Motivator Rump mit besonderer Taktik!

„Das haben sich die Jungs verdient. In solchen Momenten ist es manchmal doof, nicht mehr Spieler zu sein“, meinte Trainer Carsten Rump vor dem Mannschaftsbus, von wo aus er die Kabinenfete mitempfand und sich für die „geile Truppe“ – wie er seine Mannschaft beschreibt – enorm freute. Doch auch Rump kann seinen Anteil an der aufgehellten Stimmung bei der Wiehenelf beanspruchen.

„Es geht um alle. Jeder soll nicht nur das Gefühl haben, gebraucht zu werden..."

In Lippstadt stellte er gleich neun (!) neue Spieler auf´s Parkett – für Außenstehende sehr überraschend, intern war das bereits vor über einer Woche so geplant. „Es geht um alle. Jeder soll nicht nur das Gefühl haben, gebraucht zu werden – er wird gebraucht und es geht auf manchen Positionen nur um Nuancen, warum jemand spielt oder nicht.“

Das, was auf den ersten Blick fast schon wie eine Vertauschung von Startelf und Auswechselbank auf dem Spielberichtsbogen wirken konnte, entpuppte sich als guter Griff innerhalb des breiten Kaders. Mit Ausnahme von Alexander Sebald und Jonathan Riemer kam eine total neue Mannschaftskonstellation zusammen. Seine Idee begründete Rump auch damit, für „Frische zu sorgen, um in der laufenden englischen Woche auch am Samstag in Oberhausen frische Spieler bringen zu können.“ Rump war überzeugt, dass es klappt – und behielt Recht.

Dem SVR gelang gerade im ersten Durchgang ein „Offensiv-Hurra“ mit einigen Gelegenheiten, dabei konnten Seung-Won Lee und Gerrit Kaiser schon nach 27 Minuten den Endstand markieren. Lee traf aus der zweiten Reihe und DJ Kaiser nutzte gegen seinen Ex-Verein einen Lippstädter- Fehlpass eiskalt gegen Schlussmann Christopher Balkenhoff aus. Zum erfolgreichen Rump-Rezept gehörte auch die Stabilität in der Verteidigung. Wie schon in den Spielen zuvor präsentierte sich Rödinghausens Defensiv auch in der neuen Zusammenstellung als Bollwerk. Hochkarätige Torabschlüsse der Gastgeber blieben aus.

Debütant überzeugte mit Laufbereitschaft

Das lag auch mit am Regionalliga-Debütanten Niklas Wiemann. Seit Carsten Rump vor drei Wochen übernahm, ist der eigentlich für die U23 vorgesehene Wiemann im Training der ersten Mannschaft dabei. Zum ersten Mal im Kader und schon in der Startelf: Dort strahlte er mit der neuen Verteidigung mit Ibrahim Sori Kaba, Sebastian Haut und Riemer Ruhe und Gelassenheit aus. „Ich habe mich riesig auf dieses Spiel nach meiner langen Leidenszeit bezüglich meiner Verletzung gefreut. Ich bin sehr gut in der Mannschaft aufgenommen worden und man sah auch im Spiel, dass jeder für jeden gelaufen ist und wir durch die starke erste Halbzeit hochverdient gewonnen haben“, sagte der 22-jährige, der bereits in den Nachwuchsabteilung von Arminia Bielefeld, FC Schalke 04, Werder Bremen und dem Hamburger SV kickte.

In der weiterhin ungeschlagenen „Ära Rump“ kassierte der SVR in drei Spielen kein Gegentor. Die Partie in Lippstadt war ein weiterer Indikator für das zurückgewonnene Selbstvertrauen. „Wir können noch nicht über 90 Minuten intensiv spielen. Vollgas haben wir in der ersten Hälfte gezeigt, dann haben wir clevererweise ergebnisorientiert gespielt“, reflektierte Rump.