Kritik am DFB

Vieles sieht nach einem dritten Anlauf aus. Zweimal befand sich Fußball-Landesligist Union Schafhausen in den vergangenen 14 Monaten auf einem guten Weg, sich in der Spitze der Klasse zu etablieren. Die beiden coronabedingt abgebrochenen Spielzeiten brachten Trainer Jochen Küppers lediglich die Erkenntnis, dass er über einen Kader verfügt, der die Reife hat, auch den Meistertitel zu holen.

Der Zwangsstopp hat den Club natürlich getroffen – aber nicht in seinen Grundfesten. „Wir waren sehr gut unterwegs und fühlen uns in unserem Tun bestätigt“, schaut Küppers auf die „Fragmente“ der beiden Spielzeiten zurück. Nun warten die Unioner darauf, dass es endlich Termine gibt, die Planungssicherheit für die kommende Spielzeit bringen. Doch dazu äußert sich (noch) niemand auf Verbands- oder DFB-Seite.

Wann es weitergeht? Trainer Küppers hofft, dass die immer schneller vorangehenden Impfungen dazu führen, dass man „vielleicht im August mit der Vorbereitung auf die Spielzeit 2021/22 beginnen kann“. Dass der Deutsche Fußball-Bund bisher die Füße weitgehend stillgehalten hat, mag der Union-Trainer nicht einfach so hinnehmen. Nach seiner Ansicht hat der Dachverband „zu wenig Druck gemacht und es versäumt, klar Stellung zu beziehen“. Die Menschen seien sich bisher selbst überlassen gewesen. Denn laut Küppers wäre ein geregelter Trainingsbetrieb schon sehr lange möglich gewesen aufgrund der vorhandenen Testmöglichkeiten. Nun müsse man sehen, „wann wir die Vorbereitung ansetzen können“. Auch in dieser Hinsicht „hätte ich mir ein paar Ansätze vom DFB gewünscht“. Küppers: „Der DFB versteckt sich hinter der Entscheidung der Politik“, spricht er klare Worte.

Sieht man von einer Personalie ab, wird sich der Kader, der seit einigen Jahren eingespielt ist und zu den etabliertesten der Klasse gehört, nicht großartig verändern. Kapitän Sebastian Kranz ist Vater geworden und wird deutlich kürzertreten. „Es ist noch nicht ganz klar, in welchem Umfang Basti uns künftig fehlen wird“, hoffen Trainer und Spielerkollegen, dass der torgefährliche Angreifer sich nicht ganz zurückzieht. Wie sehr sich dieser Verlust auf die Offensive der ersten Mannschaft auswirken wird, kann derzeit nicht beantwortet werden.

In Sachen Neuzugänge hat Union einige Talente binden können. Geholt wurden Yves Gerrit Henkens und Justin Küppers (beide Wegberg-Beeck II) sowie Gero Beckers (Stahe-Niederbusch) und Enrico Roebner (Concordia Oidtweiler), die sich im Kreise eines Mannschaftsstabes befinden, der seit Jahren ambitioniert unterwegs ist. So darf erwartet werden, dass Schafhausen in den Kreis der Favoriten Germania Teveren, SV Rott oder Sportfreunde Düren stoßen wird.