2024-04-30T08:05:46.171Z

Vereinsnachrichten
Auf eine gute Zusammenarbeit: Sven Kurzidim, 1. Vorsitzender von Eintracht Bötzow (links) und Team-Manager Marcel Ringel (rechts) begrüßen Heiko Schumann als neuen Trainer  ©privat
Auf eine gute Zusammenarbeit: Sven Kurzidim, 1. Vorsitzender von Eintracht Bötzow (links) und Team-Manager Marcel Ringel (rechts) begrüßen Heiko Schumann als neuen Trainer ©privat

"Man spielt irgendwo auf dem Friedhof"

Neuer Bötzow-Coach Heiko Schumann im Interview

Mit der Verpflichtung von Trainer Heiko Schumann ist Eintracht Bötzow eine Überraschung gelungen. Der 45-Jährige tritt damit in die Fußstapfen von André Birkner. FuPa-Brandenburg sprach mit dem neuen Coach über die Gründe seines Engagements und die sportlichen Ziele in der kommenden Saison.

Herr Schumann, Sie haben bis jetzt immer höherklassige Mannschaften trainiert. Warum zieht es Sie zum Kreisoberligisten Eintracht Bötzow?

Eigentlich wollte ich eine Auszeit nehmen und den Sommer mal ohne eine Vorbereitung genießen. Aber die Verantwortlichen von Eintracht Bötzow haben mich mehrmals angerufen und nicht locker gelassen. Außerdem wohne ich in Velten und die Entfernung zum Sportplatz nach Bötzow beträgt nur 1,8 Kilometer. Da kann ich jetzt locker immer mit dem Fahrrad hinfahren.

Und andere Angebote gab es nicht?

Doch, die gab es. Aber der zeitliche Aufwand wäre einfach sehr groß gewesen. Ich bin selbstständig und daher beruflich viel unterwegs. Das wäre auf Dauer nicht wirklich gut gegangen.

Was hat Ihnen denn an Eintracht Bötzow so gut gefallen, dass Sie dem Klub letztendlich Ihre Zusage gegeben haben?

In Bötzow hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Ich war selbst überrascht, wie professionell die Strukturen dort sind. Die Anlage hat sich enorm verbessert, es gibt eine Physiotherapie und auch der Platzwart ist rund um die Uhr da. Selbst die erste Männermannschaft hat eine eigene Kabine nur für sich.

Und Sie sind ja in Bötzow für viele Spieler kein Unbekannter.

Ja, viele Spieler habe ich schon vor ein paar Jahren trainiert. So kenne ich Nico Neuber, Tom Matuschak und Philipp Hammermeister aus meiner Zeit beim FC 98 Hennigsdorf.

Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie mit der Mannschaft? Wäre der Aufstieg machbar?

Ehrlich gesagt kann ich der Landesklasse nicht viel abgewinnen. Diese Liga ist unattraktiv, man hat kaum Derbys und spielt auswärts irgendwo auf dem Friedhof. Das ist eine Spielklasse, die niemand will und niemand kennt.

Also ist der Aufstieg für Sie kein Thema?

Wir wollen unter die besten sechs Mannschaften in der Kreisoberliga kommen und die Top-Teams ärgern. Außerdem glaube ich, dass das Leistungspotenzial der Mannschaft ausgeschöpft ist. Wenn wir also unser sportliches ziel erreichen, ist das völlig okay. Es geht im Fußball auch darum, Spaß zu haben.

Wie wird das Gesicht der Mannschaft aussehen?

Das Gerüst bleibt bestehen. Außerdem weiß ich, dass bis jetzt niemand im Team die Absicht hat, den Verein zu verlassen. Wir werden uns auf zwei bis drei Positionen verstärken. Aber die Mannschaft ist eine geschlossene Einheit. Da braucht es nicht viele neue Spieler.

Wie sieht Ihre Spielphilosophie aus?

Da muss ich wohl ein bisschen umdenken und sehen, ob meine Art, wie ich Fußball spielen lassen will, überhaupt auf das Team und diese Liga übertragbar ist. Ich muss die Kreisoberliga auch erst mal kennenlernen. Ich werde da aber sehr flexibel sein.

Aufrufe: 018.6.2015, 12:34 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor