2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Mirko Schneider zeigt wo es lang geht. Der Trainer des 1. FC Bruchsal gelang mit seiner Mannschaft überraschend die Meisterschaft in der Verbandsliga.   F: Siegfried Lörz
Mirko Schneider zeigt wo es lang geht. Der Trainer des 1. FC Bruchsal gelang mit seiner Mannschaft überraschend die Meisterschaft in der Verbandsliga. F: Siegfried Lörz

"Nicht nur als Fachmann gefragt"

Mirko Schneider, Meistertrainer des 1. FC Bruchsal im Interview

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FuPa hat sich mit dem Bruchsaler Meistertrainer Mirko Schneider unterhalten. Der 37-Jährige Trainer führte den 1. FC Bruchsal als Meister der Verbandsliga Baden in die Oberliga BW.
Sie sind mit dem 1. FC Bruchsal in die Oberliga BW aufgestiegen. Haben Sie und Ihre Mannschaft schon Bauchkribbeln?
Mirko Schneider
: Hallo, ja wir freuen uns alle schon auf das Abenteuer Oberliga. Es ist ein absolutes Highlight für alle im Verein. Spiele gegen nahmhafte Vereine mit Tradition und schöne Stadien. Was will man mehr als Fußballer.

KSC-Spiel hat uns einen Schub gegeben

Haben Sie überhaupt mit dem Verbandsliga-Titel gerechnet?
Mirko Schneider
: Vor der Saison war unser Ziel ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften. Favoriten waren Weinheim und Schwetzingen. Wir haben eine tolle Vorrunde gespielt mit dem Höhepunkt im Pokal gegen den KSC. Das hat uns noch mal einen ordentlichen Schub gegeben. Wir sind von Spiel zu Spiel in die Rolle des Favoriten rein gewachsen. Obwohl wir vor der Runde kein Titelkandidat waren, haben wir die Rolle dann auch im Laufe der Saison angenommen.

Wenn sie auf die vergangenen Spiele zurückblicken, was war der Schlüssel zur Meisterschaft?
Mirko Schneider
: Wir haben eine tolle Kameradschaft in der Mannschaft und wir haben immer dann, wenn wir Rückschläge erleiden mussten, die richtige Reaktion gezeigt. In den entscheidenden Spielen wie in Schwetzingen oder zu Hause gegen Zuzenhausen haben wir bewiesen, dass wir eine Spitzenmannschaft sind. Auch nach der Niederlage in Pforzheim haben wir Stärke bewiesen und zu Hause gegen Heidelsheim alles klar gemacht. Der Schlüssel war eindeutig, dass wir es immer wieder geschafft haben, an unsere Stärke zu glauben und in den richtigen Momenten da zu sein. Entscheidend war auch unser vorhandes Offensivpotential zur Geltung zu bringen. Deswegen sind wir auch oft ein hohes Risiko eingegangen in dem wir mit einer Raute gespielt haben. Das heißt wir hatten oft nominell nur einen Sechser auf dem Platz und waren deswegen auch mal anfälliger für Konter. Aber dieses Risiko bin ich bewusst eingegangen und ich glaube es war richtig.

Was war für Sie persönlich die schwerste Aufgabe in der Saison?
Mirko Schneider
: Als Trainer ist man heute nicht nur als Fachmann gefragt, sondern es geht auch darum, die Mannschaft zu führen und in schwierigen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. Man muss ein Gefühl für den Einzelnen entwickeln. Es ist immer hart, Spieler die auch unter den ersten Elf spielen können auf die Bank zu setzen. Manchmal entscheiden die taktische Ausrichtung, Kleinigkeiten oder das Bauchgefühl. Ganz wichtig ist es, mit den Spielern im Dialog zu stehen, auch wenn es nicht immer gelingt alle zufrieden zu stellen. Nur wenn sich alle dem Team unterordnen, kann man dauerhaft erfolgreich sein. Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt, auch gerade nach unserem schlechten Start nach der Winterpause. Wir hatten große Probleme mit Verletzungen und deshalb die ersten paar Spiele auch keine 100 Prozent fitte Truppe. Aber gerade da ist es wichtig gelassen zu bleiben, auch wenn dann mal Unruhe aufkommt nach drei Niederlagen in Folge.

Es wird Zeit brauchen bis wir uns an das Niveau gewöhnt haben

Wie sieht denn Ihr Vorbereitungsplan für die neue Oberhaus-Saison aus? Gibt es Transfers oder Abgänge?
Mirko Schneider
: Der Vorbereitungsplan steht schon seit einer geraumen Zeit und wir haben tolle Testspielgegner. Momentan arbeiten wir noch an den letzten Details der Kaderplanung, sind aber schon sehr weit. Wir wollen mit einem in der Breite gut aufgestellten Kader in die Saison gehen. Es stehen 34 Spiele an und da braucht man auch eine gewisse Kaderstärke.

Sie haben als Spieler viel Oberliga-Erfahrung gesammelt, wird Ihnen dies als Trainer in der neuen Saison helfen?
Mirko Schneider
: Grundsätzlich hilft es immer wenn man viel Erfahrung als Spieler sammeln konnte. Ob die Oberliga heute mit der damaligen Oberliga zu vergleichen ist weiß ich nicht. Damals war es noch die vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Trotzdem ist die Oberliga Baden-Württemberg eine für uns attraktive Liga in der wir uns sehr gerne halten möchten. Das es ein schwieriges Unterfangen wird und wir wahrscheinlich in den meisten Spielen der Außenseiter sind, ist uns bewusst. Aber wir haben nichts zu verlieren und freuen uns auf jedes Spiel. Viele Spieler sind jetzt aus der Landesliga mitgewachsen in die Oberliga. Das ist schon beachtlich, allerdings wird es auch eine gewisse Zeit brauchen, bis wir uns an das neue Niveau gewöhnt haben. Wichtig wird sein, dass uns das allen bewusst ist und wir Ruhe bewahren.

Möchten Sie abschließend gegenüber LIGABlatt noch etwas besonderes sagen?
Mirko Schneider
: Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich hier bei meiner Frau Kerstin für Ihre Unterstützung bedanken. Sie hält mir immer den Rücken frei und unterstützt mich wo sie nur kann. Ebenso danken möchte ich Michael Grub für das Vertrauen der letzten Jahre. Ich bin jetzt seit Januar 2006 Trainer in Bruchsal und was wir bisher erreicht haben ist schon wirklich toll. Ansonsten möchte ich mich auch bei meinem Co-Trainer Milan und bei allen Helfern, Betreuern und Fans für die Unterstützung bedanken.

Dankeschön für das Interview Herr Schneider und hauen Sie mit Bruchsal rein!
Mirko Schneider
: Vielen Dank!
Die Fragen stellte LIGABlatt-Chefredakteur Fatih Senel für FuPa.net/Baden

Aufrufe: 012.6.2013, 07:56 Uhr
ligablatt.de / mczAutor