2024-05-02T16:12:49.858Z

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Matthias Reubold, einst im Dress des TSV Wonsheim, hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Archivfoto: pa/Axel Schmitz, Foto: Paul Gorr
Matthias Reubold, einst im Dress des TSV Wonsheim, hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Archivfoto: pa/Axel Schmitz, Foto: Paul Gorr

Mit Erfahrungen aus Köln

MATTHIAS REUBOLD Ehemaliger Spieler von RWO Alzey positioniert sich als Fußball-Individualtrainer

ALZEY. Bis 2012 spielte Matthias Reubold im Trikot von RWO Alzey. Wahrscheinlich hätte er das auch noch länger getan, wenn der Wöllsteiner nicht in Köln hätte Sport studieren wollen. Sein Studium hat er inzwischen beendet. Und auch daneben jede Menge Erfahrungen gesammelt, wie er heute erzählt.

Die Arbeit im Fußball wird immer vielschichtiger. Aufgaben, die früher ausschließlich in der Hand eines Trainers lagen, werden zunehmend aufgesplittet und von Spezialisten übernommen. Dadurch eröffnen sich für junge Leute wie Mattias Reubold völlig neue Berufsfelder.

Drei davon besetzt er heute. Das Bedeutendste, da, wo er seine Zukunft aufbaut, ist die Individualbetreuung von Fußballern. „Meist sind es Jugendliche, manchmal aber auch Erwachsene, die Einheiten über das Vereinstraining hinaus suchen“, schildert er. Im Kölner Raum, wo sich der 26-Jährige wegen des Studiums lange aufhielt, funktioniere diese Geschäftsidee sehr gut. Praktiziert wird sie beispielsweise durch die Fußball-Akademie „Proffac“ (www.proffac.de), für die Reubold arbeitet. Sein Job ist es, einen Unternehmenssatelliten aufzubauen. Als Standort wurde Frankenthal auserkoren. In der Region Mainz, Alzey oder Worms, die ebenfalls in Betracht gezogen worden war, scheiterte das Projekt an der mangelnden Verfügbarkeit von Fußball-Plätzen.

Das Angebot werde gut angenommen, sagt Matthias Reubold, der unter anderem Corey Anton betreut. Der Wöllsteiner, der nach seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern nun in der A-Jugend der TSG Hoffenheim spielt, nimmt die Dienste Reubolds in Anspruch.

Reubold indes behauptet, dass die kommerzielle Fußballschule in eine Marktlücke stoße. Deren Stärke sei es, dass Trainer wie er nicht nur über das sportfachliche Know-how verfügten, sondern auch Weiterbildungen beim Deutschen Fußball-Bund durchlaufen hätten. Er wurde beispielsweise in Sachen Spielanalyse geschult. Dank dessen arbeitete er in einem Team mit, das die Länderspielgegner der Nationalmannschaft beobachtete. Außerdem scoutet er im Auftrag eines Bundesligisten ausländische Ligen nach potenziellen Talenten. Beides sind Felder, die der 26-Jährige in Zukunft vielleicht auch weiterentwickeln kann.

Womöglich sein wichtigstes Kapital sind die Erfahrungen, die er während seines Studiums im Kölner-Bonner Fußball gesammelt hat. „Im Vergleich zu Rheinhessen ist das eine ganz andere Welt“, sagt er. Die Vereine in diesem nordrhein-westfälischen Ballungsgebiet müssten „viel mehr um die Spieler kämpfen. Weil die Konkurrenz viel, viel größer ist. Da müssen sich die Klubs immer wieder Gedanken machen, was sie anbieten können, um gute Spieler zu bekommen oder zu behalten“.

Wonsheims Ex-Trainer Ferdi Özcan holt Reubold

Von Vorteil war, dass Matthias Reubold an der Basis mitarbeitete. Zunächst im Kinderbereich des Bonner SC, später beim FC Honnef als Cotrainer der Jugend bis in den ältesten Jahrgang. Seine Bilanz: „Es ist erstaunlich, über welch starken Strukturen schon der kleinste Verein verfügt.“

Aktiv spielte er während seines Aufenthalts im Kölner Raum nicht. Studium und Engagement im administrativen Bereich des Fußballs ließen ihm keine Zeit dafür. Nach seiner Rückkehr in die Heimat, er lebt mittlerweile in Bad Kreuznach, flammte einer von Reubolds wichtigsten Kontakten wieder auf – der zu seinem Förderer Ferdi Özcan. Und der überredete ihn, zumindest vorläufig in der Spielgemeinschaft Bosenheim/Pfaffen-Schwabenheim gegen den Ball zu treten. Da werden dann Erinnerungen an die gemeinsame Zeit beim TSV Wonsheim wach. Da spielte Reubold, ehe er zu RWO Alzey wechselte – und auch noch kurz danach.



Aufrufe: 01.2.2018, 13:00 Uhr
Claus RosenbergAutor