2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nach dem 1:6-Debakel in Dinkelscherben war für Christian Ludl Schluss. Der Trainer des TSV Zusmarshausen, der erst vor dieser Saison mit großen Ambitionen sein Amt angetreten hatte, trat zurück.  Foto: Oliver Reiser
Nach dem 1:6-Debakel in Dinkelscherben war für Christian Ludl Schluss. Der Trainer des TSV Zusmarshausen, der erst vor dieser Saison mit großen Ambitionen sein Amt angetreten hatte, trat zurück. Foto: Oliver Reiser

Ludl zieht die Reißleine

Die 1:6-Pleite brachte für Zusmarshausens Trainer Christian Ludl das Fass zum Überlaufen +++ Anhausen und Dinkelscherben strotzen vor Selbstvertrauen +++ Neusäß hat mit Königsbrunn noch ein Hühnchen zu rupfen

Die 1:6-Pleite gegen den TSV Dinkelscherben brachte das Fass zum überlaufen. Am Dienstag verließ Christian Ludl in beiderseitigem Einvernehmen die Kommandobrücke des TSV Zusmarshausen. Der Tabellenvierzehnte präsentiert erst einmal eine interne Lösung. Jürgen Schmidt wird zusammen mit Dominik Steinle gegen den TSV Haunstetten an der Seitenlinie stehen.

TSV Zusmarshausen - TSV Haunstetten (So 14:00)
„Im Abstiegskampf muss man anders auftreten. Für mich war nach der zweiten Halbzeit in Dinkelscherben der Punkt gekommen, aufzuhören. Mir liegt vieles am Verein, an den Leuten und der Mannschaft. Ich will, dass das so bleibt“, verkündete Christian Ludl am Dienstagabend schweren Herzens seinen Abschied: „Ich habe für mich die Reißleine gezogen, aber ich möchte durch die Vordertür gehen“, findet er die Trennung brutal schade und bitte. „Vor allem, man kann es nicht richtig erklären. Vielleicht braucht die Mannschaft härtere Ansagen. Aber das ist nicht meine DNA.“ Abteilungsleiter Andreas Eberhard bestätigte: „Wir sind in beiderseitigem Einvernehmen auseinandergegangen.“ Mit dem letzten Aufgebot, auf das die Zusser immer wieder zurückgreifen mussten, könne man das Abschneiden nicht entschuldigen. „Wir haben alle Fehler gemacht und müssen jetzt die Situation annehmen.“ In den letzten vor der Winterpause soll „Urgestein“ Jürgen Schmidt die Verantwortung übernehmen und zusammen mit Dominik Steinle, Trainer der zweiten Mannschaft, und Co-Spielertrainer Christian Wink das Geschehen bestimmen. „Haunstetten ist eine sehr starke Mannschaft, die nicht umsonst da oben steht. Wir haben nichts zu verlieren. Aber so konnte es nicht mehr weitergehen“, erklärt Eberhard. (Vrazic/chw) Lokalsport
Schiedsrichter: David Fischer (Oettingen)


FC Königsbrunn - TSV Neusäß (Sa 14:00)
Nach der Niederlage im Kellerduell gegen den SSV Margertshausen fällt es schwer, an einen Sieg des FC Königsbrunn gegen den Tabellenführer aus Neusäß zu glauben. Zumal Trainer Christian Jaut arge personelle Probleme hat. „Die halbe Mannschaft laboriert an Verletzungen und ich weiß noch nicht, wen ich gegen die stärkste Mannschaft der Liga aufstellen kann“, sagt Jaut etwas resigniert. Hoffnung schöpft er aus dem Ergebnis des Hinspiels, das seine junge Mannschaft überraschend mit 1:0 auf fremdem Platz gewinnen konnte. Dieses Spiel wurde auf Wunsch der Königsbrunner von Anfang August auf Ende September verlegt und dann auf Wunsch des TSV Neusäß das Heimrecht getauscht. „Das hat man nun davon“, sagten etliche Neusässer nach der Heimniederlage im Hinspiel. Dieses Ergebnis dürfte für ihren Trainer Karlheinz Pecher ein Grund mehr sein, den Gegner nicht zu unterschätzen.
Der TSV Neusäß hat mit dem FC Königsbrunn noch ein Hühnchen zu rupfen. Das Hinspiel verlor die Mannschaft von Trainer Karlheinz Pecher unglücklich mit 0:1, nachdem die Partie zuerst auf Wunsch des FCK verlegt und dann das Heimrecht getauscht wurde. „Wir wollen uns die verlorenen Punkte wieder zurückholen“, erklärt der 52-Jährige. Die Pause durch den verfrühten Wintereinbruch hat dem Aufstiegsaspiranten sichtlich gutgetan. Mathias Steger, Ermias Gebisso, Burak Ersoy und Andreas Kastenhuber sind allesamt rechtzeitig für das Aufeinandertreffen in Königsbrunn genesen. (Schneider/Vrazic) Lokalsport / Lokalsport
Schiedsrichter: Fatih Darici (TürkAugsburg)

FC Haunstetten - TSV Schwabmünchen II (Sa 14:30)
Gegen die Reserve des TSV Schwabmünchen möchte der FCH nachlegen und weitere Punkte einfahren. „Wenn wir unser Spiel aufziehen und unsere Bestleistung abrufen können, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Punkte in Haunstetten behalten können“, so die Einschätzung von Egger.
Die Schwabmünchner Bayernligareserve hatte wegen des Spielausfalls eine Woche länger Zeit als der Gegner, sich von Verletzungen und Erkältungen zu erholen. So bleibt zu hoffen, dass die junge Truppe von Marian Dischl mit neuem Schwung in die Rückrunde startet. Das Hinspiel auf eigenem Platz konnte gegen den starken Neuling noch mit 2:0 gewonnen werden. Inzwischen hat sich das Team mit Spielertrainer Florian Egger auf den achten Platz hochgearbeitet und drei Punkte und ein Spiel mehr als die Schwabmünchner. Mit dem 2:2 beim Lokalrivalen TSV Haunstetten hat der FC seine derzeit starke Form bewiesen. Für die Schwarz-Weißen aus Schwabmünchen würde ein Auswärtssieg den Anschluss an das Mittelfeld bedeuten. (chw/Schneider) Lokalsport
Schiedsrichter: Benjamin Lechner (Ottmaring)


TSV Göggingen - SpVgg Westheim (So 10:30)
Das Team von TSV-Trainer Thomas Luichtl hatte ein spielfreies Wochenende, das es mit einer vormittäglichen Laufeinheit sowie einem launigen Mannschaftsabend am Samstag überbrückte. „Im Moment haben wir eine tolle Stimmung in der Truppe und können mit der bisherigen Saison vollauf zufrieden sein. Wir haben eigentlich fast nur gegen die Spitzenteams Punkte liegen gelassen, sonst aber fast immer unsere Hausaufgaben gemacht. Dabei hatten wir vor allem zu Saisonbeginn einige verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren, aber die Jungs haben wirklich sehr gut gearbeitet“, verteilte TSV-Trainer Luichtl Lob an seine Elf. Mit 28 Zählern auf Rang zwei liegt der TSV Göggingen in Lauerstellung zum Spitzenreiter TSV Neusäß (30). Am Sonntag gibt die SpVgg Westheim – aktuell auf Platz fünf platziert – ihre Visitenkarte ab. „In der Vorrunde spielten wir Remis gegen Westheim, hier erwartet uns zweifellos ein schwerer Gegner. Doch wir wollen unseren Heimnimbus wahren und zu Hause drei Punkte einfahren. Vermutlich bekommen wir nur wenig Torchancen, doch die müssen wir dann auch nutzen“, so Thomas Luichtl.
Für die Spitzenplätze reicht es auf dem Kobel schlichtweg noch nicht. Nach dem 4:0 gegen das Tabellenschlusslicht aus Wehringen hielt die Mannschaft von Trainer Oliver Haberkorn gegen Tabellenführer TSV Haunstetten lange gut mit, musste sich in der Schlussphase jedoch dem Druck des Bezirksliga-Absteigers beugen. „Meine Mannschaft hat eine ordentliche Leistung abgerufen. Eine Punkteteilung wäre daher gerecht gewesen. Nun wartet mit dem TSV Göggingen wieder eine Spitzenmannschaft, die mit diesem Kader wohl bis zum Saisonende da oben mitspielen wird. Nichtsdestotrotz wollen wir die verloren Punkte wieder holen.“ Das Hinspiel konnte man beim 1:1 ausgeglichen gestalten. (chw/Vrazic) Lokalsport
Schiedsrichter: Erkan Oflaz (TGB Günzburg)


FSV Wehringen - TSV Leitershofen (So 14:00)
„Wenn nicht jetzt, wann dann“, so muss die Devise der Wehringer im Heimspiel gegen den TSV Leitershofen lauten. Denn vom Tabellenende kommen sie nur weg, wenn zumindest die Heimspiele gegen die in Reichweite befindlichen Teams gewonnen werden. Die Leitershofer haben drei Punkte mehr bei einem Spiel weniger aufzuweisen. Die Gelegenheit ist also günstig, sich an die Nichtabstiegszone heranzutasten. Trainer Reinhard Brachert weiß, dass dazu wieder eine Leistungssteigerung gegenüber dem 0:4 bei der SpVgg Westheim nötig sein wird. „Wir brauchen die Punkte und müssen sehr konzentriert und geschlossen in diese für beide Mannschaften wichtige und schwere Partie gehen“, sagt der Coach und hofft auf eine ähnlich gute Leistung wie im Nachholspiel gegen Suryoye Augsburg. Das Hinspiel auf der Leitershofer Alm entschied das heimstarke Team von Bernd Endres mit 2:1 für sich.
„In diesem Jahr ist es so, dass mehr als die halbe Liga um die letzten vier Plätze spielt. Und da sind wir leider dabei“, resümiert Trainer Bernd Endres nüchtern. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten könnte sich der TSV aber etwas Luft zum Atmen verschaffen. Doch dem 38-Jährigen graust es ein wenig. „Auswärts sind wir heuer nicht so gut drauf. Das wird auch in Wehringen wieder ein harter Kampf“, erklärt Endres. Bis auf das 0:0 verlor der TSV Leitershofen jedes Auswärtsspiel. (Schneider/Vrazic) Lokalsport / Lokalsport
Schiedsrichter: Michael Miller (FC Straß)


FC Horgau - Suryoye Augsburg (So 14:00)
Horgaus Spielertrainer Franz Stroh nimmt den kommenden Gegner Suryoye Augsburg in Schutz: „So wie es in Zusmarshausen geschildert worden ist, hab ich es noch nie erlebt. Es wird wohl eine Ausnahme gewesen sein und sich nicht nochmals wiederholen.“ Der 36-Jährige kenne einige Spieler aus vorherigen Aufeinandertreffen und hatte in der Vergangenheit nie Probleme. „Natürlich gehört gegen solche Mannschaften eine gewisse Hitze dazu, damit muss man sich abfinden. Doch im Fall der Fälle wissen wir ruhig zu bleiben und uns auf das Sportliche zu konzentrieren.“ Nach der 2:3-Niederlage gegen den SSV Anhausen hat der Bezirksliga-Aufsteiger auch etwas gutzumachen.
Ohne Sieg blieb Suryoye in der Kreisliga Augsburg in den letzten drei Spielen. Nach dem unschönen vorzeitigen Ende in Zusmarshausen folgte ein 0:2 beim FSV Wehringen und ein 0:0 gegen den SSV Anhausen. Damit sind Ali Rezan, Raif Kurt, Matay Demir und Co. in die Nähe der Abstiegszone abgerutscht. Nun erwartet Suryoye mit dem FC Horgau einen Kreisliga-Absteiger. Die Gäste um Trainer Franz Stroh werden Suryoye sicherlich alles abverlangen. Suryoye muss weiter auf seine gesperrten Spieler verzichten. So hütet Abdullah Bastürk das Tor. (Vrazic/ref) Lokalsport
Schiedsrichter: Franz Kaltenegger (Steinheim)


SSV Anhausen - TSV Dinkelscherben (So 14:00)
Beide Mannschaften strotzen nur so vor Selbstbewusstsein. Während der SSV Anhausen seit vier Spieltagen ungeschlagen ist, hat der TSV Dinkelscherben beim 6:1-Erfolg gegen Zusmarshausen einen gewaltigen Schub fürs Ego bekommen. „Wenn man so hoch gewinnt, kann man nicht meckern. Die Stimmung ist gut und wir hatten endlich mal wieder ein positives Erlebnis, nachdem wir die letzten Wochen eher auf die Mütze bekommen haben“, bilanziert TSV-Trainer Michael Finkel. Dass Anhausen nun mit 20 Punkten dasteht, hätte der 40-Jährige nicht gedacht. Sein Gegenüber, SSV-Spielertrainer Benedikt Schmid, zollt ihm und seiner Arbeit jedoch Respekt: „Dinkelscherben gehört für mich zu den Top 3 der Liga. Es bedarf noch einmal einer enormen Steigerung zu den Vorwochen, um dort etwas zu holen.“ Der SSV ist in dieser Saison vor allem auf heimischen Terrain kaum zu bezwingen. Lediglich beim 2:4 gegen Westheim musste sich Anhausen zuhause geschlagen geben. (Vrazic) Lokalsport
Schiedsrichter: Hubert Reitberger (SV Karlskron)

Aufrufe: 03.11.2018, 07:46 Uhr
Bernhard MeitnerAutor