Lühe verhindert vorzeitige Meisterparty in Hammah

MTV Hammah II - SG Lühe 1:3 (1:3).

Der MTV stand bereits vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Julian Hammann als Aufsteiger fest, da sich die Konkurrenten zwei Tage zuvor die Punkte gegenseitig abnahmen. "Das hatten wir Freitag beim Derby Oste/Oldendorf II gegen Großenwörden nach dem 3:3 zuerst nicht begriffen, dass wir durch sind. Irgendwann kam jemand an und gratulierte", grinste Hammah-Coach Nico Wellm noch vor dem Spiel. Das sollte ihm aber schnell vergehen, denn seine Mannschaft hatte gegen die SG Lühe nicht den stärksten Tag erwischt. Sicherlich kann man behaupten, wenn die Chancen in der ersten Halbzeit genutzt werden, als SG-Schlussmann Lucas Nagel teilweise sensationell reagierte, geht man als Sieger vom Platz.

Kein Durchkommen. Timo Elfers wird gleich bei der Ballannahme von Jonas Bremer gestört.

Dennoch waren die Altländer über die vollen 90 Minuten das kämpferisch bessere Team. Lühes Trainer Heiko Heinsohn musste in der Innenverteidigung mächtig umbauen. Mit Claas Müller und Kai Bernhardt fielen nicht nur die beiden Stammkräfte, sondern auch viel Routine aus. Lennart Braun und Lars Czimmernings lösten ihre Aufgage allerdings sehr gut. Maximilian Puschmann hatte die erste Gelegenheit auf dem Fuß, scheiterte aber. Aus dem Nichts dann das 0:1. Timo Knitsch zirkelte einen Freistoß von der Strafraumkante ins Eck - schönes Tor, aber das Torwarteck. Nach knapp einer halben Stunde hatten Timo Elfers und Juri Loresch den Ausgleich auf den Füßen. Elfers Flachschuss aus acht Metern parierte Lucas Nagel mit dem Fuß und Juri Loreschs Geschoss aus fünf Metern lenkte der Teufelskerl mit einem Reflex zur Ecke. Wie er diesen Ball halten konnte, ist schwer zu erklären. Dann musste MTV-Offensivspieler Maximilian Puschmann mit einer Knieverletzung raus, sein Bruder Christian kam in die Partie. Hammah drückte, kam aber schwer durch das Lüher Defensivbollwerk.

Timo Knitsch nach seinem dritten Treffer zum 1:3 für die SG Lühe.

Bis zur 35. Minute. Der immer agile, aber auch immer gelbgefährdete Jan Studier wurde auf rechts freigespielt und vollendete gekonnt zum 1:1. Den Gästen merkte man das nicht an. Sie kämpften und rackerten sich durch das Mittelfeld. Nach einem Fehler von Felix Schlichting zog Timo Knitsch einfach mal ab und traf zum 1:2. Als alle schon gedanklich in der Halbzeit waren, besonders die Gastgeber, ging der starke Victor Schönn über rechts durch und spielte flach vor das Tor, Timo Knitsch war wieder zur Stelle und es stand 1:3. Betretene Gesichter beim MTV Hammah, der SG merkte man spätestens jetzt an, dass sie an sich glaubten.

Immer wieder Lucas Nagel. Der Lüher Torwart zeigte eine starke Partie.

Kurz nach dem Wechsel hätte zunächst Jan Studier verkürzen können (49.). Sieben Minuten später muss Tom-Lennart Junge den Sack bereits zumachen. Völlig frei lief er auf Benedikt Funke zu, schoss aber am langen Eck vorbei. Im direkten Gegenzug hämmerte Juri Loresch die Kugel an den Querbalken. Es ging hin und her, spätestens nach der vergebenen Möglichkeit durch Juri Loresch nach 72 Minuten deutete sich an, dass die Altländer einen ganz großen Coup landen könnten. Simon Böse und Ole Hennrich hätten das Ergebnis noch einmal erhöhen können, aber das 1:3 entsprach dann auch dem Spielverlauf. Die Hammaher Meisterparty musste erstmal verschoben werden und die SG Lühe könnte mit drei weiteren Siegen vielleicht doch noch nach nur einem Jahr in die Kreisliga zurückkehren. "Unglaublich. Wir hatten gerade in der Defensive so viele Ausfälle. Das haben die Jungs klasse gelöst. Verdienter Sieg, würde ich sagen", war Heiko Heinsohn begeistert. MTV-Trainer Nico Wellm war das Grinsen dann doch inzwischen völlig vergangen. Aber auch er weiß, dass aus drei noch ausstehenden Begegnungen lediglich ein Punkt fehlt und ganz wichtig: Erstmal muss die erste Mannschaft ihre Hausaufgaben erledigen und in die Bezirksliga aufsteigen!

Jubel nach dem Abpfiff: Die SG Lühe ist überraschend im Geschäft um den Aufstieg.