2024-04-25T14:35:39.956Z

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Neuer Verein für junge Kicker aus Vettweiß

Im JFV Bördeland schließen sich Jugendabteilungen von SV Kelz, SG Neffeltal, VfR Vettweiß, SG Voreifel und TSV Füssenich/Geich zusammen.

JFV Bördeland? Auf diesen Namen muss einer erst einmal kommen. JFV steht für Jugendförderverein. Aber warum Bördeland? Christian Müller und Stephan Pawlowski schmunzeln. Die beiden Männer sind seit vielen Jahren an führender Stelle in ihren Vereinen SV Kelz und SG Neffeltal aktiv. Speziell der Jugendarbeit haben sie sich verschrieben. Und die stellen sie mit zahlreichen Mitstreitern rund um den Neffelbach auf eine breitere, in ihren Augen zukunftssichere Basis. Eben mit dem JFV Bördeland, schließlich haben sich die Jugendabteilungen des SV Kelz, der SG Neffeltal, des VfR Vettweiß, der SG Voreifel und des TSV Füssenich/Geich vor wenigen Wochen zu diesem neuen Verein zusammengeschlossen. In der kommenden Saison wollen sie im Fußballkreis Düren den Spielbetrieb aufnehmen.

Schwere Zeiten

Zahlreiche Aspekte mussten mit Blick auf die Gründung durchdacht werden. Bisher kickten die Jugendfußballer der Gemeinde Vettweiß in ihren Heimatvereinen. Wenn diese zu wenig Spieler für eine Mannschaft hatten, bildeten sie Spielgemeinschaften. „Diese losen Spielgemeinschaften waren aber auf Dauer keine Lösung“, sagen Müller und Pawlowski. Manchmal auch, weil ein Verein zu kurzfristig dachte, nur an den Vorteil für den eigenen Ort. Dass die Zeiten für kleinere Vereine schwerer werden würden, wurde immer deutlicher. Als dann noch auf einer Jugendleitertagung gesagt wurde, die Klubs sollten mit Schulen zusammenarbeiten, schüttelten die Vettweißer den Kopf: „Auf dem Land verschwinden doch die Schulen“, sagen Müller und Pawlowski. Und weil Vereine um die 200 Mitglieder kaum eine Überlebenschance haben, stand für sie fest: „Wir müssen einen Jugendförderverein gründen, um den Kindern und Jugendlichen aus unseren Heimatvereinen in dem neuen Klub die Möglichkeit zu geben, ab der D-Jugend zu spielen.“ Die jüngeren Jahrgänge kicken weiterhin in ihrem Stammverein.

Neben dem SV Kelz, der SG Neffeltal und dem VfR Vettweiß zeigte auch die SG Voreifel Interesse. Weil die Voreifeler in Spielgemeinschaft mit dem TSV Füssenich/Geich kickten, kletterte der Verein aus dem Fußballkreis Euskirchen auch ins Boot. Informationen holten sich die Vettweißer auch beim JFV Broichweiden. Der Club aus Würselen gilt als Pionier im Fußballverband Mittelrhein und lieferte den Vettweißern viele nützliche Informationen: „Wir wollten schließlich einen Club auf die Beine stellen, der auch noch Bestand hat, wenn die jetzt agierenden Personen im JFV und in den Heimatvereinen nicht mehr in verantwortlichen Stellen tätig sind.“ In der Satzung sollten alle möglichen Probleme hieb- und stichfest geregelt werden. So regelten die Verantwortlichen beispielsweise vertraglich, wie der Übergang der ältesten Jugendfußballer zu den Senioren-Fußballern in den Stammvereinen, aus denen es keinen Widerstand gegen die JFV-Pläne gab, erfolgen soll.

Auf dem Weg zur Vereinsgründung spielten die handelnden Personen gegenüber den Eltern ihrer kickenden Kinder immer mit offenen Karten. „Die Eltern wollen schließlich wissen, wie es mit dem Fußball in ihrem Verein weitergeht. Sie wollen stabile Verhältnisse“, unterstreichen Müller und Pawlowski das transparente Vorgehen, mit dem sie das Abwandern der jungen Kicker aus ihren Vereinen stoppen wollen. „Wir möchten, dass Nachwuchsfußballer aus unseren Klubs nicht zu anderen Klubs wechseln, sondern bei uns bleiben, weil sie auch bei uns jetzt gleichstarke Mitspieler haben und auf einem Kunstrasenplatz spielen können“, sagen Müller und Pawlowski.

Im Zentralort Vettweiß gibt es diesen Kunstrasenplatz. In der kommenden Saison werden aber die A-, B- und C-Jugendteams sowie die drei D-Junioren-Mannschaften des JFV Bördeland, bei denen jedes Team von jeweils zwei bis vier Trainern und Betreuern unterstützt wird, auch auf allen anderen Sportplätzen in den Orten der Heimatvereine kicken.

Die Stammvereine, deren Vorsitzende auch einen Sitz im Vorstand des Jugendfördervereins haben, sorgen mit Pauschalbeiträgen für die finanzielle Ausstattung des JFV, dessen Mitglieder zahlen keinen Beitrag. Die Vereinsfarben des Jugendfördervereins sind schwarz-weiß. „Die Farben kommen in allen unseren Klubs vor“, sagen Müller und Pawlowski.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Namen. Vettweiß, Voreifel oder Neffeltal kamen aus naheliegenden Gründen nicht in Frage. Nach einem Spaziergang durch Felder und Wiesen fragte ein Mitglied des Orgateams: „Wäre Bördeland nicht der passende Name?“ Er ist es.

Aufrufe: 025.6.2016, 16:30 Uhr
Franz Sistemich | AZ/ANAutor