2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Trikot-Test: Der Schleswiger Julian Thomsen (li.)  hängt am zweifachen  Osnabrücker Torschützen Kamer Kransniqi. Foto: Staudt
Trikot-Test: Der Schleswiger Julian Thomsen (li.) hängt am zweifachen Osnabrücker Torschützen Kamer Kransniqi. Foto: Staudt

Mega-Event für die Auswahlspieler

SHFV-Mannschaft bleibt beim Sparda-Bank Cup ein Tor verwehrt / Keeper Tore Wächter im Rampenlicht / Kein Bruderduell der Thomsens

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Tore Wächter stand in der Flens-Arena an der Bande im Rampenlicht. Mit kameratauglich abgepuderter Fast-Glatze, das Mikrofon von Sport 1-Reporter Oliver Schwesing unter der Nase und musste zum gefühlt tausendsten Mal die ,,Top-Story" seines Namens und seiner Fußballer-Funktion als Torwart erklären. ,,Das macht man doch gern", meinte der ,,Wächter des Tores", der in der Jugend als Kleinster einfach in den Kasten beordert wurde und seit dem zwischen den Pfosten hängen geblieben ist - mehr nicht. Der immer freundliche Keeper des Verbandsligisten FC Angeln 02 gehörte mit seinem Torwart-Kollegen Mats Hinrichs sowie Lukas Henke (beide TSV Kropp) und Julian Thomsen (Schleswig 06) beim Sparda-Bank Hallencup des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) zur Landeswahl unter Verbandstrainer Michael Prus.

,,Das war schon ein Mega-Event ", meinte Wächter trotz der beiden Niederlagen gegen Arminia Bielefeld (0:4) und den VfL Osnabrück (0:5) und sprach für die gesamte Mannschaft. Auch der Betreuer des SHFV-Teams schlug in die gleiche Kerbe. ,,Für unsere Spieler war das Turnier ein tolles Erlebnis. Die Jungs haben das letzte Mal vielleicht in der Jugendauswahl zusammen gespielt", meinte SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer, der sich höchstpersönlich - im blauen Trainingsanzug gekleidet - um die acht Spieler und zwei Torhüter kümmerte. Die allgemeine Bilanz des Präsidenten: ,,Bei diesem Turnier wird besserer Fußball gespielt, als beim Masters in Kiel. Flensburg 08 hat mich positiv überrascht."


Keeper und Co-Trainer: Tore Wächter.sh:z

Für eine Überraschung auf dem grünen Kunstrasen war die SHFV-Auswahl nicht in der Lage. Ohne vorher einmal zusammen trainiert zu haben, kam das Auftaktspiel einem Kaltstart gleich. 3:30 Minuten dauerte es, bis der Osnabrücker Kamer Krasniqi im Auftaktspiel das erste Tor gegen die blau-weiß gekleidete SHFV-Auswahl erzielte. Dabei stellte Wächter sich die Frage, was passiert wäre, wenn Yannik Jakubowski (FC Kilia Kiel) in der zweiten Minute seine dicke Chance zur Führung für sein Team genutzt hätte. ,,Wer weiß, wie die Partie oder auch das zweite Spiel gelaufen wäre", sagte Wächter.

Auch im Spiel gegen Bielefeld hatte Jakubowski nach fünf Minuten die Führung auf dem Fuß. Eine knappe Minute später traf Christian Müller mit einem satten Spannschuss mitten ins Tor zum 1:0 für den späteren Turniersieger. ,,Den hätte ich vielleicht halten können. Aber die Burschen sind clever. Die rechnen damit, dass der Torwart nach unten geht, drehen im letzen Moment etwas die Hüfte und dann fliegt dir der Ball um die Ohren", beschreibt der 30-Jährige seine Erfahrung. ,,Da merkt man, dass die Jungs zwei, drei Klassen höher spielen."




Auswahltrainer Michael Prus hatte seinem zusammengewürfeltem Team im ersten Spiel gegen Osnabrück eine offensive Ausrichtung mitgegeben. ,,Wir sollten auf den Torwart draufgehen", erklärte Lukas Henke (TSV Kropp). ,,Es bringt ja auch nichts, wenn man sich hinten reinstellt. Dann wird es langweilig für die Zuschauer. Wir wollten mit Freude Fußball zeigen."

Die Umstellung auf eine defensivere Ausrichtung in Spiel zwei funktionierte insofern, als dass die SHFV-Auswahl beim 0:4 gegen Bielefeld ein Gegentor weniger kassierte. ,,Wenn man bedenkt, dass das Team noch nie zusammengespielt hat, war das ein ordentlicher Auftritt", meinte Auswahltrainer Michael Prus. ,,Ein Tor hätte dem Team sicherlich Auftrieb gegeben."

Das unterstrich auch Julian Thomsen. ,,Wir hätten beide Male in Führung gehen können. Schade. Danach ging alles ganz schnell", meinte der Spieler von Schleswig 06. Zum Duell gegen seinen Bruder Patrick (ETSV Weiche) kam es nicht. Selbst wenn die SHFV-Auswahl die Sensation vollbracht hätte, ins Halbfinale einzuziehen - auf Weiche hätte das Team nicht treffen können, die blieben in der Vorrunde hängen. ,,Kein Problem, das war auch so eine ganz tolle Geschichte", meinte Thomsen.
Aufrufe: 012.1.2016, 15:15 Uhr
SHZ / Michael BockAutor