Der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal, zumindest aber von einem namhaften Gegner in der nächsten Runde, ist geplatzt: Der MSV Düsseldorf ist als letzter Vertreter aus der Landeshauptstadt aus dem Niederrheinpokal ausgeschieden. Der Landesligist unterlag vor fast 300 Zuschauern gegen den klassenhöheren SC Velbert mit 2:4 (1:2).
Für den sportlichen Leiter des MSV, Mohamed Dair, war die Partie dabei erneut, wie bereits das Erstrundenspiel gegen Cronenberg (1:0), ein ganz Besonderes: Mit dem Velberter Trainer Peter Radojewski verbindet Dair eine enge Freundschaft, beide arbeiteten in der Vergangenheit beim Cronenberger SC zusammen. Beinahe wäre auch Dair selbst beim SC Velbert gelandet, doch im Vorjahr stand der heute 40-Jährige bereits beim MSV im Wort.
Auf der Velberter Seite traf Dair beim Pokalspiel neben dem Trainer weitere alte Bekannte wieder, so etwa Ariyoh Ayinla und Ahmet Gülmez. „Beide habe ich entdeckt“, schmunzelte Dair am Rande der Partie. Gülmez wechselte erst vor dieser Saison vom MSV zum Gegner nach Velbert.
„Es ist immer wieder schön, alte Freunde und Bekannte zu sehen, wir haben lange Gespräche geführt“, zog Dair das Positive aus dem Abend, der sportlich nicht im Sinne seiner Mannschaft verlief, „wir stehen weiterhin in Kontakt, und die Jungs holen sich auch Rat bei mir, wenn es bei ihnen mal nicht so läuft.“
Beide Teams schonten im Pokalspiel wichtige Akteure, beim MSV blieben etwa der Stammkeeper Florian Ricken, der Abwehrchef Max Nadidai sowie der Linksverteidiger Yuuki Hasegawa draußen.
Die Anfangsphase verschliefen die Düssseldorfer völlig, lagen nach nicht einmal zehn Minuten mit 0:2 zurück (6./9.). Der Landesligist gab sich jedoch nicht auf und kam durch Yassir Sadki, den Siegtorschützen aus der ersten Runde, zum Anschlusstreffer noch vor der Pause (40.). Nach dem Seitenwechsel bugsierte Velberts Albin Rec den Ball nach einer Hereingabe von Tom Hirsch zum 2:2 ins eigene Netz (58.). Die Gastgeber konnten nun kurzzeitig auf den nächsten Pokal-Coup hoffen, doch in der Schlussphase schlug Velbert noch zweimal zu (74./87.).
„Wir haben die ersten zehn Minuten komplett verpennt, der Gegner war aber auch zu 100 Prozent effektiv“, analysierte der MSV-Coach Mohamed El Mimouni, „später waren wir aber im Spiel und erzielen verdient den Ausgleich. Leider machen wir kurz vor Schluss einen dummen Fehler zu viel.“ Trotzdem sei er „stolz, Trainer von diesen Jungs zu sein“. Und sogleich betonte El Mimouni auch das Positive: „Für die Belastung ist es von Vorteil, dass wir jetzt raus sind, weil die Gegner in den nächsten Runden nicht einfacher werden.“
In der Landesliga geht es für den MSV am Sonntagmittag (13 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim VfB Hilden II weiter.