2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Schon wieder treffsicher: Sebastian Kaster (vorne) schießt die Pfeddersheimer Führung gegen Marienborn heraus. 	Foto: Schäfer/hbz
Schon wieder treffsicher: Sebastian Kaster (vorne) schießt die Pfeddersheimer Führung gegen Marienborn heraus. Foto: Schäfer/hbz

Mentalität und neue Ideen

TSG PFEDDERSHEIM Kaster und Schmidt treffen zum 2:0-Sieg im ersten Testspiel

Mainz. „Bleib drin!“ „Schwimm rein!“ „Kontakte!“ Die erste Viertelstunde im Testspiel bei Verbandsliga-Aufsteiger TuS Marienborn ist Marc Heidenmann praktisch pausenlos am Coachen, vorzugsweise in der im Nachwuchsleistungszentrum von Mainz 05 erlernten Diktion. Und es ist die stärkste Phase in einem auch im Gesamtbild erbaulichen Auftritt der TSG Pfeddersheim. Als in der Folge die Marienborner ihre Kombinationsstärke entfalten und zu drei dicken Chancen kommen, schweigt Heidenmann. Und schaut ganz genau hin.

Mit dem 2:0-Sieg im Mainzer Süden hat der Fußball-Oberligist den ersten Vorbereitungsblock so gut wie abgeschlossen. Samstag und Sonntag steht eine dem Teambuilding dienende Reise im Programm, mit noch geheimem Ziel. Danach ist zwei Tage Durchschnaufen angesagt, ehe Phase zwei beginnt. „Viele Grundlagen, viele Meter, große Spielformen, große Flächen, hohe Intensität“, so lautete Heidenmanns Fahrplan bislang. „Jetzt wird es knackiger, in kleineren Spielformen.“ Der 27-Jährige lässt keine Zeit verstreichen, um seine Vorstellungen in einer auch personell mit 13 Neuzugängen gründlich renovierten Mannschaft zu etablieren.

Die Konturen waren in Marienborn gegen einen spielstarken und gut sortierten Gegner erkennbar. Hohes Verteidigen, aggressives Draufgehen in maximal verengten Räumen, Gegenpressing, aber je nach Situation auch kollektiver Rückzug im Verbund sollen ebenso die Ausrechenbarkeit der Pfeddersheimer erschweren wie eine möglichst große Vielfalt offensiver Herangehensweisen. Mittelfeldraute in Durchgang eins, 4-2-3-1 in Hälfte zwei – und dabei soll es nicht bleiben. „Wir wollen das, was gut war, transportieren“, spricht Heidenmann vor allem die Mentalität an, mit der die von Norbert Hess trainierte TSG den Ligaverbleib im Schlussspurt sicherte. Zudem gelte es, die eigenen Ideen zu implementieren. „Ein bisschen mehr Fußball, ein bisschen mehr Ballbesitz“, sagt der 27-Jährige, „flach, aber auch mal gezielt lang. Breit und flexibel. Wir wollen uns nicht beschränken.“

Eine schnelle Kombination über Halbraum und Flügel führt prompt zu Andreas Buchs Lattenknaller (6.). Konsequent flaches Herausspielen bringt auf der Gegenseite einen brenzligen Ballverlust, der um ein Haar im Rückstand mündet (16.). In der Folge sind es individuelle Schnitzer, die dicke Chancen ermöglichen – so zu Sebastian Kasters Hochkaräter im Konterspiel (30.), so bei Kasters 1:0, als er einen Abspielfehler von TuS-Keeper Timon Hammer verwertet (39.), so bei Kasters hohem Ballgewinn, der beinahe zum 2:0 führt (44.). Es bleibt auch in Durchgang zwei ein flottes, ansehnliches Spiel mit Chancen hüben die drüben – und einem verdienten 2:0, bei dem Fabio Schmidt wiederum über außen glänzend freigespielt wird (85.).

Einen Gewinner der Vorbereitung will Heidenmann noch nicht küren. „Es gibt keine Verlierer“, stellt er fest. Atsushi Kikutani, dynamischer Wirbelwind am rechten Flügel, Marc Bullinger als Mittelfeld-Beißer und Benjamin Himmel als ordnende Hand im Zentrum hinterließen seitens der Neuzugänge prägnante Eindrücke. „Einige, die aus unteren Ligen kommen, brauchen noch Eingewöhnungszeit. Aber die Jungs sind mega fleißig, mega motiviert, total offen“, lobt Heidenmann. Sein Motto: „Immer agieren, wenn es geht den Ball haben, ganz hoch verteidigen.“ Diese Prinzipien sind ihm wichtiger als das Spielsystem. Die Handschrift ist bereits zu erkennen.



Aufrufe: 030.6.2018, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor