Der Rückzug von Marco Schmidt ist einzig und allein der privaten Situation des 36-jährigen Realschullehrers geschuldet. "Meine Frau wird ab Juni einen neuen Job antreten, dadurch müssen wir das Familiäre anders organisieren", erklärt Schmidt, der sich nun verstärkt ums "Familien-Management" und Sohn Paul kümmern muss und sich nach dem bevorstehenden Regionalliga-Aufstieg vom TSV 1860 verabschieden wird. "Es ist sehr schade, dass ich das Traineramt gerade in dieser Situation im Sommer aufgeben muss. Aber ein Trainerwechsel kann ja bei der Mannschaft auch neue Kräfte freisetzen", spricht der Pädagoge aus eigener Erfahrung. Als Schmidt die Rosenheimer zu Saisonbeginn von Vorgänger Matthias Pongratz übernommen hatte, führte er den Traditionsverein prompt in die Bayernliga-Spitzengruppe und bestätigte damit den unnachahmlichen Rückrunden-Aufwärtstrend des Teams.
Dank einer beeindruckenden Konstanz ist der Regionalliga-Aufstieg der Sechziger längst nicht mehr in Gefahr und kann vermutlich bereits am kommenden Samstag in trockene Tücher gebracht werden. Ab der neuen Spielzeit muss der TSV 1860 nun ohne Trainer Marco Schmidt planen, der vor seiner Zeit in Rosenheim die SpVgg Unterhaching als U17-Trainer in die Bundesliga geführt hat. "Mit meinem Rückzug im Sommer ist meine Trainerkarriere noch nicht beendet. Meine nähere Zukunft sehe ich aber erstmal im Scoutingbereich. Vielleicht übernehme ich auch wieder eine Jugendmannschaft. Das ließe sich mit dem Privaten viel besser vereinbaren als das Coaching einer Herrenmannschaft", so Schmidt. Die Sechziger aus Rosenheim müssen sich nun zum fünften Mal seit Saisonbeginn 2009/10 um einen neuen Übungsleiter bemühen.