2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der Marienborner Jonas Hofmann (Mitte) läuft Karim Zeghli (links) und Khaled Abou Daya davon.
Der Marienborner Jonas Hofmann (Mitte) läuft Karim Zeghli (links) und Khaled Abou Daya davon. – Foto: hbz/Kristina Schäfer

Marienborn: Schienenspieler mit ordentlich Zug zum Tor

Verbandsligist TuS Marienborn zeigt sich beim Test gegen Oberligist SV Gonsenheim in guter Frühform +++ Mehr als 100 Zuschauer

Mainz. „Wow! Wow! Wow!“ Seine Begeisterungsfähigkeit für die eigene Mannschaft hat sich Ali Cakici über die Corona-Zwangspause bewahrt, mindestens. Und es war auch schön rausgespielt, das 1:1 der TuS Marienborn beim 2:1 (0:1)-Testspielsieg gegen den SV Gonsenheim. Nick Zimmermann dreht sich von zwei pressenden Gegenspielern weg und legt im Zentrum rüber zu Tarek Schwiderski, der spielt scharf raus auf „Schienenspieler“ Nikolas Putzker, der prompt flankt und Lirion Aliu findet, der ins obere Eck trifft (64.).

Überhaupt, die „Schienenspieler“. So nennt man neuerdings das Flügel-Duo, das aus einer Dreier- eine Fünferkette macht – oder für den Gegner oft unverhofft aus einem Zweier- einen Vierersturm. Die TuS setzt auf diese Formation, Chefcoach Cakici will mehr Stabilität, mehr Umschaltmomente. Kombinieren kann sein Team ohnehin, das zeigte der Verbandsligist auch gegen den klassenhöheren SVG. Gute Chancen gab es in Halbzeit eins vor allem durch „Schienenspieler“ Dennis Ritz, auf der anderen Seite büxte zweimal Gonsenheims Rechtsaußen Robin Lehmann aus. Aus der ersten Szene resultierte Damir Bektasevics Elfmetertor (18.). Dreier-/ Fünferkette gegen drei Spitzen, das kann hinten heikel werden.

Aber Testspiele sind ja zum Testen da. „3-4-3, 3-5-2, da variieren wir, je nachdem, wie wir drauf sind und was wir brauchen“, sagt Cakici, der die große Geschlossenheit seiner Mannen, auch im Spielerischen, hervorhob. Diesbezüglich, konzediert SVG-Trainer Anouar Ddaou, war die personell sehr konstante TuS weiter, als sein teilerneuertes Team. Die Gonsenheimer hatten, speziell in Durchgang eins, dominante Phasen, mit Ballbesitz und effizientem Pressing. Aber den besseren Eindruck hinterließ die verdient siegende TuS.

Ein Stück weit liegt das in der Natur der Sache, denn beim SVG ist personell viel Bewegung drin. Justin Haydn (19), der beim TSV Schott Mainz aus der Jugend ins Regionalliga-Team rutschte, dort aber kaum spielte, war neu dabei – ebenso wie André Röll (25), der vom Bezirksligisten SG Nusbaum kommt. Der baumlange Stürmer, der nun in Mainz studiert, „ist ein Projekt“, sagt Ddaou, „er tut uns gut, auch als Person, und ist sehr fleißig“.

Zwei Zugänge sagen dem SVG wieder ab

Einen Doppelpack schnürte Manasse Eshele – allerdings gegen Hansa Rostock II und für den FSV Union Fürstenwalde. Der 22-Jährige, der eigentlich schon als verbleibend gemeldet wurde, ist nun doch noch abgesprungen. Genauso wie Nils Balder, der eigentlich vom hessischen Verbandsligisten Walluf kommen sollte. „Die Bindung zu seinem alten Verein war zu groß, er will wieder zurück“, sagt Ddaou. Nils Orywol zieht es zum Studium in die USA. Bittere Kunde gibt es von Yannik Ischdonat, der sich vermutlich einen Muskelbündelriss zugezogen hat und wochenlang fehlen wird. Ddaou sah, vor deutlich über 100 Zuschauern an der Kirschhecke, einen guten Test, in dem seine Elf richtig gefordert wurde. Und Cakici? War begeistert. Zumal Alexander Rimoldi, nach gütiger Vorlage von SVG-Keeper Tobias Edinger, zum Siegtreffer abstaubte (72.) und André Ringelstein gegen Röll mit Spitzenreflex den Sieg festhielt (79.). In Johannes Melchior und Timon Hammer sind zwei etatmäßige Keeper beruflich für längere Zeit unabkömmlich. Möglich, dass noch ein junger Torwart kommt – und ein Mann für ganz vorne.

TuS Marienborn: Reinländer (67. Ringelstein) – Breier (46. Hellmann), Beck, Rimoldi – Hofmann (46. Putzker), Letz, Trapp (46. Schwiderski), Melament (46. Zimmermann), D. Ritz (46. Klüber) – Abdulrahman (46. Fakovic), Aliu (79. Barry).

SV Gonsenheim: Müller (46. Edinger) – Haydn (69. Kömesögütlü), Gündüz, Jindra, Zeghli (65. Juricinec) – Dietrich, Yilma – Bektasevic – Lehmann (69. Najda), Bülbül (69. Röll), Abou Daya (69. Gagliardi).

Aufrufe: 03.7.2021, 14:00 Uhr
Torben SchröderAutor