2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Luan Barroso Rennstich (Nummer 8) war als Dauerläufer, Torschütze und Elfmeter-Pechvogel ständig im Fokus einer stark aufspielenden SVG-Elf, die sich über ihren Teilerfolg riesig freute.
Luan Barroso Rennstich (Nummer 8) war als Dauerläufer, Torschütze und Elfmeter-Pechvogel ständig im Fokus einer stark aufspielenden SVG-Elf, die sich über ihren Teilerfolg riesig freute. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

SV Gonsenheim bietet der Übermannschaft Paroli

Spannendes, hochklassiges 1:1 gegen Eintracht Trier mit einer Vielzahl diskutabler Szenen

„Ich bin stolz auf die Truppe“, sagt Paul Simon. „Das war regionalligareif“, findet Luan Barroso Rennstich. Der Keeper und der Torschütze waren zwei der Akteure, die besonders im Mittelpunkt standen beim 1:1 (0:0) ihres SV Gonsenheim gegen Eintracht Trier. Das Duell Zweiter gegen Erster in der Oberliga war mit Blick auf Punkte-Abstand und Budget ein äußerst Ungleiches, nicht aber auf dem Feld. „Wir waren auf Augenhöhe, das Resultat ist absolut verdient. Und das stimmt mich stolz“, sagt Trainer Anouar Ddaou.

Tiefer gestaffelt als gewöhnlich, fuhr der SVG eine Reihe Gegenstöße, die reichlich Potenzial für Tore hatten. Zugleich ließen die Ausweichplatzherren in Mombach dem bereits seit zwei Wochen feststehenden Meister wenig Raum, um spielerische Dominanz zu entwickeln, verschoben bestens geordnet, verteidigten klug und beherzt, hatten selbst genug Ruhe am Ball. Und sorgten für eine ansehnliche Partie auf hohem Niveau, die genug Diskussionsstoff für eine komplette Doppelpass-Sendung bot.

Vier zu zwei stand es für die Trierer nach Elfmetern, die man je nach Clubfarben hätte geben können, wenn nicht müssen, oder eben auch nicht. Einer wurde gepfiffen, verursacht von Barroso, verwandelt von Vincent Boesen (57.). „Kann man pfeifen“, sagt der Rechtsverteidiger, der immer wieder gefährlich mit nach vorne marschierte, einmal in letzter Sekunde noch taktisch gefoult wurde – und der das 1:0 schoss. Umschaltmoment, Lukas Rodwald zieht und Rennstich staubt ab (36.). „Wenn ich auf der letzten Linie stehe, spekuliere ich immer und laufe durch“, erzählt der 22-Jährige.

Insgesamt hatten die Trierer mehr verheißungsvolle Szenen im Strafraum, und die Gonsenheimer die dickeren Chancen. Khaled Abou Daya traf frei aufs Tor laufend den Pfosten (18.), Yannik Ischdonat die Latte (61.). Als Julius Kalweit vermeintlich schon durch war, verhinderten auf der Gegenseite Nokouri Hangatta und Simon beherzt das vermeintlich sichere Tor (53.). Hinten raus konnte diese spannende Partie in beide Richtungen kippen, erst nahmen sich zwei Trierer gegenseitig den Ball weg (83.), dann ließ Ischdonat eine dicke Konterchance aus (84.). Und quasi mit Abpfiff wurde noch einmal über einen Elfer diskutiert. All die Szenen aufzulösen, da kam irgendwann auch das Trierer Live-Reporter-Team mit seinen Zeitlupen nicht mehr hinterher.

Am Maifeiertag nach Morlautern

Erst zum vierten Mal in dieser Saison ging der weit enteilte Meister nicht als Sieger vom Feld. „Es gibt ganz wenige Mannschaften, die Trier die Stirn geboten haben“, betont Simon, „du kannst nicht alles wegverteidigen. Aber das Unentschieden ist absolut verdient. Es hätte auch gut und gerne ein 3:3 werden können.“ Wie schnell der SVG im neuen System zu Stabilität und Eingespieltheit gefunden hat, hebt Rennstich hervor: „Wir haben eine gute Balance. Dass wir bis vor drei Wochen nur mit Viererkette gespielt hatten, sieht man gar nicht mehr.“

Sollte der Aufstieg klappen, werden solche Kaliber wie die Eintracht zum Tagesgeschäft. „Aber gern“, sagt Simon. „Gegenüber dem 0:3 in der Hinrunde hat man gesehen, wie wir uns entwickelt haben“, betont Ddaou, „aber jetzt folgt wieder eine ganz andere Aufgabe.“ Im Fernduell mit dem nun punktgleichen FK Pirmasens geht es am Mittwoch (15 Uhr) zum SV Morlautern.

SV Gonsenheim: Simon – Jindra, Kömesögütlü, Hangatta – Rennstich, Vogel (76. Neukirch), Rodwald, Engler (68. Yildiz) – Abou Daya (68. Kruse), El Mahaoui (89. Ciolak), Ischdonat.

Aufrufe: 028.4.2024, 19:09 Uhr
Torben SchröderAutor