komme gegen 21.30 Uhr wieder nach Hause. Das geht über die Dauer an die Substanz, zumal ich auch einen verantwortungsvollen Job habe."

Tanzer: »Wir haben uns von der Zusammenarbeit mehr erwartet.«

Kurz und knapp äußert sich Passaus Sportdirektor Mario Tanzer zum Schraml-Aus: "Wir haben uns von der Zusammenarbeit mehr erwartet und sind nach Gesprächen im beiderseitigen Einvernehmen zum Entschluss gekommen, dass wir uns nach der Saison trennen." Trotz seiner kurzen Amtszeit zieht Alex Schraml kein negatives Fazit: "Es hat niemand erwartet oder gar gefordert, dass wir ganz vorne mitspielen. Wir hätten uns ein paar Punkte mehr erhofft, aber mit der Platzierung im Tabellenmittelfeld brauchen wir nicht komplett unzufrieden sein, zumal wir es noch in der Hand haben, mit einer guten Restrückrunde im vorderen Tabellendrittel abzuschließen. Ein Highlight war zudem der Gewinn des Erdinger Meister-Cups, der uns eine tolle Woche in Spanien beschert hat. Es war also nicht alles schlecht." Wer die FC-Landesligatruppe in der neuen Saison coachen wird, steht - zumindest offiziell - noch nicht fest.