2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Kiyan Soltanpur wechselte im vergangenen Sommer vom BSC nach Wilmersdorf.
Kiyan Soltanpur wechselte im vergangenen Sommer vom BSC nach Wilmersdorf. – Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

"Mit 30 Jahren ist man im besten Fußballalter"

Kiyan Soltanpour erklärt, warum es beim 1.FC Wilmersdorf und ihm so gut lief, warum die Corona Pause zur falschen Zeit kam, warum er auch sportlich an den Aufstieg geglaubt hätte und warum der Durchbruch als Profi ausgeblieben ist.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Kiyan Soltanpour

Kiyan, seit über zwei Monaten gab es kein Pflichtspiel mehr. Wie gehst du mit der Fußballfreien Zeit an?

Die Corona Krise kam zum falschen Zeitpunkt. Unsere Mannschaft war super in Form und wir hatten uns schon auf das Spitzenspiel gegen BFC Preussen gefreut. Daher war es für uns alle eher eine schlechte Nachricht, als wir erfahren haben, dass das Training und auch die Pflichtspiele bis auf weiteres abgesagt werden müssen.

In der fussballfreien Zeit versuche ich mich aber weiterhin fit zu halten, indem ich laufen gehe und auch etwas besser auf meine Ernährung achte. Durch die viele Freizeit war es mir auch möglich, Sachen zu erledigen, die sind sonst auf der Strecke geblieben sind. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon auf die neue Saison und hoffe schon bald wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen zu können.

Viele Mannschaften sind seit der vergangenen Woche wieder im Trainingsbetrieb. Wie läuft das bei euch ab?

Bei uns ist es leider noch nicht so weit und wir sind noch nicht im Training. Hoffentlich ändert sich das aber schnell wieder

Noch ist in Berlin nicht entschieden, wie es weitergeht. Wofür würdest du dich entschieden: weiterspielen oder abbrechen?

Ich würde mich dafür entscheiden weiterzuspielen. Jedoch denke ich, dass das leider nicht möglich sein wird. Ich würde mich freuen, wenn es schon bald zu einer Entscheidung kommt, damit die Vereine Gewissheit haben und dementsprechend planen können.

Du erwähnst es, ihr wart gut in Form. War dir schon vor der Saison klar, dass es mit der Mannschaft etwas werden könnte?

Ja, ich habe von Anfang an Potential in der Mannschaft gesehen. Wir haben schnell zusammengefunden und gut als Team funktioniert.

Trotzdem: es war ein enges Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze. Was hätte am Ende für euch gesprochen?

Wir hatten bis zur Corona Krise die beste Abwehr und den besten Angriff der Liga. Ich denke, wenn wir das Niveau so gehalten hätten, hätte kein Weg an uns vorbeigeführt.

Ehrlich gesagt: auch du warst hervorragend in Form. Deine vielen Treffer sprechen dafür. Hast du dich auch gut gefühlt?

Danke für das Kompliment. Die Saison hat mir wirklich viel Spaß bereitet. 31 Tore in 20 Spielen habe ich natürlich auch meinen Mitspielern zu verdanken. Wie bereits schon erwähnt, haben wir als Team super funktioniert.

Es ist mit Abstand die beste Trefferquote der vergangenen Jahre. Hat das nur mit der Mannschaft zu tun, oder auch andere Gründe?

Es hat auf jeden Fall zum einen mit der Mannschaft zu tun, wegen unserem guten Zusammenspiel und zum anderen durch das Spielsystem, welches von Trainer vorgeben wurde und perfekt zu meiner Spielweise gepasst hat.

Inwiefern profitierst du noch von deiner in der 3. und Regionalliga gesammelten Erfahrung?

Die Erfahrungen, die ich damals gesammelt habe, werden mich, so lange ich noch spiele, immer wieder begleiten. Die Erfahrungen versuche ich auch an die jungen Spieler weiterzugeben.

Warum hat es mit dem Durchbruch schlussendlich aber nicht vollends geklappt?

Ich denke, mit dem Durchbruch hat es letztendlich leider nie richtig geklappt, auf Grund meiner Verletzungen. Während der Zeit in der 3. Liga war ich zwei Mal schwerer verletzt, weshalb es zu Spielpausen kam. Zudem lief damals mein Vertrag aus und ich musste nach Berlin zurückkehren.

Wann und warum gibt man den Traum dann auf?

2017 habe ich mich dazu entschlossen, mich auf meine berufliche Laufbahn zu konzentrieren und bin in die Berlin Liga zu Blau Weiß gewechselt. Somit konnte ich mich besser um mein Studium kümmern und meinem Beruf, als Außendienstler für 11Teamsports, nachgehen.

Mit 30 Jahren bist du jetzt auch nicht mehr der Jüngste, welche Ziele und Wünsche hast du noch?

Man sagt doch, mit 30 Jahren ist man im besten Fußballalter. Von daher freue mich auf weitere Erfahrungen und Herausforderungen.

Aufrufe: 029.5.2020, 12:06 Uhr
Marcel PetersAutor